Der neue Bahnhofsvorplatz ist fertig und heißt jetzt Konrad-Adenauer-Platz. Der neue Busbahnhof ist seit vergangenem Freitag, 13 Uhr, in Betrieb. Als „Schmuckstück für Tuttlingen“ bezeichnete OB Michael Beck den neugestalteten Platz bei der Einweihungsfeier.
OB Beck lobt Punktlandung bei Zeitplan und Kosten
„Es war eine Punktlandung, Kostenrahmen und Zeitplan wurden eingehalten – also genau das, was wir gerne auch bei Stuttgart 21 hätten“, so Beck bei der Feier vor dem Bahnhof. Bei strahlendem Herbstwetter wurde die Einweihung gefeiert – exakt ein Jahr nach dem Richtfest. Und nicht nur das: „Hier bringen wir alle modernen Mobilitätsformen zusammen“, so Beck über das 15-Millionen-Projekt, „und bald werden wir auch wieder einen wunderschönen Bahnhof haben.“ Als nächster Schritt wird nämlich das historische Bahnhofsgebäude saniert – rund 10 Millionen sind hierfür eingeplant.
Regierungspräsident sieht Projekt als wichtigen Impuls für Tuttlingen
„Als mutigen Schritt der Stadt Tuttlingen“, bewertete Regierungspräsident Carsten Gabbert das Bahnhofsprojekt. Schließlich sei der Busbahnhof nur Teil einer ganzen „Projektlandschaft“. Und diese, so der Regierungspräsident, werde „Tuttlingen spürbar nach vorne bringen.“
Landkreis betont Bedeutung des neuen Busknotens für die Region
Ähnlich sah es Erster Landesbeamter Stefan Helbig als Vertreter des Landkreises. „Tuttlingen macht gerade riesige Fortschritte“, so Helbig, „die Stadt hat nicht nur die schönste Fußgängerbrücke weit und breit, sondern seit heute auch den schönsten Busbahnhof Südbadens.“ Und dieser habe Bedeutung für den ganzen Landkreis: 18 Linien halten hier, 357 Starts gibt es pro Tag – „es ist der bedeutendste Knotenpunkt im ganzen Landkreis.“ Umso wichtiger sei es, dass dieser eine positive Ausstrahlung habe: „Das wirkt sich auf das ganze Bild des ÖPNV aus.“
Architektur und Aufenthaltsqualität stehen im Mittelpunkt
Baudezernent Florian Steinbrenner betonte, dass der neue Busbahnhof mehr als nur ein Zweckbau sei: „Wir wollten hier auch ein Stück Aufenthaltsqualität und moderne Architektur schaffen.“ Das gleiche gelte für die anstehende Bahnhofssanierung. Auch hier knüpfe man an frühere Zeiten an, in denen Bahnhöfe auch besonders gestaltet wurden. „Die öffentliche Mobilität soll auch architektonisch wieder den Stellenwert bekommen, den sie zur Entstehungszeit des Bahnhofs vor knapp 100 Jahren hatte“, so Steinbrenner. Auf Details des Baus ging Jürgen Gabele von der Firma Haller Stahlbau ein. Aus 21 Bauteilen wurde das Dach montiert – 217 Tonnen Stahl wurden dabei verbaut, allein die Länge der Schweißnähte liegt bei 1800 Meter.
Mach der Segnung durch Dekan Matthias Koschar und Pfarrerin Marie Luise Karle kam der zweite Akt der Feier: In der Bahnhofshalle wurde eine Adenauer-Büste enthüllt und die feierliche Neubenennung des Platzes vollzogen. OB Michael Beck erklärte, warum gerade Adenauer Pate wurde. Er stehe wie kaum ein anderer für den Beginn der westdeutschen Nachkriegsdemokratie. Leuten wie ihm und anderen Politikern dieser Zeit hätten wir es zu verdanken, dass wir seit 80 Jahren in einem freien und demokratischen Rechtstaat leben dürfen. Aus diesem Grund gebe es ja auch bereits die Theodor-Heuss-Allee und demnächst auch einen Willy-Brandt-Platz.
Land unterstützt Bahnhofsprojekt mit Förderbescheid
Als letzter Gast sprach Ministerialdirektor Berthold Frieß vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg. „Es ist ein zentrales Ziel des Landes, dass das Reisen für die Fahrgäste im Land komfortabler, attraktiver und moderner wird – dazu zählt auch der Aufenthalt und das Warten in den Bahnhöfen“, so Frieß. Der Tuttlinger Bahnhof sei ein wichtiger Knotenpunkt für Mobilität in der ganzen Region und werde zukünftig ein attraktiverer Ort auf der Reise oder dem Pendelweg sein. Einen Beitrag dafür brachte Frieß auch gleich mit – einen Förderbescheid über 939 000 Euro.
(Quelle: Stadt Tuttlingen)