Ansporn und Verpflichtung: Meckenbeuren darf das Siegel „Fairtrade Town“ weiter tragen

Bürgermeister Georg Schellinger und Tanja Sommer-Mangold vom Arbeitskreis Fair + Regional stellen die Produkte vor, die es am Fairtrade-Stand auf dem Wochenmarkt unter anderem zu kaufen gibt. Die Urkunde bestätigt die Rezertifizierung von Meckenbeuren als „Fairtrade Town“.
Bürgermeister Georg Schellinger und Tanja Sommer-Mangold vom Arbeitskreis Fair + Regional stellen die Produkte vor, die es am Fairtrade-Stand auf dem Wochenmarkt unter anderem zu kaufen gibt. Die Urkunde bestätigt die Rezertifizierung von Meckenbeuren als „Fairtrade Town“. (Bild: Gemeinde Meckenbeuren)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Immer mehr Menschen kaufen in Deutschland fair gehandelte Produkte – das berichtet der Verein Fairtrade Deutschland. Aber wie werden Menschen auf dieses Thema aufmerksam? Hier leistet Meckenbeuren einen Beitrag und bekam deshalb zum siebten Mal in Folge den Titel „Fairtrade Town“ verliehen.

„Im Jahr 2022 wurden hierzulande Fairtrade-Produkte im Wert von 2,3 Milliarden Euro umgesetzt – mehr als je zuvor in der Geschichte des fairen Handels in Deutschland.“ Das schreibt Fairtrade Deutschland e.V. in seinem Newsletter. Trotz dieser erfreulichen Nachrichten zeigen die im Jahresbericht veröffentlichten Zahlen auch die schwierige Weltmarktlage: Arbeitskräftemangel und stark gestiegene Produktionskosten führten letztes Jahr beispielsweise beim Kaffee zu sinkenden Einkommen für die Produzenten vor Ort. Auch der Klimawandel macht den Anbauländern schwer zu schaffen.

„Umso wichtiger ist es, dass faire Produkte auf lokaler Ebene angeboten werden und sich zunehmend in unseren Verkaufsregalen wiederfinden“, betont Bürgermeister Georg Schellinger. „Hier leisten wir als Kommune einen kleinen Beitrag. Deshalb freut es mich sehr, dass wir in Meckenbeuren seit dreizehn Jahren ehrenamtlich Engagierte haben, die sich für den fairen Handel einsetzen. Wir als Gemeinde unterstützen dies gerne und deshalb ist es uns ein Anliegen, dass wir den Titel ‚Fairtrade Town‘ weiter tragen dürfen.“

Die Gemeinde ist seit 2011 Fairtrade-Kommune. Dafür durchläuft sie alle zwei Jahre einen Zertifizierungsprozess. „Wir müssen dann beispielsweise angeben, welche Aktivitäten die Kommune konkret durchführt, um den fairen Handel zu fördern“, erklärt Lisa Heinemann, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, die Rahmenbedingungen. Sie ist im Rathaus zuständig für das Thema. Das Aushängeschild ist hier sicherlich der Stand auf dem Wochenmarkt, den Ehrenamtliche aus der Kooperation von Katholischem Frauenbund, Evangelischer Kirchengemeinde und dem Arbeitskreis Fair und Regional tragen.

Darüber hinaus organisiert die Gruppe unter der Leitung von Tanja Sommer-Mangold Veranstaltungen. Anfang Mai fand ein Vortrag über Afghanistan statt, den 30 Teilnehmende besuchten. Im Herbst 2022 veranstaltete der Arbeitskreis zusammen mit der Gemeindebücherei die Nachhaltigkeitstage und Faire Woche.

Tanja Sommer-Mangold kündigt für den Herbst schon mal ein Faires Frühstück an. „Außerdem freuen wir uns über viele Besucherinnen und Besucher auf dem Wochenmarkt. Hier sind wir inzwischen eine etablierte Größe. Wenn Sie uns noch nicht kennen: Wir bieten zwischen März und Oktober unseren Meckenbeurer Fairtrade-Kaffee und weitere leckere Produkte an. Schauen Sie mal vorbei!“ Der Kaffee kann vor Ort für einen Euro probiert werden; im To-Go-Becher oder in der eigenen Tasse.

Die Kampagne Fairtrade-Towns gibt es mittlerweile in 36 Ländern mit über 2.000 Fairtrade-Towns. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf lokaler Ebene mit verschiedenen Initiativen den fairen Handel fördern und sich dafür mit Akteuren vor Ort vernetzen.

(Pressemitteilung: Gemeinde Meckenbeuren)