Landkreisbürger können beruhigt schlafen Die „Sicherheitsarchitektur“ im Landkreis Lindau ist sehr gut aufgestellt

Auf dem Blaulichtempfang in Lindau
Landrat Elmar Stegmann (rechts) und Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (links) beim 8. Blaulichtempfang des Landkreises Lindau. (Bild: Wilfried Vögel)

„Der Landkreis Lindau“ kann stolz auf seine Blaulichtorganisationen sein“, so Landrat Elmar Stegmann und Innenstaatssekretär Sandro Kirchner beim 8. Blaulichtempfang des Landkreises Lindau im Gestratz. 73 erfahrene, verdiente und ehrenamtlich tätige Feuerwehrler, THWler und Rotkreuzler erfuhren beim Blaulichtempfang ihre verdiente Ehrung. Dabei sparten weder der Landrat noch der Staatssekretär mit Lob, Anerkennung und Dank.

Es ist guter Brauch, dass der Landkreis Lindau verdiente Kameradinnen und Kameraden aus den Bereichen Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz, einmal im Jahr zum Blaulichtempfang einlädt. Letztes Jahr musste der Empfang coronabedingt ausfallen. Er fand er zum 8. Mal, heuer in der Argenhalle in Gestratz statt.

73 verdiente Kameradinnen und Kammeraden erhielten nach einer jeweiligen, persönlichen Laudatio die begehrte Ehrung überreicht.

Staatssekretär Sandro Kirchner als Ehrengast empfangen

Landrat Elmar Stegmann begrüßte den Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium und Landtagsabgeordneten, Sandro Kirchner als Ehrengast und Festredner. Kirchner ist seit 2013 Mitglied des Bayerischen Landtages und seit dem 23. Februar 2022 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Inneren.

Der Staatssekretär unterstützt den Staatsminister bei der Leitung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration und der gesamten inneren Verwaltung Bayerns als dessen Stellvertreter.

Insbesondere ist der Innenstaatssekretär in Bayern zuständig für die Einführung des Digitalfunks für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (zum Beispiel Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst).

Stegmann sah Kirchners Besuch als Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Blaulichtorganisationen im Landkreis Lindau.

Staatssekretär Sandro Kirchner wurde als Ehrengast empfangen.
Staatssekretär Sandro Kirchner wurde als Ehrengast empfangen.
(Bild: Wilfried Vögel)

Schwierige Arbeitsbedingungen während der Coronazeit

Der Landrat ließ noch einmal die schwierigen Arbeitsbedingungen während zweieinhalb Jahren Coronazeit bei den Rettungsdiensten revuepassieren. Die Einsatzbereitschaft sei trotzdem ungebrochen gewesen. Das verdiene höchsten Respekt und Anerkennung. Dank eines jeweils umfassenden Hygienekonzeptes sei die Einsatzbereitschaft bei allen Organisationen stets gewährleistet gewesen.

Das THW habe sich besonders bei der Unterstützung des Landkreises während der Pandemie in vielfältiger Hinsicht als große Stütze erwiesen. Gleiches gelte auch für weitere Einsätze nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und beim G7-Gipfel in Elmau.

Auch dass das BRK, das ebenfalls mit enormen Einschränkungen und Herausforderungen zu kämpfen hatten, dies aber mit Bravour gemeistert hätte, sei zu loben. Darüber hinaus hätten sie auch bei der Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine wertvolle Hilfe geleistet.

Stegmann weiter: „Diese schwere und herausfordernde Zeit hat von jedem Einzelnen von Ihnen viel Motivation, Geduld und besonderes Durchhaltevermögen sowie unermüdlichen Einsatz abverlangt“.

Stolz auf die zuverlässige Blaulichtarchitektur im Landkreis

Als Landrat sei er stolz, dass sich alle Bürger des Landkreises auf so eine leistungsstarke und zuverlässige Blaulichtarchitektur verlassen könne. Sein besondere Dank galt auch den Beamten der Polizei, die sich in oft schwierigen Einsätzen während der Coronazeit hervorragend und vertrauensvoll eingebracht hätten.

Stegmann: „Wir brauchen Menschen wie Sie, die Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen und für andere selbstlos und ehrenamtlich tätig sind“. In seinen Dank schloss er auch Familien und Freunde ein, die das ehrenamtlich Wirken unterstützten.

Landrat Elmar Stegmann lobte die ehrenamtlich Tätigen beim Blaulichtempfang.
Landrat Elmar Stegmann lobte die ehrenamtlich Tätigen beim Blaulichtempfang.
(Bild: Wilfried Vögel)

Vorbilder in unserer Gesellschaft

„Mit Ihrem Engagement sind sie Vorbilder für unsere Gesellschaft!“. Der Landrat sprach auch die vielfältige technische Unterstützung an, die dafür die Grundlage bildeten, dass die Blaulichtorganisationen stets schlagkräftig seien. Der Landkreis habe allein 2022 dafür rund 500.000 Euro bereitgestellt.

