Sven Halfar kommt aus der Region Ravensburg und ist erfolgreicher Regisseur und Filmproduzent. Mit seinem neuen Film „Heaven can wait – wir leben jetzt“ kommt er nun auch bei uns in die Kinos. Was den Film so besonders macht und was ihn mit seiner Heimat verbindet, erzählt er hier.
„Die Musik hat für mich die Fähigkeit, Menschen zu verbinden, zu inspirieren und tief zu berühren“, sagt Sven Halfar. Deshalb geht es in seinem neuen Dokumentarfilm um einen Seniorenchor, der Lieder von jungen Künstlern aus Rock, Pop und Hip-Hop auf der Bühne performt.
„Der Film ist in Norddeutschland seit Wochen in den Kinos der Hit“, erzählt der Regisseur. „Inzwischen haben wir bereits knapp 15.000 Zuschauer, was für einen Dokumentarfilm sensationell ist. Außerdem haben wir in Hamburg auf dem renommierten Filmfest und von der Kinogilde in Leipzig den Publikumspreis erhalten.“

Zufällig in Chor-Aufführung gelandet
Den Chor und die Protagonisten von Heaven can wait hat Halfar eher zufällig entdeckt: „Ein Freund hatte für eine Aufführung eine Karte übrig und bat mich, mitzukommen. Ich war zuerst unentschlossen, habe mich dann aber überreden lassen.
Heute bin ich mehr als dankbar, dass ich dadurch auf diesen Chor gestoßen bin, der mich von der ersten Sekunde an in seinen Bann gezogen hat. Ich weiß noch, wie ich im St. Pauli-Theater saß und der Chor in merkwürdigen Kostümen auf die Bühne kam. Dann erklang plötzlich der Song ‚So ne Musik‘ von Deichkind. So etwas hatte ich nicht erwartet – einfach genial!“
Ein echter ‚Feelgood Movie‘
Der Chor spielt im Film jedoch nicht die Hauptrolle. Der Regisseur erklärt: „Im Grunde ist es ein Film über wunderbare Menschen. Der Chor bildet lediglich den musikalischen Rahmen, in dem sich die Geschichten abspielen. Hier singen Menschen, die alle über 70 Jahre alt sind, Lieder einer jüngeren Generation, also Musik, die ihre Kinder und Enkelkinder hören. Die älteste Sängerin ist inzwischen 96 und rockt die Bühne.“

Sven Halfar beschreibt seinen Film als echten ‚Feelgood Movie im besten Sinne‘. „Ich behandle im Film Themen wie Liebe, Freundschaft, Leidenschaft, Zusammenhalt und Selbstfindung. Er hat eine unglaublich lebensbejahende, positive Botschaft und bewegt die Menschen dazu, über sich selbst und ihr eigenes Leben nachzudenken. Der Film sagt: Nimm dein Leben in die Hand, nicht erst morgen, sondern jetzt!“
Verbindet Generationen
Der Regisseur ist sich sicher: „Der Film ist eine Bereicherung für Jung und Alt. Er verbindet Generationen, die durch den Film auch viel voneinander lernen können. Denn junge Menschen leben oft so, als hätten sie noch ihr ganzes Leben Zeit. Doch wenn man am Ende des Lebens angekommen ist, stellt man fest, dass das Leben gar nicht so lange ist.“

Vom BWL-Studenten zum Regisseur
Vor seinem Filmerfolg studierte Sven Halfar zuerst Betriebswirtschaftslehre, brach das Studium aber recht schnell ab. „Mir fehlte die kreative Komponente. Deswegen habe ich dann die Hamburger Filmhochschule besucht, die ich als Filmproduzent abgeschlossen habe.“ Mit seinem Abschlussfilm Ist gut jetzt hat Halfar den ersten Nachwuchsproduzentenpreis auf dem Filmfest München gewonnen.
Anschließend gründete er seine eigene Filmproduktion und wechselte zwei Jahre später in die Regie. 2006 drehte er seinen ersten Kinodokumentarfilm Yes I AM!. Auch bei einer „Tatort“-Folge hat er bereits Regie geführt.

Turbulente Zeiten in der Heimat
Sven Halfar lebt inzwischen in Hamburg, kommt aber ursprünglich hier aus der Region. „Ich bin in Ravensburg groß geworden und zur Schule gegangen. Meine Familie wohnt noch immer in Bad Waldsee und Bad Schussenried“, erzählt er.
„Ich habe meine Kindheit und Jugendzeit in der Region Bodensee-Oberschwaben verbracht. Meine Mutter war alleinerziehend. Wir sind sehr oft umgezogen, haben unter anderem in Aulendorf, Altshausen, Ravensburg, Weingarten, Sigmaringen und Obereschach gelebt.
Ich habe alle zwei, drei Jahre die Schule gewechselt. Das waren wilde Zeiten, ich musste mich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Das hat mich geprägt und mir auch geholfen, mich gegen alle Widerstände – gerade auch in meinem Beruf als Filmemacher – durchzusetzen.“

Filmvorführung mit persönlicher Präsentation
Nach seinem Erfolg im Norden Deutschlands kommt Heaven can wait nun in den Süden: Am Sonntag, 12. November, um 15 Uhr wird Sven Halfar seinen Film in Biberach persönlich präsentieren.
Weiterer Termin: Lindenberg am 13. November um 19 Uhr. Zusätzliche Termine in Sigmaringen, Leutkirch und Wangen sind in Planung.
Das Wochenblatt wünscht dem Regisseur und Produzenten auch weiterhin viel Erfolg mit seinem tollen Film!