Wenn am Sonntag, 6. Oktober die Türen der Landesgartenschau Wangen 2024 schließen, werden weit mehr Menschen die Schau besucht haben als zuvor gedacht. Bereits gestern ist die 900.000ste Besucher am Eingang gezählt worden. Die Gartenschau hatte mit 600.000 Gästen gerechnet.
Anstatt 12.000 Dauerkarten wie geplant, wurden 32.089 verkauft. Alle Erwartungen wurden damit weit übertroffen. Doch die Zahlen sind es nicht allein, die Wangen zu einer sehr erfolgreichen Landesgartenschau machen. Es sind die Rückmeldungen der Gäste, die deutlich machen, dass den Planern etwas Besonderes gelungen ist. Viele Menschen aus Wangen und der Region freuen sich über das Entstandene und wollen es in eine gute Zukunft führen.
Peter Hauk (MdL), Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz:
„Wangen im Allgäu hat in den vergangenen Monaten diese Landesgartenschau von ganzem Herzen gelebt und war ein hervorragender Gastgeber. Ich bin zutiefst beeindruckt, was hier als Gemeinschaftsleistung auf die Beine gestellt wurde. Die Landesgartenschau war ein voller Erfolg und ein Höhepunkt für das ganze Land. Mit der Landesgartenschau und dem Landesprogramm ,Natur in Stadt und Land‘ wurden bleibende Werte geschaffen, die langfristig die Attraktivität der Stadt stärken. Die Identifikation der Bürger der Stadt Wangen sowie der gesamten Region mit der Landesgartenschau und die hohe Bereitschaft zur Mitwirkung haben in besonderem Maße zum Erfolg beigetragen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL.
Gerhard Hugenschmidt bwgrün.de
Gerhard Hugenschmidt, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von bwgrün.de, hob die Leistung der Gärtner und die Beiträge der verschiedenen Fachverbände hervor, die zu den Höhepunkten der Schau gehörten. Der Wechselflor auf 3.500 Quadratmeter begeisterte aller Wetterkapriolen zum Trotz in seiner ganzen Buntheit und Üppigkeit die Besucherinnen und Besucher auf dem über 3,6 Kilometer langen Weg über das Landesgartenschaugelände.
Investition in die Zukunft
Oberbürgermeister Michael Lang dankte dem Land Baden-Württemberg und dem Bund für alle Unterstützung. „Mit dem Rückenwind der Landesgartenschau konnten wir einen neuen Stadtteil aus der Brache der ehemaligen Baumwollspinnerei und –weberei entwickeln. Mindestens 500 Menschen arbeiten bereits in den Gebäuden der ERBA. 400 Wohnungen sind dort und in den Auwiesen vorwiegend in Holzbauweise entstanden. Ein wunderbarer Park verbindet die Altstadt mit dem neuen Stadtteil mit insgesamt zehn neuen und erneuerten Bücken über den revitalisierten Fluss. Dies wurde möglich durch die großzügige Förderung“, sagte er.
Er dankte dem gesamten Team der Landesgartenschau, den beiden Geschäftsführenden Karl-Eugen Ebertshäuser und Edith Heppeler, und dem Landschaftsarchitekten Axel Lohrer, der das Gelände seit 2014 geplant hatte. Seinen Dank richtete er auch an bwgrün.de, vertreten durch Gerhard Hugenschmidt für die gute Zusammenarbeit. Und er dankte den Bürgern aus Wangen und der Region, die die Landesgartenschau nicht nur in der Vorbereitung über Jahre mitgetragen haben, sondern sie durch ihr Kommen, ihre Begeisterung und ihr Engagement zu einem wunderbaren Fest gemacht haben. Sein Dank ging auch an die Sponsoren, ohne deren Beitrag die Landesgartenschau so nicht möglich gewesen wäre.
