Nach einem schweren Start kämpfte sich die HSG Konstanz mit viel Aufwand wieder heran und hatte beim Stand von 29:26 neun Minuten vor dem Ende die Chance, auf zwei Tore heranzukommen – doch der nun auf Tabellenlatz zwei stehende ThSV Eisenach nutzte die Fehler und das hohe Risiko der Gäste im Stile einer Spitzenmannschaft und gewann mit 38:29 (19:14). Bereits am Mittwoch sind die Gelb-Blauen wieder auf Reisen zu den Eulen Ludwigshafen.
Schwieriger Start
Die ersten sechseinhalb Minuten, die Konstanzer hätten sie am liebsten aus der Wertung getilgt. 5:1 stand es da nach dem Treffer von Fynn Hangstein. In der Anfangsphase war es jedoch immer wieder Jannis Schneibel, der die Lücken in der Konstanzer Deckung fand. Alleine sechs der ersten acht Treffer der Gastgeber gingen auf sein Konto. Dabei war Konstanz oft nahe dran, doch die Pässe der Thüringer waren genau getimt – oder die Konstanzer ein paar Zentimeter daneben oder etwas zu spät dran.
„Wir bekommen in der ersten Halbzeit ganz lange überhaupt keinen Zugriff in der Abwehr und viel zu viele Gegentore“, so Jörg Lützelberger. Eisenach konnte so schalten und walten und sich bis auf 18:9 nach etwas mehr als 24 Minuten absetzen. Mit einem 5:1-Lauf in den letzten Minuten vor der Pause brachte sich die HSG Konstanz, die auf die Verletzten Janis Boieck, Gregor Thomann und Jo Knipp verzichten musste, allerdings wieder zurück ins Geschäft und auf 14:19 heran. Es gelang nun, auch die Spitzenmannschaft zu Fehlern zu provozieren und selbst schnelle Tore zu erzielen.
Aufholjagd und nur noch drei Tore Rückstand
Vor allem offensiv waren die Gäste jetzt gut im Spiel und fanden immer wieder Lösungen gegen die beste Abwehr der Liga. Ein Highlight war etwa ein No-look-Pass von Joel Mauch und der nicht weniger spektakuläre Abschluss von Samuel Wendel von Linksaußen. Nach der Pause ließ sich Konstanz in einer Berg- und Talfahrt für beide Teams lange nicht abschütteln und kämpfte sich immer wieder heran. Die-Fünf-Tore-Hypothek aus dem ersten Durchgang zeigte sich dabei jedoch als schwerer Klotz am Bein, an dem die Gäste lange erfolglos zerrten.
So dauerte es bis zur 51. Spielminute und dem Treffer von Niklas Ingenpaß zum 26:29 aus Konstanzer Sicht, bis so richtig Musik in der Partie war. Mit Beginn der letzten neun Minuten bot sich für die zweitjüngste Mannschaft der 2. Bundesliga sogar die Gelegenheit, auf zwei Tore heranzurücken. „Neun Minuten vor Schluss haben wir den Ball bei minus drei Toren – eine gute Position für Konstanz in Eisenach“, so HSG-Coach Lützelberger bei der Rückkehr in seine thüringische Heimat. „Mit wenigen Aktionen geben wir dann aber das Spiel weg.“
Versuchter „Punch“ und hohes Risiko am Ende
Mit drei Treffern und dem 32:26 in Überzahl von Fynn Hangstein machte der gastgebende Traditionsverein schon so etwas wie den Deckel auf die Partie. Konstanz versuchte im Anschluss mit hohem Risiko und schnellen Abschlüssen noch einen „einen Punch“, so der im benachbarten Suhl aufgewachsene Lützelberger, „auch wenn das natürlich nicht oft klappt. Wir machen auf und versuchen dennoch nochmal alles. Das hat Eisenach im Stile einer Spitzenmannschaft genutzt.“ Fand auch ThSV-Trainer Misha Kaufmann, der bemerkt hatte, dass seine Spieler „bei plus drei schon etwas geschlottert haben. Sie haben aber super den Kopf aus der Schlinge gezogen.“
„Zehn gute Minuten in der Defensive reichen nicht“
Die Gäste hatten indes zu lange gebraucht, um die nötige Galligkeit in der Abwehr zu finden. „Zehn gute Minuten in der Defensive reichen auswärts bei einem Team wie Eisenach nicht“, legte der Konstanzer Trainer den Finger in die Wunde der am Ende 38 Gegentore. Eisenach spielte präzise und gerade im weiten Durchgang vor allem den treffsicheren Ante Tokic frei, der ebenso neunmal erfolgreich war Hangstein und Lukas Köder auf der Gegenseite. Mit dem Tempospiel konnte Konstanz die Thüringer allerdings einige Male knacken und den Angriff-Abwehr-Wechsel des ThSV Eisenach ausnutzen. In der aktuell schwierigen Phase der Saison mit vielen Infekten und Blessuren hoffen die Konstanzer für den Endspurt in diesem Jahr noch einmal darauf, alle Kräfte mobilisieren zu können.
Christmas-Game am 26. Dezember in der Schänzle-Hölle
Nach der Begegnung in Thüringen zählte schnell und gut nach Hause zu kommen, um gut regeneriert und ausgeruht in die zweite Englische Woche in Folge gehen zu können. Am Mittwoch tritt die HSG zu einem Nachholspiel bei den Eulen Ludwigshafen an, ehe am 26. Dezember um 17 Uhr das große Highlight, das Christmas-Game in der Schänzle-Hölle, gegen Erstliga-Absteiger TuS N-Lübbecke bevorsteht.
Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.
(Vereinsmitteilung: HSG Konstanz/ Andreas Joas)