BVB und Leipzig im Achtelfinale – Skandal in Paris

BVB und Leipzig im Achtelfinale – Skandal in Paris
Das Spiel in Paris ist abgebrochen worden. (Bild: pixabay)

Paris (tmy) – Die beiden Siege von Borussia Dortmund und von RB Leipzig zum Abschluss der Gruppenphase in der UEFA Champions League sind von einem Spielabbruch im Nachbarland Frankreich überschattet worden. Dort hatten Spieler und Verantwortliche beider Teams nach einer verbalen Entgleisung des 4. Unparteiischen das Spielfeld verlassen.

Die 14. Minute im Prinzenpark: In der Begegnung zwischen Paris St. Germain und Istanbul Basaksehir steht es 0:0, als es an der Seitenlinie richtig turbulent wird, weil der vierte Offizielle dem Schiedsrichter signalisiert, dass der Co-Trainer der Gäste aus der türkischen Metropole mit der Roten Karte zu bestrafen ist. Um seinem Kollegen auf dem Feld mitzuteilen, um wen genau es sich handelt – gemeint war Pierre Webo – wählte Sebastian Coltescu das Wort „negru“.

Dies bedeutet aus dem Rumänischen übersetzt so viel wie „schwarz“, kam jedoch – und das ist völlig nachvollziehbar – bei Webo, der kompletten Istanbuler Bank sowie selbst bei den gegnerischen Spielern wie beispielsweise Kylian Mbappé als „Negro“ an, was man an dieser Stelle nun wirklich nicht übersetzen muss. „Du kannst nicht Negro sagen!“, schrie Webo immer wieder und hatte dabei Tränen in den Augen. Bevor die Mannschaften in Minute 23 das Spielfeld verließen, schaltete sich auch Demba Ba ein.

Der Ex-Bundesliga-Profi schnappte sich den vierten Offiziellen und erklärte ihm auf Englisch mehrfach, dass er das so nicht sagen könne – Heimatsprache hin oder her. Demba Ba: „Du sagt ja auch nicht, dass der weiße Mann eine Karte verdient hat, sondern nur der Mann. Warum müsst ihr das Wort ‚schwarz‘ bei sowas überhaupt benutzen?“, fragte Ba mehrfach in Richtung des Unparteiischen aus Rumänien auf Englisch.

Obwohl die UEFA wollte, dass beide Mannschaften die Partie fortsetzen, weigerten sich die Spieler von Basaksehir, die Kabine zu verlassen und auf den Rasen zurückzukehren. Und erst recht, als es hieß, dass besagter Offizielle das Spiel zwar nicht mehr an der Seitenlinie, aber dafür im Videowagen vor dem Stadion fortsetzen soll. Um kurz nach 23 Uhr (MEZ) sickerte durch, dass das Spiel am Mittwoch, 9. Dezember, ab 18.55 Uhr wieder angepfiffen werden wird.

Während der BVB mit 2:1 bei Zenit St. Petersburg gewann, rang Leipzig den englischen Traditionsklub Manchester United mit 3:2 nieder. Doch diese sportlichen Erfolge der beiden deutschen Vertreter traten an diesem Abend plötzlich in den Hintergrund.