Positive Wirkung
Egal, woher die Gäste kommen, sie meldeten viele positive Eindrücke zurück. Eine Wangenerin schrieb beispielsweise: „Ein großes Kompliment zur Landesgartenschau. Sie ist wunderschön geworden, ein wunderschönes Konzept, einfach ein Traum immer wieder dort Stunden verbringen zu dürfen.“
Eine Besucherin aus Ebersbach war voll des Lobes: „Ich war mit meinem Mann am Montag auf der Gartenschau. Die schönste, die wir bisher gesehen haben. Wir kommen nochmals.“
Von einem weiteren Paar kam diese Reaktion: „Wir sind sehr viel unterwegs – auch in Deutschland. Gestern waren wir in Wangen und wir waren einfach nur überwältigt!! Ein riesiges Gelände mit einem Fest für die Augen, tolle Themenbereiche, eine irre Blumenvielfalt, mit so viel Liebe und Hingabe angepflanzt! DANKE für diesen wundervollen Tag!
Sehr oft waren die Kommentare mit einem Lob an und über die Ehrenamtlichen im Park versehen. So schrieb ein Besucher aus dem Odenwald: „Ich bin überall sehr freundlichen Menschen begegnet und habe mich in Wangen sehr wohlgefühlt. Die LGS war natürlich ein Höhepunkt. Auch da gab es nur positive Begegnungen. Gerade die vielen Ehrenamtlichen haben das Übrige dazu getan; freundliches Entgegenkommen überall.“
Überwältigender ehrenamtlicher Einsatz
Allein bei der Landesgartenschau hatten sich 930 Menschen aus Wangen und der Region für den ehrenamtlichen Einsatz verpflichtet. Sie werden in ihren türkisfarbenen T-Shirts und Jacken bis zum Ende 50.147 Stunden im Geländeteam, bei den Einlasskontrollen, im Team der Veranstaltungen oder bei den 1681 Führungen tätig gewesen sein. Bei den Kirchen waren es 300 Personen, die für ein tägliches Programm sorgten.
Die Landfrauen meldeten 6.000 Einsatzstunden mit Kaffee kochen, Kuchen backen und ausgeben, Gartenpflege und Geländeführungen. Und außerdem gab es zahlreiche Personen und Vereine, die sich mit vielfältigen Programmbeiträgen beispielweise zu Literatur und Musik engagierten, aber auch beim Landesverband Obst- und Gartenbau, dem Kleinbrennerverband, bei den Gartenfreunden, den Imkern, den Kleintierzüchtern, in der Zeltschule, bei der VHS, der Jugendkunstschule, die Wangener Schulen, Kindergärten und Vereine ehrenamtlich in den Dienst der Landesgartenschau stellten.
Wo viele Menschen zusammenkommen, gibt es auch kleinere und größere Notfälle. 2500 geleistete ehrenamtliche Stunden, 390 Helfereinsätze, 508 Behandlungen und 60 Klinikzuweisungen sind die Bilanz des Deutschen Roten Kreuzes bis zum 22. September. Zweimal wurden Leben gerettet.
Oberbürgermeister Michael Lang: „Ich danke allen, die sich mit ihrem ganz persönlichen Engagement für die Landesgartenschau eingesetzt haben. Die mehr als 2.000 Ehrenamtlichen waren und sind das freundliche und fröhliche Gesicht der Landesgartenschau. Ich freue mich, wenn viele von ihnen auch nach dem Ende den Geist der LGS in der Stadt weitertragen.“
3.800 Veranstaltungen locken
3.800 Veranstaltungen wurden dem Publikum von Veranstaltungsleiter Wolf Grünenwald und seinem Team geboten. Musik in vielen Stilrichtungen von Hip-Hop über Rock meets Klassik, vom Italo-Sound bis hin zur Rockmusik, Literatur, Theater, Vorträge, Podien Sport, Mitmachangebote für Kinder und Erwachsene – für alle gab es ein attraktives Programm. Die Kirchen boten ein reiches Programm einschließlich der wöchentlich stattfindenden ökumenischen Gottesdienste.
Getragen wurde es neben den Profis von vielen, die als Verein oder Gruppe ehrenamtlich auftraten. Es waren wahrlich nicht nur die Highlightkonzerte mit Konstantin Wecker, Giovanni Zarella, Montez und Gestört aber geil, die Tausende Menschen auf die Beine und unters Zelt an der Sparkassen-Kulturbühne brachten.
