Bevölkerung um Mithilfe gebeten Neuer Tigermückenfund in Tettnang

Neuer Tigermückenfund in Tettnang
Globalisierung und Klimawandel tragen dazu bei, dass sich die Asiatische Tigermücke auch in Deutschland immer weiter ausbreitet. (Bild: Stadt Tettnang/Pixabay)

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Wie das Gesundheitsamt Bodenseekreis der Stadt Tettnang mitteilte, gibt es wieder einen bestätigten Fund einer Asiatischen Tigermücke in Tettnang. Eine Bürgerin hatte die Mücke in ihrem Garten in der Nähe des BayWa-Geländes Mitte Juli gefunden und zur Untersuchung eingeschickt. Das Ordnungsamt ist mit der Finderin im Austausch, um weitere Maßnahmen ergreifen zu können. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung besteht nicht.

Bereits im vergangenen Jahr war eine Tigermücke im Bereich Ravensburger Straße in Tettnang gefunden worden. Es blieb allerdings bei einem Einzelfund. Eine Tigermücken-Population konnte nicht nachgewiesen werden.

„Wichtig ist nun die Mithilfe der Bevölkerung“, betont Bürgermeisterin Regine Rist. Ordnungsamtsleiter Marco Pudimat ergänzt: „Bereits mit kleinen Maßnahmen ist es möglich, ganz einfach einen Beitrag zu leisten, die Verbreitung der Tigermücke in Tettnang zu verlangsamen.“ Dabei geht es einerseits darum, Verdachtsfälle zu melden bzw. verdächtige Mücken zur Untersuchung einzusenden. Andererseits gibt es Maßnahmen im Garten oder auf dem Balkon, die jeder Bürger selbst ergreifen kann.

Einfache Maßnahmen verhindern Verbreitung

„Die Tigermücke braucht zum Brüten nur ganz kleine Wassermengen“, erklärt Pudimat. Es empfiehlt sich daher, potenzielle Brutstätten im Auge zu behalten. Dazu zählen etwa Gießkannen, Eimer, Topfuntersetzer, im Freien liegengebliebene Spielsachen oder Regentonnen.

„Es reicht, die kleineren Behältnisse umzudrehen, dass sich darin kein stehendes Wasser sammeln kann, oder sie regelmäßig zu leeren und die Ränder zu reinigen“, sagt der Ordnungsamtsleiter. Denn das sind die Stellen, die die Insektenart bevorzugt zum Ablegen ihrer Eier aufsucht. Das Wasser sollte am besten in die Wiese oder in ein Beet ausgeleert werden, jedoch nicht in einen Abfluss, wo sich die Eier weiterentwickeln könnten.

Bei Regentonnen rät Pudimat zu engmaschigen Netzen mit Kordel oder Gummiband, die zwar Regenwasser aber keine Mücken hindurchlassen. Wichtig ist auch: „Tigermücken sind Höhlenbrüter. Das heißt, Teiche, Badeseen oder fließende Gewässer bleiben von dieser Mückenart verschont.“

Warum sollte eine Verbreitung der Tigermücke eingedämmt werden?

Unter bestimmten Umständen können Tigermücken Krankheitserreger, wie das Chikungunya-, Dengue- und Zika-Virus übertragen. Dazu müsste ein infizierter Reiserückkehrer von einer Tigermücke in Deutschland gestochen werden, die dann wiederum eine andere Person sticht. Bisher gibt es nach Auskunft von KABS e. V.

(Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage), der führenden Institution zu Bekämpfung der Tigermücke in Baden-Württemberg, in Deutschland noch keinen Nachweis einer Erkrankung, die von einer Tigermücke ausging. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr besteht daher auch in Tettnang nicht.

„Verdächtig aussehende Mücken sollten aber gemeldet werden, um mögliche Ausbreitungsherde frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen“, erklärt Marco Pudimat. Dies ist unter www.tigermuecke-icybac.de/melden oder über die Mailadresse [email protected] möglich.

Markante Kennzeichen entlarven die Tigermücke

Wie aber erkennt man eine Tigermücke? Zunächst sind Tigermücken mit fünf bis sieben Millimeter Größe deutlich kleiner als die heimischen Mückenarten und sind auch tagsüber aktiv. Selbst mit ausgestreckten Beinen sind sie nicht größer als eine Fünf-Cent-Münze. Markanter ist allerdings die Färbung. So weisen die hinteren Beinpaare fünf in etwa gleich breite silbrig-weiße Schuppenringe auf, wobei das letzte Beinglied immer weiß ist. Auch entlang des Kopfes und des Körpers verläuft eine silbrig-weiße Linie.

Informationen auf der Homepage der Stadt

Die Stadt Tettnang hat zum Thema Tigermücke unter www.tettnang.de/tigermuecke eine eigene Seite auf ihrer Webseite eingerichtet. Darauf finden sich zahlreiche Informationen und Tipps für Haus und Garten sowie eine genaue Beschreibung der Kennzeichen der Tigermücke.

(Pressemitteilung: Stadt Tettnang)