Zittern gegen Waldrodung: Rund 170 Bürger bei friedlicher Demonstration

Zur Demo angemeldet waren 300 Personen. Die Organisatoren schreiben den Grund für die niedrigere Zahl der Teilnehmer dem plötzlichen Wintereinbruch zu.
Zur Demo angemeldet waren 300 Personen. Die Organisatoren schreiben den Grund für die niedrigere Zahl der Teilnehmer dem plötzlichen Wintereinbruch zu. (Bild: Aktivisten um Samuel Bosch)

Unterankenreute (le) – Trotz Kälte und Schneegestöber versammelten sich am Samstag viele Menschen, um gegen den Kiesabbau im angrenzenden Altdorfer Wald zu demonstrieren.

„Es sind nicht nur ein paar junge Leute, die dort oben im Wald gegen den Kiesabbau kämpfen, sondern auch wir Anwohner sind klar gegen eine Fortführung dieser Umweltzerstörung. Seit Jahrzehnten regt sich der Widerstand, jetzt gehen wir endlich geschlossen auf die Straße, denn es geht um unseren Wald und vielmehr noch um die Zukunft unserer Kinder,“ so Ulla Köberle-Lang (53) aus Oberankenreute. Neben der Demo gab es verschiedene Redebeiträge, unter anderem auch von Anwohnern, dem Autor Wolfram Frommlet und Manfred Walser vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Widerstand regt sich seit vielen Jahren

Die angemeldete Demonstration war bereits seit mehreren Wochen vielseitig beworben und von einem Zusammenschluss aus Aktivisten und Bürgern organisiert worden. Thema der Demonstration war der Kiesabbau im Altdorfer Wald, wo bereits seit Jahrzehnten Kiesgruben bestehen, welche jetzt wiederum bei Oberankenreute um 32 Hektar erweitert werden sollen und dort erneut Wald weichen muss. Zusätzlich zu der seit über einem Jahr bestehenden Waldbesetzung bei Grund regt sich auch seit vielen Jahren der Widerstand in der Bevölkerung, welche zuletzt über 13.000 Unterschriften zum Schutz des Altdorfer Waldes gesammelt hatten.

Ungebremste Zerstörung kann so nicht weiter gehen

„Das Thema Kies beschäftigt fast alle Menschen in der Region, da die Kiesgruben ihre Naherholungsgebiete, Rückzugsorte und nicht zuletzt ihren Trinkwasserfilter zerstören. Allen ist klar, dass wir es uns nicht länger leisten können die Natur immer wieder Profiten unterzuordnen. Wir werden der ungebremsten Zerstörung nicht länger zuschauen, sondern uns geschlossen dagegenstellen,“ so Aktivist Samuel Bosch (19).

Die Demonstration am Samstag wurde von der Polizei begleitet und verlief friedlich.