Im Frühling überkommt viele Menschen das dringende Bedürfnis, ihr Leben zu entrümpeln. Angefangen bei der eigenen Wohnung. Eine gute Idee! Denn das Loslassen von Nutzlosem befreit ungemein. Und mit ein bisschen Glück, machen Sie damit sogar noch einen Gewinn.
Der Neustart der Natur, die ersten grünen Blättchen, Krokusse, Sonne und Temperaturen im zweistelligen Bereich. Das riecht verdammt nach Frühling. Nach offenen Fenstern, Ausflug und irgendwie auch immer nach Veränderung. Der doofe Sessel, der nur als Klamottenablage dient. Das vollgestopfte Bücherregal, inzwischen zweireihig bestückt mit Schmökern, die man sich niemals wieder zu Gemüte führen wird. Die CD-Sammlung, in den 90ern säuberlich gebrannt und auf Spindeln sortiert, für die man gar kein Ausgabegerät mehr hat… Wir haben alle solche Sachen daheim. Man hat sich irgendwie an sie gewöhnt. Sie gehören zum Interieur, zum Leben aber eigentlich… sind das alles nur Staubfänger. Und die belasten einen stärker, als man denkt.
Minimalismus für Geldbeutel und Seele
Wenn Sie sich einmal durchgerungen haben und es schaffen, sich von Sachen zu trennen, die Sie weder brauchen noch nutzen, schaffen Sie Platz. In der Wohnung, im Geist und im besten Fall im Geldbeutel eines Menschen, der GENAU DAS gesucht hat, was Sie nicht mehr brauchen. Trendtechnisch heißt das „Weniger-ist-mehr-Prinzip“ jetzt Minimalismus. Und bis zu einem gewissen Grad funktioniert das wunderbar.
Überwindung – So schafft man es, sich von alten Dingen zu trennen
Gehören Sie auch zu den Frauen, die diese eine Jeans in Größe 36 als eine Art Ansporn im Schrank liegen haben? Oder zu den Männern, die finden, dass die alte Jacke aus Teenager-Tagen ja immer noch gut ist? Zum Beispiel für Dreckarbeiten, weil es dann immerhin nicht schade um das Teil ist? Für beide gilt: Raus damit. Oder wie Räuber Hotzenplotz sagen würde: Dreimal weg damit! Sowohl Jacke als auch Jeans machen nämlich nur Eines. Ein verdammt schlechtes Gewissen. Die Hose, weil Sie da nie wieder reinpassen und sie Ihnen ihr vermeintliches Versagen jeden Tag vor Augen hält, wenn Sie den Kleiderschrank öffnen. Die Jacke ist auch nicht besser. Die flüstert nämlich höhnisch: „Na, Ralf. Aber heute. Heute nimmst du dein Projekt in Angriff, oder?“ Macht Ralf natürlich nicht. Also schnapp dir die Jacke und ab damit in die Kleiderspende. Falls sie gut erhalten ist und vielleicht mal richtig teuer war, kann es auch noch besser Wege geben, die guten Stücke zu veräußern.
Wo werde ich meine Sachen am gewinnbringendsten los?
Falls es sich um gute Sachen handelt, lohnt sich oft der Verkauf. Je nachdem ob man Möbel, Kleidung, Fahrräder oder Schmuck an den Mann bringen will, eignen sich bestimmte Plattformen.
Für Bücher, CDs, DVSs und Co. gibt es spezielle Apps und Websites. Bei Momox zum Beispiel kann man die Sachen einfach einscannen und bekommt sofort angezeigt, wieviel Geld man dafür noch bekommt. Manchmal enttäuschend wenig, manchmal erstaunlich viel. Zusätzlich gibt’s unter bestimmten Bedingungen einen Abholservice, der Versand ist auch gratis und überhaupt ist ein großer Bücherstapel weniger auch weniger Arbeit im Haushalt. Bücher, die nicht gelesen werden, sind einfach Staubfänger. Basta.
Designerteile oder Kleiderpakete?
Hochwertige Kleidung werden Sie oft besser auf Plattformen los, auf denen sich entsprechende Käufer-Klientel tummelt. Vinted zum Beispiel. Haben Sie viele Sachen in der gleichen Größe, die alle im eher niedrigen oder mittleren Preissegment liegen, lohnt sich der Einzelverkauf oft nicht. Bündeln Sie die gleichen Größen in Paketen. Das lohnt sich vor allem bei Kinderkleidung, aus denen Ihr Nachwuchs raus gewachsen ist. Ein 50er für ein paar Hosen, Bodys und Matschsachen ist auch Geld.
Möbel, Fahrräder und Kleinkram
Je nach Wohnort und Wert sind Auktionsportale oder Kleinanzeigen (virtuell oder klassisch per Aushang oder in der Zeitung) die richtige Wahl. Fahrräder gehen im Frühjahr besonders gut. Achten Sie darauf, gute Fotos zu machen und gern auch mehrere. Das erspart Ihnen auch eventuell nervige Nachfragen. Bevor Sie die Bilder Ihrer Schätze einstellen, putzen Sie sie. Ein blank gewienertes Radl geht einfach besser über den Tresen, als der schlammverkrustete Drahtesel. Auch kleinere Reparaturen können lohnen. Bei kleineren Sachen potenzieren Sie die Möglichkeit eines Verkaufes, durch die Möglichkeit, zu versenden. Wenn Sie die Sachen auch verschicken, ist der Radius potenzieller Käufer einfach viel größer. Die Versandkosten trägt der Käufer und alles, was Sie machen müssen, ist eben eine geeignete Verpackung aufzutreiben und das Teil zur Post zu bringen.
Letzte Weg: Verschenken
Wer auf Putzen, Reparieren oder Versenden keine Lust hat und wem es nicht wichtig ist, für die Sachen noch den ein oder anderen Euro zu bekommen, kann fast alles verschenken. Diakonie, Fairkaufläden und Co. freuen sich über gut erhaltene Sachen. Alles andere werden Sie aber auch los. Erfahrungsgemäß gibt es für ALLES Abnehmer – wenn es denn gratis ist. Und am Ende machen Sie jemandem damit sogar noch eine Freude. Besser kann es doch nicht laufen.