«Fassungslos»: Hertha-Präsident Bernstein gestorben

«Fassungslos»: Hertha-Präsident Bernstein gestorben
Hertha BSC trauert um seinen Präsidenten Kay Bernstein. (Bild: Andreas Gora/dpa)

Deutsche Presse-Agentur

Hertha BSC trauert um seinen Präsidenten. Kay Bernstein starb plötzlich, wie der Berliner Fußball-Zweitligist mitteilte. Nicht nur Fußball-Deutschland zeigt sich geschockt.

Präsident Kay Bernstein von Fußball-Zweitligist Hertha BSC ist im Alter von 43 Jahren unerwartet gestorben. Das teilten die Berliner am Dienstag mit. «Der gesamte Verein, seine Gremien und Mitarbeitenden sind fassungslos und zutiefst bestürzt. Die Hertha-Familie trauert mit Kays Hinterbliebenen und ist in dieser schweren Zeit in Gedanken bei seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern», hieß es in einer Mitteilung.

Der Club bat zugleich darum, «die Privatsphäre der Familie nach diesem schrecklichen Ereignis zu respektieren». Über die Umstände wurde zunächst nichts bekannt.

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Der deutsche Fußball reagierte mit großer Trauer. «Fassungslos und zutiefst bestürzt haben wir die Nachricht vom Tod Kay Bernsteins aufgenommen», schrieb die Deutsche Fußball Liga bei X, vormals Twitter. Zahlreiche Clubs äußerten ebenfalls ihr Mitgefühl in den sozialen Netzwerken.

Große Anteilnahme

Auch aus der Politik gab es viel Anteilnahme. «Ich bin zutiefst bestürzt über den plötzlichen Tod von Kay Bernstein», schrieb der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour bei X. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner ergänzte: «Mit 43 Jahren war er mitten im Leben. Mit seinem Berliner Weg ist es ihm gerade erst gelungen, Fans und Verein wieder zu vereinen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden in diesen schweren Stunden.»

Bernstein war einst Vorsänger des Clubs in der Ostkurve und engagierte sich bei der Hertha auch gesellschaftlich. Bei der Mitgliederversammlung am 26. Juni 2022 wurde er überraschend gegen den favorisierten CDU-Politiker Frank Steffel und einen weiteren Mitbewerber zum Präsidenten gewählt. Er wurde damit Nachfolger von Werner Gegenbauer, der den Club lange geführt hatte. Es sollte ein Neuanfang für den krisengebeutelten Verein werden. Seine Wahl galt auch Ohrfeige für das Hertha-Establishment, das in Teilen unverhohlen seinen Gegenkandidaten Steffel durchsetzen wollte.

«Die Nachricht vom Tod von Kay Bernstein hat mich völlig geschockt», schrieb Steffel, der Präsident der Füchse Berlin ist, kurz nach Bekanntwerden der schrecklichen Nachricht bei X: «In zahlreichen Begegnungen und Gesprächen habe ich ihn als herzlichen Menschen schätzen gelernt. So werde ich ihn in bester Erinnerung behalten.»

Ex-Ultra an der Club-Spitze

Ein Ex-Ultra an der Spitze eines Clubs, der damals noch in der Bundesliga spielte, war ein Novum. Bernstein sprach Probleme stets klar an. Er machte den Club und das Amt wieder nahbarer. Nicht nur mit seiner allgegenwärtigen Hertha-Trainingsjacke, die er meistens trug, wurde das deutlich. «Es wäre noch so viel auf diesem Weg möglich gewesen, doch er ist, und das viel zu früh, nun gegangen», schrieb Energie Cottbus.

Für Hertha ist der Todesfall ein großer Schock. In der 2. Bundesliga steht der Hauptstadtclub nach 17 Spieltagen auf dem siebten Platz. Am Sonntag bestreitet die Mannschaft von Trainer Pal Dardai im heimischen Olympiastadion das erste Spiel des Jahres gegen Fortuna Düsseldorf.