Retter aus der Luft: Rettungshubschrauber fliegt Kinderarzt zu Notfall im Kreißsaal

Retter aus der Luft: Rettungshubschrauber fliegt Kinderarzt zu Notfall im Kreißsaal
„Christoph 45“ bringt auch Kinder-Notärzte zu Neugeborenen in anderen Krankenhäusern. (Bild: Dr. Benjamin Kober)

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In einer Klinik am Bodensee ereignete sich dramatisches: Ein neugeborenes Baby atmete nach dem Kaiserschnitt nicht richtig, sein Zustand war lebensbedrohlich. Der Rettungshubschrauber „Christoph 45“, erwies sich als Retter in der Not. Er brachte einen Kinderarzt innerhalb von Minuten zu dem Notfall.

Die erste Vorsorgeuntersuchung (U1) eines Neugeborenen geschieht gleich nach der Geburt, innerhalb der nächsten 48 Stunden kommt dann ein Kinderarzt für die ausführlichere „U2“.

Doch was passiert, wenn es zu einem Notfall kommt? In den wenigsten Krankenhäusern in der Region Bodensee-Oberschwaben mit geburtshilflichen Abteilungen gibt es auch eine angeschlossene Kinderklinik, in denen Notfällen schnell geholfen werden kann.

Lebensbedrohliche Situation

So auch in einer Klinik am Bodensee, wo ein Neugeborenes nach dem Kaiserschnitt nicht richtig atmen wollte, sodass sich sein Zustand zu lebensbedrohlich verschlechterte, obwohl der anwesende erstversorgende Anästhesist sein Bestes gab.

Durch einen genau festgelegten Alarmplan für solche Notfälle alarmierte daraufhin die Rettungsleitstelle Ravensburg den Rettungshubschrauber „Christoph 45“, der am Klinikum Friedrichshafen stationiert ist. Auch einen Oberarzt der Kinderklinik des Klinikums wurde alarmiert.

Fliegende Hilfe in Minuten

Sechs Minuten später wurde der Kinderarzt vom „Christoph 45“-Team in der Klinik am Bodensee abgesetzt, eilte in den Kreißsaal und leitete dann die lebensrettende Stabilisierung des neugeborenen Kindes ein.

Gleichzeitig brachte ein Rettungswagen den Transport-Inkubator zur Klinik, sodass das Neugeborene, das nun außer Lebensgefahr war, auf eine Kinderintensivstation zur weiteren Überwachung verlegt werden konnte.

Rettungshubschauer essenziell für medizinische Versorgung

In Zeiten der Spezialisierung von Krankenhäusern zeigt dieser Notfall, dass die Versorgung von Patienten im Umkreis durch die Experten des Klinikums Friedrichshafen gewährleistet werden kann.

Besonders deutlich wurde außerdem, dass der Rettungshubschrauber in zeitkritischen und lebensbedrohlichen Situationen einen wertvollen Beitrag leistet, da er am Klinikum Friedrichshafen stationiert ist und so Ärzte schnell ausfliegen kann.

Bei einer Rettungshubschrauber-Stationierung außerhalb eines Krankenhauses wäre weit mehr Vorlaufzeit nötig gewesen, was sich bei solchen Notfällen negativ auswirken kann und die Überlebenschancen des Kindes stark reduziert hätte.

(Pressemitteilung: Medizin Campus Bodensee)