Es gibt noch einiges zu erleben
Noch bis 6. Oktober läuft die 12. Blumenschau „Was das Herz begehrt – Die Wangener Genusstage“. Die Kunsthandwerker zeigen Papier- und Filzobjekte, es gibt naturkundliche Führungen, aber auch spezielle Führungen für Kinder. Am Samstag, 28.9. kocht SWR Pfännle auf der Gartenschau auf und am 1. Oktober gibt für Literaturfreunde eine Lesung mit Heinrich Steinfest.
Am Tag der Deutschen Einheit steht die Gartenschau ganz im Zeichen der Blasmusik, dazu passt perfekt der SWR Talk im Grünen mit Ernst Hutter, Vollblutmusiker und Leiter der Egerländer Musikanten. Am Freitag, 4. Oktober folgt das Hörfenster-Festival zum Abschluss der Serie des Landkreises und am selben Abend steht auch die Feierabend-Sause an. Das Familienmusical Rotkäppchen wird am Samstag, 5. Oktober, aufgeführt und abends gibt es eine Klangperformance mit Viz Michael Kremietz.
Wir sagen danke, servus, pfiati und ade
Am Sonntag,6. Oktober, um 16 Uhr beginnt der Festakt, in dessen Verlauf Oberbürgermeister Michael Lang die schwarz-gelbe Landesgartenschau-Flagge an die Stadt Ellwangen weitergibt. Und dann wird ab 18 Uhr gemeinsam unter dem Motto „Servus, Pfiati, Ade – und Danke“ gefeiert mit Musik der Stadtkapelle samt Solistinnen Sandra Marttunen, Violine und Sabine Winter Sopran, Siggi Schwarz, Gitarre, und Tom Cruel, Gesang. Danach zieht ein Laternenumzug über das Gelände, dem die große Abschiedsfete folgt. „Alarm“ heißt die Band, die Wangen noch einmal rocken wird!
Besucherrekord
Das bisher besucherstärkste Wochenende wurde am Wochenende 21./22. September 2024 verzeichnet. Die Bestmarke lag bei 22.040 Besuchern am Samstag und 13.480 Besuchern am Sonntag. Mit dazu beigetragen haben das Glitzernde Fest der Lichter am Samstag und die vielen Mitmachangebote und Live-Konzerte am Samstag und Sonntag.
Traumkulisse für traumhafte Floristenkunst
Das ehemalige Baumwolllager der ERBA-Spinnerei bot eine fantastische Kulisse für die zwölf Wechselausstellungen des Fachverbands Deutscher Floristen, der dort seine meisterhafte Handwerkskunst zweiwöchentlich bei wechselnden Titeln präsentierte. Zahlreiche Floristen aus Wangen und der Region bereicherten die Schauen, manche von ihnen alle zwölf. Die fantastisch kreativen blühenden Kunstwerke erwiesen sich als Publikumsmagnet.
Treffpunkt Baden-Württemberg
Die Landesvertretung im Treffpunkt Baden-Württemberg brachte 38 Ausstellungen auf die Gartenschau mit. Das Team um Sabine Schanz-Kollmar und Sandra Dietrich präsentierte, begleitet von vielfältigen Aktions- und Thementagen, die Landesinstitutionen in Kooperation mit Akteuren aus der Region und gab Einblicke in deren Arbeit. Vielfältige Veranstaltungen von Musik bis Theater oder Comedy auf der Bühne boten einen Querschnitt durch die Vielfalt der baden-württembergischen Kulturlandschaft.
Pavillon des Landkreises Ravensburg
Der Landkreis Ravensburg engagierte sich mit Ausstellungen und der Konzertreihe „Hörfenster“ am und um den Holz-Naturfaser-Pavillon. Er bot außerdem allen Städten und Gemeinden im Landkreis eine Plattform, um sich mit Programmen zu zeigen.
Gastgeberstadt Wangen im Allgäu
Die Stadt Wangen im Allgäu präsentierte sich in der kompletten Schauzeit mit all ihren Ämtern, aber auch mit der Stadt verbundenen Gruppen im Comptoirgebäude in der ERBA als Gastgeberin. Die Wangener Ortschaften zeigten in ihrem eigenen Garten auf der Argenwiese und auf den Bühnen an den Ortschaftstagen, dass es in den Dörfern viel zu erleben gibt. Unter dem Motto „Wir sind Tourismus“ präsentierte sich der Tourismus im Gebiet Allgäu/Oberschwaben in all seinen Facetten.
