Thomas Müller feiert mit Hoffest den Gewinn des Deutschen Landschaftspflegepreises

Thomas Müller feiert mit Hoffest den Gewinn des Deutschen Landschaftspflegepreises
Die Kooperationspartner, welche Thomas Müller für den Deutschen Landschaftspflegepreis vorgeschlagen haben, zusammen mit dem Preisträger auf seinem Hoffest (v.l.n.r.): Britta Linde (Geschäftsführerin LPV Lindau), Thomas Müller, Michaela Berghofer (ehem. GF LPV Lindau), Daniel Doer (GF LEV Bodenseekreis) & Holger Bayer (ehem. LPV Lindau, jetzt LEV Ravensburg). (Bild: S. Müller)

WOCHENBLATT

Der spezialisierte Landschaftspfleger Thomas Müller erhielt im Juni in Lutherstadt Wittenberg den zweiten Preis in der Kategorie „Engagierte Person“ des „Deutschen Landschaftspflegepreises“ des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) für herausragende Leistungen zum Erhalt und zur Entwicklung der Kulturlandschaften im Bodenseekreis, im Landkreis Lindau und im Landkreis Ravensburg.

Den Erhalt des Preises feierte er mit vielen interessierten Gästen am vergangenen Samstag mit einem Hoffest auf seinem mittlerweile zum Landschaftspflegebetrieb gewordenen Hof in Hörbolzmühle / Lindau. Für diesen Preis vorgeschlagen wurde Thomas Müller als ihr langjähriger Kooperationspartner von den Landschaftserhaltungsverbänden (LEV) Bodenseekreis e.V. und Landkreis Ravensburg e.V. sowie des Landschaftspflegeverbands Lindau-Westallgäu e.V.

„Hier bei mir in der Nachbarschaft und auch bei vielen Kooperationspartnern ist der Gewinn des Preises noch gar nicht richtig bekannt“ erläutert Thomas Müller und fährt fort: „Daher habe ich gerne dieses Hoffest ausgerichtet, um gemeinsam den Landschaftspflegepreis zu feiern“.

Auf dem weitläufigen Hof sind viele von den Spezialgeräten ausgestellt, die sich der versierte Praktiker im Laufe der Jahre angeschafft oder die er selbst entworfen hat: vom Brielmaier-Motormäher über den Forstmulcher am Schlepper mit Zwillingsbereifung und den neu gebauten Bandschwader am Ausleger, mit dem auch steile Grabenböschungen gemäht und abgeräumt werden können, bis hin zur halbautomatischen Schleifmaschine für die großen Messerbalken. Durch solche innovativen Ansätze und Mut zur Spezialisierung pflegt Thomas Müller schonend die Kulturlandschaft.

„Angefangen hat alles mit einer Eigentumsfläche am Nordostufer des Degersees im Bodenseekreis,“ erläutert Daniel Doer, Geschäftsführer des dortigen LEVs. Seit den 1980er Jahren wurden dort Pflegeverträge nach der heutigen Landschaftspflegerichtlinie des Landes Baden-Württemberg mit der Unteren Naturschutzbehörde abgeschlossen, um die Pfeifengras-Streuwiese schonend mähen und abräumen zu können. Die Fläche hat sich bis heute toll entwickelt und dort kommt die gefährdete und spezialisierte Schmetterlingsart Goldener Scheckenfalter vor.

„Mit dem Einstieg des LEVs in die Betreuung des europäischen Schutzgebiets vor Ort habe ich die Zuständigkeit für die Fläche von der Naturschutzbehörde übernommen und letztes Jahr sehr gerne dort eine öffentliche Exkursion zum europäisch geschützten Goldenen Scheckenfalter angeboten“ freut sich Landschaftsökologe Doer über die gute Zusammenarbeit. Von der Fläche am Degersee ausgehend hat Thomas Müller immer mehr Flächen im östlichen Bodenseekreis in Pflege genommen oder extensiviert.

Natürlich liegen sehr viele der gepflegten Flächen auch im Heimatlandkreis des mittlerweile spezialisierten Landschaftspflegeunternehmers. Daher ist Thomas Müller seit der Gründung des Landschaftspflegeverbands (LPV) Lindau-Westallgäu im Jahr 2010 ein wichtiger Kooperationspartner. „Wir wüssten gar nicht, wie wir unsere vielen sehr nassen und schlecht befahrbaren Flächen ohne seine Spezialmaschinen und ohne sein Know-How pflegen könnten“ führt die neue LPV-Geschäftsführerin Britta Linde aus, die ebenfalls gerne der Einladung zum Hoffest gefolgt ist.

Denn mit den speziellen Motormähern mit Balkenmähwerk, dem Bandschwader und dem Heuschieber lassen sich auch die nassesten Flächen mähen und insbesondere das Mähgut abräumen. Letzteres ist für den Nährstoffaustrag und damit den langfristigen Erhalt und Entwicklung der Flächen besonders wichtig

In den Anfangsjahren der Entwicklung vom landwirtschaftlichen Mischbetrieb mit Milchkühen und Obst hin zu einem spezialisierten Landschaftspflegebetrieb hat Thomas Müller viel Aufträge zur Entbuschung von ebenfalls schwierig befahrbaren und so teilweise aus der Nutzung gefallenen Feuchtgebieten im größeren Umkreis angenommen. „Zu dieser Zeit war er auch häufig in „unseren“ Mooren im Kreis Ravensburg unterwegs“, erzählt Robert Bauer, Geschäftsführer vom dortigen Landschaftserhaltungsverband (LEV).

Thomas Müller schaffte sich als einer der ersten in der Region eine Wurzelstockfräse an und überzeugte die Auftraggeber, diese zum Vermeiden von Stockausschlägen auch in den Feuchtgebieten einzusetzen. Dieser einst innovative Ansatz ist heute gelebte Praxis bei allen Entbuschungen und viele Landwirte und Landschaftspflegeunternehmer bieten Stockfräse-Einsätze an.

Thomas Müller ist schon ziemlich stolz auf den Erhalt des Deutschen Landschaftspflegepreises: „Meine Tochter hat mich damit überrascht, dass sie T-Shirts mit der Aufschrift ‚Müller Tom Landschaftspfleger des Jahres 2024‘ und dem Logo ‚DVL-Preisträger Deutscher Landschaftspflegepreis‘ hat drucken lassen, sobald das Logo freigegeben war!“. Viele Besucher des Hoffestes konnten sich selbst davon überzeugen, dass Thomas Müller mit seinen innovativen Ideen und dem immer weiter verbesserten Maschinenpark diesen Preis redlich verdient hat.

(Pressemitteilung: Landratsamt Bodenseekreis)