Die Stadt Weingarten muss sparen. Wegen hoher Defizite sollen unter anderem das Freibad und das Kulturzentrum Linse schließen. Viele Bürger sind damit nicht einverstanden. Eine Petition gegen die Schließungen findet massenhaft Unterstützung.
Die Stadt muss sparen, damit mehr Geld in die Schulen, Bildung und die Betreuung fließen kann. Insbesondere der Neubau der Talschule wird viele Millionen verschlingen – bis zu 52 Millionen Euro soll die Sanierung kosten. Deshalb müsse man freiwillige Leistungen streichen, um Pflichtaufgaben zu erfüllen.
Neben den geplanten Streichungen sind auch andere Sparmaßnahmen geplant: Das Kultur- und Kongresszentrum soll verpachtet, die Gebühren und Steuern erhöht und Anwohnerparkplätze eingeführt werden.
Kulturzentrum und Freibad von Sparmaßnahmen betroffen
Der Rotstift trifft besonders das Kultur- und Freizeitangebot der Stadt. So könnte das Freibad in Nessenreben ab der Saison 2024 aus Spargründen geschlossen werden, da sich die Stadt den Betrieb auf Dauer nicht mehr leisten könne.
Auch der bisherige Zuschuss für das soziokulturelle Zentrum „Linse e.V“ soll ab 2025 gekürzt oder gänzlich gestrichen werden. Mit der Kürzung oder Streichung der Kommune würde auch die Komplementärförderung des Landes entsprechend gekürzt oder gestrichen, so der Verein.
Die Linse steht seit über 40 Jahren mit der einzigartigen Mischung aus Programm-Kino, Live-Events, Gastronomie, Matinéen, Theater und Ausstellungen für ein vielfältiges Kulturangebot. „Wir bedauern, dass im Vorfeld kein direktes Gespräch gesucht wurde und es keine Möglichkeit der Stellungnahme gegeben hatte.“, merkt der Vorstand des Vereins an.
Petition um Einrichtungen zu retten
Die mögliche Schließung des Freibads sowie die Einsparungen im Kultursektor machen vielen Einheimischen Sorgen. So wurde neben einer ausgelegten Unterschriftenliste im Freibad auch eine Online-Petition gegen die Schließungen ins Leben gerufen.
Mehr als 8.000 Bürgerinnen und Bürger haben diese Petition bisher unterschrieben und wollen sich so für einen Erhalt der Einrichtungen einsetzen.
Endgültige Entscheidung steht noch aus
Welche Sparvorschläge und Ideen für Steuererhöhungen am Ende wirklich von der Stadt umgesetzt werden, darüber willder Gemeinderat in einer Sondersitzung am 31. Juli entscheiden.
(Quelle: Kulturzentrum LINSE e.V., SWR)