Umgestaltung der Friedrichstraße in Friedrichshafen startet im März

Umgestaltung der Friedrichstraße in Friedrichshafen startet im März
Die Friedrichstraße wird ab voraussichtlich 9. März umgestaltet. (Bild: Stadt Friedrichshafen)

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Auf Beschluss des Gemeinderats wird die Friedrichstraße im Abschnitt zwischen der Kreuzung Olgastraße beim Graf-Zeppelin-Haus und Karlstraße umgestaltet. Voraussichtlich am Donnerstag, 9. März sollen die Arbeiten beginnen, die bis ca. Anfang Juli dauern. Während der Bauzeit bleibt die Innenstadt erreichbar.

„Im Gemeinderat wurde intensiv über die Umgestaltung der Friedrichstraße diskutiert, denn es war allen klar: Mit der Verkehrsfreigabe der B 31 neu kann die bisher als Bundessstraße genutzte Friedrichstraße endlich so umgestaltet werden, dass sie mehr Aufenthaltsqualität bietet – bei weniger und vor allem langsameren Verkehr“, betont Erster Bürgermeister Fabian Müller bei der Vorstellung der Maßnahmen. „Voraussichtlich am Donnerstag, 9. März werden die Baumaßnahmen starten.“

Den Baubeschluss dazu hatte der Gemeinderat vor knapp einem Jahr im April 2022 gefasst, die Vergabe der Arbeiten, die rund drei bis vier Monate dauern, hat der Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt am 7. Februar 2023 beschlossen. Die Kostenschätzung für die Umbaumaßnahme liegt bei rund 600.000 Euro. Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass die Innenstadt weiterhin erreichbar bleibt: Für den motorisierten Verkehr werden Umleitungen eingerichtet, Fußgänger und Radfahrende können die meiste Zeit ohne Umleitung den Geh- bzw. Geh- und Radweg entlang der Friedrichstraße nutzen.

Sperrung für Umgestaltung notwendig

Ab Baubeginn, also voraussichtlich ab 9. März, muss die Friedrichstraße wegen der umfangreichen Maßnahmen zwischen den Kreuzungen Olgastraße und Karlstraße gesperrt werden. Dann dürfen nur noch Berechtigte, die von der Stadt einen entsprechenden Berechtigungsausweis erhalten, in den gesperrten Bereich einfahren. Berechtigt sind etwa Anwohner, Busse und Lieferverkehr. An den Eingangsstellen zum Baustellenbereich werden Sicherungsposten die Berechtigung regelmäßig kontrollieren. Die Anwohner wurden von der Stadt über die bevorstehende Maßnahme informiert. Rettungsdienste können den Baustellenbereich im Einsatzfall ebenfalls befahren.

Anlieger, die den Bahnhofsvorplatz erreichen müssen, können diesen während der gesamten Bauzeit zudem über die Schillerstraße erreichen – wobei die Parkplätze vor dem Bahnhof während der gesamten Bauzeit gesperrt werden.  Zug- und Busreisende, die mit dem Auto gebracht oder geholt werden, erreichen den Stadtbahnhof während der gesamten Bauzeit von der Nordseite, also über die Eugenstraße.

Voraussichtlich direkt nach Ostern, zwischen 11. und 18. April, werden im gesamten Bauabschnitt Fräs- und Asphaltarbeiten durchgeführt, die Friedrichstraße kann in diesen Tagen dann auch von Berechtigten nicht befahren werden. Während dieser Zeit gibt es Ersatzhaltestellen für die Busse von RAB und Stadtverkehr in der Eugenstraße. Sobald die Asphaltarbeiten abgeschlossen sind, gilt wieder die Regelung „Berechtigte frei“.

Innenstadt bleibt erreichbar

Die Umleitungen werden in der gesamten Bauzeit großräumig ausgeschildert, um möglichst viel Durchgangsverkehr weiträumig umzulenken. Die Innenstadt selbst bleibt aber durchgängig erreichbar: Das Parkhaus am See kann von Osten, also aus Richtung Lindau kommend, angefahren werden. Von der etwa einwöchigen Vollsperrung wird allerdings auch das Parkhaus am See betroffen sein, das an diesen Tagen dann nicht genutzt werden kann. Für den Zeitraum der etwa einwöchigen Vollsperrung empfiehlt die Stadt das Ausweichen auf das Parkhaus am Stadtbahnhof oder etwa den Parkplatz „Hinterer Hafen“. Zudem stehen mit dem Parkhaus Sportpark ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Mit den am Parkhausautomaten erhältlichen P&R-Tickets kann die Innenstadt dann per Bus gut erreicht werden.

Die Tiefgarage des Graf-Zeppelin-Hauses kann während der gesamten Bauzeit genutzt werden. Hier wird lediglich während der Arbeiten am Kreisel Olgastraße / Friedrichstraße eine ein- bis zweiwöchige Umleitung über die Klosterstraße notwendig.

Auch mit dem Bus bleibt die Innenstadt gut erreichbar: Die Busse fahren wie gewohnt. Nur während der etwa einwöchigen Asphaltarbeiten und der damit verbundenen Vollsperrung ist der Bahnhofsvorplatz auch für Busse nicht anfahrbar. In dieser Zeit werden Ersatzhaltestellen in der Eugenstraße, auf der Nordseite des Stadtbahnhofs, angefahren.

