Lindauer Bürgerschaft gegen Bebauung der Hinteren Insel

Die Luftaufnahme bzw. Grafik zeigt die Flächen, welche die Stadt zur Bebauung freigeben will. Diese Pläne werden nun auf Eis gelegt.
Die Luftaufnahme bzw. Grafik zeigt die Flächen, welche die Stadt zur Bebauung freigeben will. Diese Pläne werden nun auf Eis gelegt. (Grafik: Stadt Lindau)

Die Würfel sind gefallen. Der Bürgerentscheid „Entwicklung Hintere Insel“ vom Sonntag, 25. September, ergab ein klares Ergebnis: 1902 Ja-Stimmen und 5569 Nein-Stimmen. Das notwendige Quorum von 4023 Stimmen, das sind 20 Prozent der knapp 20.000 Stimmberechtigten, wurde von den Gegnern nicht nur erreicht, sondern sogar noch weit übertroffen.

Damit sind die Pläne der Stadt, einen Teil der städtischen Flächen auf der Hinteren Insel mit Wohnungen zu bebauen, erst mal abgelehnt.

Insgesamt 7471 Lindauer Bürgerinnen und Bürger sind an die Urne gegangen oder haben die Briefwahl genutzt – das sind etwa 37 Prozent der Stimmberechtigten. Es handelt sich um ein vorläufiges Ergebnis, da die Zahlen – ähnlich wie nach Wahlen – hinterher nochmals geprüft werden müssen. 

Rahmenplan abgelehnt

Die Lindauer Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, über folgende Frage abzustimmen: „Sind Sie dafür, dass auf dem aktuellen Parkplatz östlich des neu geschaffenen und zu bewahrenden Bürgerparks die vier südlichen Baufelder gemäß dem Rahmenplan für die Hintere Insel bebaut werden und die dafür notwendigen Planungsschritte auf den Weg gebracht werden?“

Auf eine lange, aber eindeutig formulierte Frage antwortete eine Mehrheit der Stimmberechtigten mit einem klaren Nein.
Auf eine lange, aber eindeutig formulierte Frage antwortete eine Mehrheit der Stimmberechtigten mit einem klaren Nein. (Bild: Ulrich Stock)

Nach längerem Hin und Her hatte sich zuvor der Stadtrat auf diese Formulierung geeinigt. Denn auch die Initiative zum jetzigen Bürgerentscheid war vom Stadtrat ausgegangen. Er hatte mit einer Mehrheit der Stadtratsmitglieder ein sogenanntes Ratsbegehren auf den Weg gebracht, um damit auch einem drohenden Bürgerbegehren zuvorzukommen.

Bis zu 450 Wohnungen vorgesehen

Der sogenannte Rahmenplan, der ebenfalls vom Stadtrat mehrheitlich beschlossen worden war, sieht vor, auf den städtischen Flächen im nördlichen Teil der Hinteren Insel den Bau mehrerer Wohngebäude zu erlauben. Auf diese Weise sollten bis zu 450 Wohnungen vornehmlich für Familien entstehen, errichtet von Wohnungsgesellschaften, Baugruppen, genossenschaftlichen Bauträgern, viele auch im Rahmen des geförderten Wohnungsbaus.

Große Teile der Hinteren Insel wie der sogenannte Bürgerpark mit den Freitreppen bzw. Sonnenstufen (im Bild) sind von der geplanten Bebauung nicht betroffen.
Große Teile der Hinteren Insel wie der sogenannte Bürgerpark mit den Freitreppen bzw. Sonnenstufen (im Bild) sind von der geplanten Bebauung nicht betroffen. (Bild: Ulrich Stock)

Gegner des Vorhabens empfanden schon im Vorfeld die Bebauung als zu massiv. Sie befürchten neben einer Zunahme des Verkehrs auf die Insel auch einen weiteren Verlust von Grünflächen auf der Hinteren Insel. Wie es jetzt weitergeht, ist noch unklar. Die Pläne sind jetzt erst mal auf Eis gelegt. Laut Bestimmungen für einen Bürgerentscheid dürfen nun zumindest ein Jahr lang keinerlei Veränderungen in Sachen Bebauung Hintere Insel vorgenommen werden.

Info:  Die Stadt Lindau hat auf YouTube ein Video eingestellt, in dem das Geplante Bauvorhaben visualisiert wurde:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden