Läufer rüsten sich für großes Abenteuer An Pfingsten startet die Laufstafette nach La Garenne-Colombes

Auf die Plätze, fertig, los. Die 54 Läuferinnen und Läufer aus Wangen sind startklar. An Pfingsten treten sie das 840 Kilometer lange Abenteuer Laufstafette nach La Garenne-Colombes an.
Auf die Plätze, fertig, los. Die 54 Läuferinnen und Läufer aus Wangen sind startklar. An Pfingsten treten sie das 840 Kilometer lange Abenteuer Laufstafette nach La Garenne-Colombes an. (Bild: Stadt Wangen/sum)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Die Vorfreude ist riesig: An Pfingstsonntag starten 54 Läufer aus Wangen und der Region sowie drei Sportler aus der französischen Partnerstadt La Garenne-Colombes zur Laufstafette in die Nachbarstadt von Paris. Auch Oberbürgermeister Michael Lang schließt sich der Gruppe an. Jetzt war die letzte gemeinsame Runde zur Vorbereitung des Abenteuers im Wangener Rathaus.

Alles ist bestens vorbereitet, federführend von Ralf Brugger und Roswitha Braunmiller im Zusammenwirken mit Jürgen Frank – alle drei Sportler aus Deuchelried – und von städtischer Seite von Hermann Spang, der als Kultur- und Sportamtsleiter für die Beziehungen zu den Partnerstädten verantwortlich ist. Sie alle hatten schon bei der Laufstafette nach Prato vor fünf Jahren die Organisation inne.

„Und trotzdem bleibt es ein Abenteuer“, wie OB Lang in seiner Einführung sagte. Alle, die beim letzten Mal schon dabei waren, ließen sich gern an folgende Anekdote erinnern: In der Po-Ebene war es trotz detaillierter Vorbereitung nicht immer ganz einfach, den richtigen Weg zu finden. So stellte eine Gruppe irgendwann fest, auf der falschen Seite eines Kanals zu sein. Um trotzdem pünktlich am nächsten Wechselort anzukommen, schwamm die Gruppe durch den Kanal und rannte mit nasser Kleidung weiter.  

OB Lang dankte den Planern für ihre Arbeit. „Familie Braunmiller ist die Route abgefahren und hat jede Abbiegung fotografiert. So ist das 500 Seiten dicke Roadbook entstanden“, sagte er. Dieses Buch enthält Fotos und genaue Wegbeschreibungen, die auch digital verfügbar sind. Jeden Morgen werden sich die Läufer beim Frühstück in die Tagesroute einweisen lassen. Die einen werden direkt am Hotel loslaufen, die anderen, indem sie mit Fahrzeugen an ihren Startpunkt gebracht werden. Sie alle laufen mindestens eine Stunde täglich, das heißt 10 Kilometer, manche sicher mehr.

Die gesamte Strecke ist mit 840 Kilometern knapp 200 Kilometer länger als jene nach Prato. Und obwohl es nicht durchs Hochgebirge geht wie damals über die Alpen, unterscheidet sich der Frankreichlauf hinsichtlich der zu bewältigenden Höhenmeter kaum von jenem nach Italien. Es geht 6300 Höhenmeter rauf und 7100 runter. Nach Prato waren es ebenfalls 6300 Höhenmeter hinauf und jetzt sind es 6800 Höhenmeter abwärts, wie Ralf Brugger sagt. Allein der Grand Ballon schlägt dabei mit 1200 Höhenmetern zu Buche. Gelaufen wird zwischen 7 und 22 Uhr.

Nur an zwei Stellen sind alle Läufer zusammen: Beim Start in Wangen auf dem Marktplatz bis mindestens in den La Garenne-Park und dann wieder in Paris, wenn die letzte Etappe am Louvre beginnt. Von dort sind es noch etwa zehn Kilometer bis zum Marktplatz in La Garenne-Colombes, auf denen in drei Gruppen gelaufen wird. Sicher ist es ein tolles Bild, wenn alle Läuferinnen und Läufer in den einheitlichen blauen, von der Firma Zoller + Fröhlich gesponserten Shirts mit den Flaggen Deutschlands, Frankreichs und Europas in der Hand über die Champs-Élysées laufen.

Die Fahnen dienen auch der Orientierung, falls man sich im Großstadtgetümmel verlieren sollte. Unterwegs, beim großen Bogen in La Defence, werden die Wangener von den Freunden aus La Garenne-Colombes begrüßt und auf den letzten drei Kilometern auch begleitet.

Zu den Abenteuern unterwegs gehören nach Ansicht der Planer die Abschnitte über den Schwarzwald die Vogesen. Selbst deren Ausläufer hätten es in sich, sagt Jürgen Frank, für den dies die dritte Stafette ist, die er mitplant und begleitet, wenn auch dieses Mal gesundheitsbedingt „nur“ mit dem Fahrrad.  Zum Abenteuer gehört auch, dass zwischen den Vogesen und bis in die Champagne Streckenabschnitte liegen, in denen es kaum Städte oder Dörfer gibt, in denen man einkaufen kann. „Also bitte nehmt euch Verpflegung mit auf den Weg“, appellierte Ralf Brugger an die Sportler. Ein „Bonbon“ gibt es aber in der Champagne – auf dem Campingplatz, auf dem genächtigt wird, wird eine Champagner-Probe angeboten.

Ein bisschen abenteuerlich sei auch das Thema Hotel, sagte Roswitha Braunmiller, denn nicht immer sei der Standard im Vorhinein eindeutig ablesbar. Deshalb lautet hier die Ansage: „Ihr müsst auch ein bisschen flexibel sein.“

Einer freut sich besonders auf die Reise: Es ist der 13-jährige Elias. Er läuft mit seinem Papa mit, der schon in Prato dabei war. „Mein Papa hat mir so viel Begeisterndes erzählt, dass ich das jetzt auch mitmachen will“, sagte er. Er möchte jeden Tag laufen und erwartet, dass es ein Abenteuer wird.

Am Ende der 840 Kilometer langen Reise steht nach einem Essen und der Übernachtung eine Stadtrundfahrt in Paris und in eine Stadtführung in La Garenne-Colombes. Tags darauf geht es zurück nach Wangen.

(Pressemitteilung: Stadt Wangen)