Mit dem Fahrrad und zu Fuß kommt man auch während der Bauzeit in die Innenstadt: Hier ist auf dem Geh- und Radweg südlich und auf dem Gehweg nördlich der Friedrichstraße nur mit kurzzeitigen Sperrungen – inklusive Umleitungen – zu rechnen.

Mehr Aufenthaltsqualität für alle

Die Umgestaltung wurde zwar als „temporäre“ Maßnahme beschlossen, wird aber so ausgeführt, dass sie über mehrere Jahre funktionieren kann und soll: Dafür wird der bisherige Querschnitt der Straße zwischen Kreuzung Olgastraße und Karlstraße von bisher drei auf zwei Fahrspuren verringert. Der Gehweg auf der Nordseite erhält mehr Aufenthaltsqualität durch eine Verbreiterung und das Einfügen von Podesten, die ganz unterschiedlich genutzt werden können: etwa für Gastronomie, für Fahrradständer oder auch für Begrünungen. Die Podeste werden dabei so platziert, dass die Anlieferung für Geschäfte und Gastronomie sichergestellt ist.

Außerdem wird an der Kreuzung Friedrichstraße / Olgastraße ein Mini-Kreisel gebaut, sodass der Verkehr an dieser zentralen Kreuzung, die insbesondere für die Anbindung des Graf-Zeppelin-Hauses wichtig ist, besser fließen kann – und die Fußgänger an allen vier Straßenquerungen Zebrastreifen nutzen können. Zudem wird in dem Bereich des heutigen Busparkplatzes beim GZH eine zusätzliche Bushaltestelle geschaffen. Die Baumreihe auf der südlichen Friedrichstraße, also entlang des bisherigen Geh- und Radwegs bleibt erhalten.

Verkehr wird komplett neu geordnet

„Verkehrlich werden sich einige wichtige Punkte ändern“, erläutert Bürgermeister Dieter Stauber, dessen Dezernat für die verkehrsrechtlichen Fragen zuständig ist: „In Zukunft gilt in dem umgebauten Abschnitt Tempo 20, zunächst für eine Erprobungsphase von 12 bis 18 Monaten.“ Außerdem wird mit der Änderung des Straßenquerschnitts auch der bisher gemeinsame Geh- und Radweg zum reinen Gehweg: „Der Radverkehr kann bei Tempo 20 ohne Probleme auf der Straße mitfahren“, betont Stauber. „Damit lösen wir die vielen Konflikte, die seit Jahren durch die Mischung von Fuß- und Radverkehr immer wieder beklagt wurden, für die es aber ohne eine Umgestaltung keine gute Lösung gab. Diese Möglichkeit nutzen wir jetzt, denn die Strecke ist auch Teil des Bodensee-Radwegs und sowohl für Einheimische als auch für Radtouristen besonders wichtig.“ Auf dem südlichen Gehweg darf dann nach der Umgestaltung der Friedrichstraße nicht mehr geradelt werden – hier gelten dann nur noch die Ausnahmen für radelnde Kinder und Begleitpersonen.

Eine weitere wichtige Änderung wird im Straßenabschnitt vor dem Stadtbahnhof umgesetzt: Dort wird der Straßenraum als sogenannter „Shared Space“ in Zukunft gemeinsam genutzt: Egal, ob zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Auto oder von Bussen – alle Verkehrsteilnehmer sind hier gleichberechtigt. Damit sich der Abschnitt auch optisch unterscheidet, bekommt er einen farbigen Belag und wird so sichtbar vom Asphaltbelag abgegrenzt.

Aus Sicht von Thomas Goldschmidt, Geschäftsführer der Stadtmarketing Friedrichshafen GmbH, ist die etwa drei- bis viermonatige Bauzeit für Bewohner, Handel, Lieferverkehr, Kunden und Touristen eine Herausforderung, die sich aber auf lange Sicht lohnen werde: „Die Umgestaltung der Friedrichstraße wird einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die immer wieder geforderte höhere Aufenthaltsqualität auch umgesetzt wird – die Innenstadt wird ab Sommer einen völlig neuen und sympathischen Zugang erhalten.“

Um die Belastungen für Anlieger, Handel und Gewerbe möglichst gering zu halten, wurde der Zeitplan genau abgestimmt: Da in den Frostmonaten nicht gebaut werden kann, wurde mit Blick auf wichtige Veranstaltungen in der Innenstadt und im GZH sowie der Messe Friedrichshafen der Zeitraum ab März gewählt. Die Stadt Friedrichshafen wird zudem den Verkehr auf den Umleitungsstrecken und Nebenstraßen beobachten, um gegebenenfalls nachzusteuern.

Info:

Über aktuelle Umleitungen während der etwa dreimonatigen Bauzeit informiert die Stadt regelmäßig über die Medien und unter www.baustellen.friedrichshafen.de. Aktuelle Informationen zum Stadtverkehr unter www.stadtverkehr-fn.de