Tübingen: Projekt trotz Fehlern bei Schnelltests fortsetzen

Tübingen: Projekt trotz Fehlern bei Schnelltests fortsetzen
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen, mit Mundschutz. (Marijan Murat/dpa/Archivbild)

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Tübingen (dpa/lsw) – Trotz der jüngsten Unregelmäßigkeiten bei der Abnahme von Corona-Schnelltests gibt die Stadt Tübingen grünes Licht für eine Fortsetzung seines bundesweit vielbeachteten Modellprojekts. Es gelte noch viele Probleme zu lösen, heißt es nach Angaben der Stadt in einem Zwischenbericht von Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne), der Pandemiebeauftragten Lisa Federle und dem Infektiologen Peter Kremsner an das Sozialministerium.

Das Zwischenfazit des Projekts «Öffnen mit Sicherheit» sei dennoch positiv und es werde empfohlen, das Test-Modell weiterzuführen. Die Projektphase soll bis zum 4. April gehen.

Im Laufe der vergangenen Woche seien an den Teststationen des Deutschen Roten Kreuzes und privater Partner 29 473 Tests durchgeführt worden, 75 davon waren positiv – allerdings nur zunächst. Denn es habe sich gezeigt, dass einige Stationen im Freien eine relativ hohe Zahl an Menschen in die Quarantäne geschickt hätten, obwohl sie möglicherweise gar nicht positiv waren, teilte die Stadt mit. Die niedrigen Außentemperaturen hätten einen Einfluss auf die Zuverlässigkeit der Tests. Bislang hätten sich rund 40 positive Schnelltests als falsch erwiesen. Die Stadt geht von insgesamt knapp 30 Infektionsfällen aus, die sich im PCR-Test schließlich auch bestätigen werden.

Unter 1000 getesteten Menschen werde damit ein Infizierter entdeckt, sagte Federle. «Es zeigt sich wieder, dass man mit präventiven Tests die Menschen findet, die andere anstecken, ohne es selbst zu wissen.» Die Ausbreitung des Virus werde durch das Modellprojekt erheblich gebremst.

In Tübingen gilt seit etwa einer Woche ein Modellprojekt zu mehr Öffnungsschritten in Corona-Zeiten. An mehreren Teststationen können die Menschen kostenlose Tests machen, das Ergebnis wird bescheinigt. Damit kann man in Läden oder zum Friseur. Aber auch Außengastronomie und Kultureinrichtungen dürfen Gäste mit Zertifikat empfangen und bedienen.