„Ressourceneffizient und kreislauffähig“ Wohngebäude in zukunftsweisender Holz-Systembauweise für die GWG Lindau

Wohngebäude in zukunftsweisender Holz-Systembauweise für die GWG Lindau
v.l.n.r.: GWG-Geschäftsführer Alexander Mayer, Lindaus Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons sowie Joachim Nägele, Geschäftsführer Rhomberg Bau und WoodRocks Bau. (Bild: Rhomberg Bau)

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Eigentlich ist es „nur“ ein Richtfest, aber: „Was wir hier gemeinsam feiern, ist der Startschuss für eine neue, nachhaltige und kreislauffähige Art des Bauens“, begrüßte Joachim Nägele, Geschäftsführer der Lindauer Rhomberg Bau und der WoodRocks Bau GmbH, die Gäste am Wohnneubau im Hammerweg.

Und auch Alexander Mayer, Geschäftsführer des Bauherrn GWG Lindau, zeigte sich überzeugt: „Hier entsteht ein tolles Beispiel für leistbaren Holz-Systembau, das hoffentlich Schule machen wird.“ Lindaus Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons ergänzte: „Mit diesem zukunftsweisenden Bauprojekt setzen wir in Lindau ein Zeichen für ressourceneffizientes, schnelles und kostensicheres Bauen. Hier entsteht nicht nur ein Vorbild für umweltfreundliches Bauen, sondern auch dringend benötigter, staatlich geförderter und damit bezahlbarer Wohnraum für zum Beispiel Familien, Pflegekräfte oder Erzieher.“
 
Der Grund: Im Hammerweg 9 und 11 setzen die beiden Schwesterunternehmen erstmals in Lindau für ein Wohngebäude die Holz-Systembaulösungen von WoodRocks und myBlock ein. Und damit auf Rückbaufähigkeit und Wiederverwendung. Das ist laut Aussage von Nägele in der Baubranche wirklich ungewöhnlich: „Bislang ist es ja leider noch immer so, dass Baumaterialien, die einmal in einer Immobilie verbaut sind, nicht wieder sortenrein zurückgewonnen werden können. Häuser werden nach wie vor so gebaut, wie wir Pfannkuchen backen: Alles wird zusammengeworfen und vermischt.“

Hier, so Nägele, setze der Holz-Systembau an: „Die Elemente werden in Produktionshallen wetterunabhängig und mit hoher Präzision vorgefertigt, auf die Baustelle transportiert und dort nurmehr montiert. Und zwar so, dass sie nach der Nutzungsdauer genauso einfach wieder demontiert werden können.“ Davon ist das Unternehmen derart überzeugt, dass es sogar Rückbauvereinbarungen mit seinen Kunden eingeht: „Wenn das Gebäude – oder einzelne Teile wie die Fassade – ihr Nutzungsende erreicht haben, dann verpflichten wir uns, die Elemente wieder zurückzunehmen“, erklärt Nägele das Prinzip.

„Wir setzen die Wand- oder Deckenelemente je nach Bedarf wieder instand, transportieren sie zur nächsten Baustelle und montieren sie dort einfach zu einem neuen Gebäude.“ Die positiven Auswirkungen auf die Lärm-, Staub und CO2-Emmissionen seien immens.

Holz-Systembaulösungen für jeden Bedarf

Für Rhomberg Bau ist der Holz-Systembau daher auch „der wichtigste Baustein für ein wirklich nachhaltiges, zukunftsfähiges Bauen“, wie es Nägele ausdrückt. Denn er verbinde die Vorteile des nachwachsenden CO2-Speichers Holz mit denen der Systematisierung, Skalierbarkeit und Vorfertigung sowie der frühzeitigen, umfassenden, kurz: integralen Planung, was sich letzten Endes auch positiv im Preis niederschlage: „Uns ist es gelungen, Projekte mit dem Baustoff Holz trotz ihrer hohen Qualität wirtschaftlich darzustellen und sie so für die Kunden sowie die späteren Bewohner attraktiv – und leistbar – zu machen.“ Ein Punkt, der vor allem im sozialen Wohnbau ausschlaggebend sei.

Neben der Baulösung für den mehrgeschossigen Wohnbau, wie sie im Hammerweg umgesetzt wird, bietet Rhomberg auch Produkte für den Büro- und Bildungsbau, den großvolumigen Neubau und die thermische Sanierung an. „Zudem setzen wir natürlich auch individuelle Holzbauprojekte um“, erklärt der Geschäftsführer.

Nachhaltiges Wohngebäude im Hammerweg

Im Lindauer Hammerweg entstehen so in den kommenden Monaten bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe zwei Gebäude mit insgesamt 32 barrierefreien Wohneinheiten, aufgeteilt in 24 Zwei- und 8 Drei-Zimmerwohnungen. Beton, genauer Stahlbeton, kommt trotz des Holz-Fokus‘ ebenfalls zum Einsatz, wie Nägele erklärt: „Wir setzen die Baustoffe dort ein, wo sie am sinnvollsten sind und die größtmögliche Funktionalität entfalten.“

So wird die Unterkellerung des Gebäudes mit Tiefgarage, Funktionsräumen und Kellerabteilen für die Mietparteien in Beton gegossen; die Erschließung mit Treppenhaus, Laubengang und Aufzugsschacht aus Stahlbetonfertigteilen montiert. Ansonsten gibt aber eindeutig Holz den Ton an: Außenwände, Wohnungstrenn- und -innenwände sowie die Decken werden in vorgefertigten, skalierbaren Holzbauelementen angeliefert und vor Ort nurmehr montiert.

Zum Einsatz kommen auch die kompakten Bad- und Technikmodule „myBlock“, in denen sowohl die Elektro-, Installations-, Heizungs- und Lüftungstechnik als auch ein komplettes, sofort nutzbares Badezimmer bereits vormontiert und installiert sind. Das gesamte Aufrichten der beiden Vierstöcker hat so lediglich jeweils eine gute Woche in Anspruch genommen. Geplant ist zudem eine extensive Begrünung des Flachdachs, um die klimatischen Bedingungen im Quartier zu optimieren. Zur Temperierung wird eine Luftwärmepumpe installiert, die maßgeblich durch den Strom der eigenen PV-Anlage betrieben wird. Insgesamt erreicht der Baukörper die Effizienzklasse EFH 55.

(Pressemitteilung: Rhomberg Bau GmbH)