Schulstunden im Grünen
Unter der Federführung von Projektleiter Alexander Pieh erlebten mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler in rund 92 Kursen im Grünen Klassenzimmer Schule gänzlich neu. Sie fanden dort Antworten auf Fragen wie: Warum müssen Fische Treppen steigen? Wie kann man den Satz des Pythagoras auf der grünen Wiese erklären? Und was kommt in mein Essen?
Zehn zukunftsweisende Themengärten
Die zehn Themengärten der Landschaftsgärtner des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau zeigten auf vielfältige, innovative und attraktive Weise, wie auch im heimischen Garten mit dem Klimawandel umgegangen werden kann. Der Treffpunkt Grün war während der Ausstellungsmonate Anlaufstelle für vielfältige, zukunftsorientierte Vorträge zu gärtnerischen Themen.
Garten der Erinnerung
Mit klassischen Schaugräbern und einer gärtnerbetreuten Grabanlage erlebten die Besucherinnen und Besucher in den Herzmannser Gärten einen blühenden „Garten der Erinnerung“. Er wurde gestaltet und bepflanzt von den Friedhofsgärtnereien, Steinmetzbetrieben und Kunstschmieden aus der Region und dem Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen e.V.
Heiraten im Stadtgarten
Zwölf Hochzeitspaare gaben sich vor den Standesbeamtinnen der Stadt Wangen das Ja-Wort an den Stufen im Stadtgarten.
Nach der Landesgartenschau
Nach dem 6. Oktober wird das Gelände vorerst für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben. Denn dann steht der Rückbau der temporären Beiträge an. Das sind beispielsweise die Themengärten und der Pavillon des Treffpunkt Grün. Auch die Aussteller räumen dann ihre Plätze, wie der Treffpunkt Baden-Württemberg im künftigen Kindergarten, die Kunsthandwerker bei der Marktbühne oder der Landkreis den Holz-Naturfaser-Pavillon.
Zudem werden die Bühnen- und die Gastronomiestandorte rückgebaut. Anschließend muss das Gelände für den öffentlichen Verkehr hergerichtet werden. So müssen beispielsweise die Rad- und Fußwege markiert werden.
Wenn geklärt ist, was die Stadt und andere Gartenschauen an Infrastruktur übernehmen, gibt es auch einen kleinen Abverkauf. Dazu wird die Landesgartenschau rechtzeitig informieren.
Der Park in der Zukunft
Die Stadt Wangen hat mit dem Park entlang der Oberen Argen einen Mehrwert in vieler Hinsicht bekommen: einen 3,6 Kilometer langen Radweg, zehn neue und erneuerte Bücken, den Park mit Sportanlagen, Zugängen zum Wasser, drei attraktive Themenspielplätze, den Aussichtsturm, Holz-Naturfaser-Pavillon, Cantilever und die Strandbar, 3000 Bäume und Sträucher, Drumlins, vier Murmelbahnen, die Fischtreppe, Kunst im Park wie die Diothima, drei Milchpilze, von denen zwei in Wangen bleiben sollen, 400 Wohnungen, mindestens 500 Arbeitsplätze.
Ideen- und Interessenbekundung
Noch bis zum 6. Oktober lädt die Stadt Wangen gemeinsam mit der Landesgartenschau dazu ein, Ideen und Interessen für die Zukunft des Geländes zu bekunden. Ideen-, Veranstaltungs- und Gastro-Konzepte werden angenommen für folgende Gebäude und Orte: Baumwolllager, Festplatz in der ERBA, Holz-Naturfaser-Pavillon, Trafogebäude, Argenbar, die Milchpilze im Sportpark und auf der Argenwiese sowie die Standorte der bisherigen Weinbar und Veranstaltungen.
Email: [email protected] .
Bürgerspaziergang
Wer sich bei einer Führung informieren will, kann dies am Freitag, 4. Oktober 2024, beim dritten Bürgerspaziergang mit Oberbürgermeister Michael Lang und LGS-Geschäftsführer Karl-Eugen Ebertshäuser tun. Beginn ist um 14 Uhr, Treffpunkt: Gallussteg bei den LGS-Kassen am Nordeingang.
(Pressemitteilung: Landesgartenschau)