Gleiches sei aber auch für den Trinkwasserspeicher Bodensee erforderlich. Hier sei der Freistaat gefordert.

Mittelkürzungen beim Bund für den Katastrophenschutz kritisiert

Stegmann bedauerte, dass im Entwurf des Bundeshaushaltes deutlich geringere Ausgaben für den Katastrophenschutz vorgesehen seien. Hier müsse dringend nachjustiert werden. Der Landrat bedankte sich beim Freistaat für die immer gute Zusammenarbeit und die Unterstützung aus München.

Kirchner lobt starke Netzwerke

Staatssekretär Sandro Kirchner schloss sich den Dankesworten des Landrates vollinhaltlich an. Heute seien alle Einsatzorganisationen vertreten, ein wahrlich starkes Netzwerk im Hilfeleistungssystem Bayern.

Alle arbeiteten mit dem Freistaat, den Katastrophenschutzbehörden und den Kommunen eng und vertrauensvoll zusammen. Kirchner sprach die hervorragende Sicherheitslage hierzulande an. In Bayern herrsche die niedrigste Kriminalitätsbelastung und zugleich die höchste Aufklärungsquote.

430.000 Ehrenamtlich bei den Blaulichtorganisationen – Freistaat sichert Unterstützung zu

In Bayern sorgten rund 450.000 Einsatzkräfte dafür, dass Menschen in Not rasch geholfen werden könne. Darunter seien immerhin 430.000 Ehrenamtliche.

Darum sei die Stärkung und Unterstützung des Ehrenamtes der Bayerischen Staatsregierung eine Herzensangelegenheit. Der Freistaat unternehme große Anstrengungen, um den hohen Standard bei Ausbildung und Ausrüstung immer weiter zu verbessern und optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. In den letzten fünf Jahren hätte der Freistaat insgesamt mehr als 253 Millionen Euro an Fördergeldern ausbezahlt, davon alleine 34 Millionen Euro für den Bezirk Schwaben. Im Bereich Katastrophenschutz habe Bayern ein Sonderinvestitionsprogramm bis 2030 aufgelegt, das 50 Millionen Euro umfasse.

Mittelkürzungen des Bundes nicht akzeptabel

Kirchner nannte Bedrohungen wie Terroranschläge und Naturkatastrophen als neue Bedrohung und zugleich Herausforderung. Der geplanten Mittelkürzung beim Katastrophenschutz des Bundes werde man sich entgegenstellen und Korrekturen einfordern.

Wichtig sei auch, dass die Bevölkerung künftig schneller vor Gefahren gewarnt werden könne, u.a. durch den Ausbau eines flächendeckenden Sirenennetzes und den Ausbau des digitalen Funknetzes.

Großen Wert auf Aus- und Fortbildung gelegt

Der Freistaat lege auch weiter großen Wert auf die gute Ausbildung der Feuewehrfrauen und –männer. Für den Auf- und Ausbau von drei Feuerwehrschulen in Bayern habe man seit 2011 rund 90 Millionen Euro investiert. Gut angelegtes Geld, wie Kirchner versicherte.

Zum Schluss seiner Ausführungen stellte der Staatssekretär nochmals die besondere Leitungsfähigkeit der Blaulichtorganisationen in den Mittelpunkt. „Sie alle sind großartige Persönlichkeiten mit Herz und helfenden Händen“. Jeder Einzelne stelle sich überwiegend ehrenamtlich in den Dienst unserer Gemeinschaft und stehe für Werte wie Leistungsfähigkeit, Verantwortungs- und Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit und Solidarität. Das präge unsere bayerische Identität und zeige wahres Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl.

Bürgergesellschaft kann stolz sein – großes Lob und Anerkennung

Kirchner rief den Versammelten zu: „Ein aktive Bürgergesellschaft, ein so starker freiwilliger Einsatz für die Allgemeinheit sind nicht selbstverständlich und finden sich in kaum einem anderen Land. Wir danken Ihnen allen mit Stolz und entbieten Ihnen größte Anerkennung!“

Er bat die Kameradinnen und Kameraden sich auch weiterhin so großartig für unsere Gesellschaft einzubringen. Er wünschte alles erdenklich Gute für die Zukunft, Glück. Kraft, Erfolg. Gesundheit und Gottes Segen. Und weiter: „Kommen Sie bitte alle stets wohlbehalten von Ihren Einsätzen zurück!“

Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Musikkapelle Gestratz stimmungsvoll umrahmt. Im Anschluss fanden die Ehrungen statt.