Punktlandung am Lindauer Seehafen: Zum Start der Badesaison sind die aufwendige Sanierung des Hauptgebäudes und der Neubau des Kiosks am Römerbad – wie geplant – nach viereinhalb Monaten abgeschlossen. Der Förderverein Römerbad investierte für die langfristige bauliche Sicherung der beiden Gebäude des Vereinsbads rund 240 000 Euro.
Neue Bistrotische und Stühle, dazu bunte Sonnenschirme am Römerbad-Kiosk, der nun den Namen „Al Porto Risto Kiosk“ trägt: Sichtbare Zeichen, dass sich am Lindauer Seehafen viel getan hat. In den vergangenen Monaten wurden der Kiosk am Römerbad neugebaut und das Hauptgebäude des Bades saniert. „Es war ein Kraftakt, aber mithilfe unserer Mitglieder und der zuverlässigen Handwerkerfirmen wurden die Baumaßnahmen gut gestemmt“, blicken Birgit Russ und Andreas Reich, die beiden Vorsitzenden des Römerbadvereins, zufrieden auf anstrengende Monate zurück.
Die größten Baumaßnahmen der vergangenen und sicherlich auch der nächsten 20 Jahre waren für den 1825 Mitglieder starken Förderverein des historischen Freibads am Lindauer Seehafen durchaus ein Kraftakt. Die Arbeiten konnten erst zum Jahresbeginn starten und mussten innerhalb von viereinhalb Monaten abgeschlossen, da der Beginn der Badesaison auf Mitte Mai terminiert war. „Wir haben den Zeitplan eingehalten, trotz einiger schlimmer Überraschungen an der Bausubstanz, die es bei alten Holzgebäuden eigentlich immer gibt“, berichtet Andreas Reich, zweiter Vorsitzender des Vereins und Leiter der Arbeiten, beim Rundgang im Freibad.
Der Kiosk wurde Anfang Januar abgerissen, mit einem neuen Fundament versehen und als Holzkonstruktion mit zeitgemäßen Einbauten für einen reibungslosen Gastronomiebetrieb wie Wasser- und Abwasserleitungen, Strom, Bierleitungen und Fettabscheider wieder aufgebaut.
Für Überraschungen sorgte auch die Substanz des Haupthauses, das seit Ende der letzten Saison renoviert wurde und aufgrund der angegriffenen Holzunterkonstruktion außerplanmäßig vollständig entkernt werden musste. Auch das Haupthaus, in das ein moderner Sanitätsraum, größere Lagermöglichkeiten und ein Kühlraum für den Kiosk eingebaut wurden, erhielt stabile Unterbauten für die Holzkonstruktion. „Das hält nun die nächsten Jahrzehnte Nässe, Hitze und Stürme aus“, verweist die erste Vorsitzende Birgit Russ auf die notwendigen und wichtigen Investitionen für die Zukunft.
Reich lobt in diesem Zusammenhang die knapp 30 Männer starke „Römerbad-Bautruppe“, die in etwa 25 Einsätzen rund 700 Stunden „richtig hart“ gearbeitet und dem Verein durch ihren Einsatz „mehrere zehntausend Euro eingespart hat“.
Die Kosten für den aufgrund der schlechten Bausubstanz notwendigen Neubau des Kiosks gibt Reich mit 165.000 Euro an, die Ausgaben für die Sanierung des Haupthaues beziffert er auf 70 000 Euro. Die nicht unerheblichen Kosten für die Baumaßnahmen, die an den städtischen Gebäuden im Eiltempo durchgezogen wurden, kann der Verein tragen. „Der Verein hat genug Reserven“, betonte der zweite Vorsitzende im Hinblick auf die höheren Baukosten, die man immer im Blick hatte. Kosten und Arbeitsabläufe wurden kontrolliert, so Reich. Für die Koordination und Abstimmung mit Behörden und Handwerkern – beauftragt waren 15 Gewerke – wurden über 60 Besprechungstermine des ehrenamtlichen Vorstandsteams notwendig. Doch die gute Vorbereitung zahlte sich aus. „Kosten und Bauzeiten waren immer im Plan“, betont Reich.
Bereits seit einigen Tagen im Probebetrieb geöffnet ist der „Al Porto Risto Kiosk“ unter dem neuen Mieter Vincenzo Rosato, der auch die Cantinetta al Lago in der Lindauer Spielbank betreibt. Rosato war nach einem mehrmonatigen Auswahlprozedere unter elf Bewerbern als neuer Mieter vom Römerbadverein ausgewählt worden. „Unser neuer Gastronom ist sehr engagiert. Die Zusammenarbeit klappte in den vergangenen Monaten schon hervorragend“, lobte Russ. Vincenzo Rosato, der selbst eine große Summe für Küchen- und Innenausstattung des Kiosks und die neue Bestuhlung im Außenbereich in die Hand genommen hat, freut sich ebenfalls auf den Sommer. „Unser Außenbereich soll ja im Bad und am Seehafen gut aussehen. Das soll eine Visitenkarte von Lindau sein“, sagt Rosato. „Wir wollen, dass sich alle Gäste bei uns wohl fühlen“. Sein Team hat für die Vereinsmitglieder im Bad, die Gäste am Seehafen und auch die Segler, die im Hafen anlegen, ofenfrische Pizzen, Antipasti, aber auch gängige Kiosk-Snacks und heimisches Bier vom Fass sowie italienische und deutsche Weine auf der Karte. Geöffnet ist bei schönem Wetter täglich von 9.30 Uhr bis 23 Uhr.
An den Wochenenden im April waren die Vereinsmitglieder schon beim „Auswintern“ im Einsatz und haben das Bad für die Saison startklar gemacht. „Es hat sich wieder gezeigt, dass wir sehr viele engagierte Mitglieder haben“, freut sich Birgit Russ über deren Einsatz.
Das Traditionsbad am Lindauer Seehafen öffnet am Samstag um 9 Uhr die Türen für die Mitglieder bis voraussichtlich Mitte September.
(Pressemitteilung: Ulmer Pressedienst)