Grüne sehen Messe in gesellschaftlicher Verpflichtung

Die Vertreterinnen der Grünen-Fraktion Regine Ankermann und Anna Hochmuth (von links) tauschen sich mit VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt und Bundesstützpunktleiter Ralf Hoppe aus.
Die Vertreterinnen der Grünen-Fraktion Regine Ankermann und Anna Hochmuth (von links) tauschen sich mit VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt und Bundesstützpunktleiter Ralf Hoppe aus. (Bild: Gemeinderatsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

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Grüne Gemeinderätinnen informieren sich über Situation beim Volleyball

Friedrichshafen – Ortstermin in der Messehalle B4. Um sich über die Trainingsbedingungen und die Perspektiven der Häfler Volleyballer zu informieren, haben sich die Gemeinderätinnen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Fraktionsvorsitzende Anna Hochmuth und Regine Ankermann mit den Volleyball-Verantwortlichen in der Messe Friedrichshafen getroffen.

Bei ihrem Rundgang erfuhren Anna Hochmuth und Regine Ankermann, wie ein Drittel der B4 in eine Sportstätte umgewandelt worden ist. Das Spielfeld haben die Volley YoungStars unter fachkundiger Anleitung einer Spezialfirma aus mehreren hundert Teilen im Klick-System verlegt. die Umkleiden, Toiletten und Duschen sind wenige Meter entfernt in Containern untergebracht.

Auf der anderen Seite stehen die Geräte fürs Krafttraining. Schwarze Vorhänge trennen den Bereich vom übrigen Teil der Halle ab. Thilo Späth-Westerholt, Geschäftsführer der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH, und Bundesstützpunktleiter Ralf Hoppe sind sich einig, dass die Teams hier optimale Bedingungen für den Trainingsbetrieb vorfinden.

Grüne können sich Umnutzung vorstellen

Die Grünen Gemeinderatsvertreterinnen können sich die Umnutzung einer der zwölf Messehallen als Sportstätte sehr gut vorstellen. „Das Messegeschäft, wie es früher einmal war, wird es nicht mehr geben“, sagt Regine Ankermann und verweist auf die Leitmessen OutDoor und Eurobike, die in andere Städte abgewandert sind. „Die Messe muss sich überlegen, welche positiven Alternativen es für die Hallenkapazitäten geben kann.“ Für die paar Tage, an denen die gesamte Ausstellungsfläche benötigt würden, könne man sich mit einer temporären Halle auf dem Freigelände behelfen.

Die Kommunalpolitikerinnen sehen die Messe, deren Hallen mit städtischen Mitteln gebaut wurden, in der gesellschaftlichen Verpflichtung, den heimatlosen Volleyballern sowie dem Vereins- und Schulsport zu helfen.

„Es ist wirtschaftlich nicht vertretbar, die gesamte Infrastruktur nur für ganz wenige Tage im Jahr vorzuhalten“, findet Anna Hochmuth. „Die Messe soll auch der Häfler Stadtgesellschaft dienen und könnte ein Treffpunkt für sportbegeisterte Menschen in Friedrichshafen sein“. Anna Hochmuth und Regine Ankermann sind sich einig, „dass sowohl die Volleyballer als auch andere Vereine eine schnelle Entscheidung brauchen. Dafür werden wir uns im Gemeinderat einsetzen“.

Engpass für Volleyball, Schulen und Verein

Mit Schließung der ZF Arena im September 2020 standen die Häfler Volleyballer, mehrere weitere Sportvereine sowie einige Schulen plötzlich ohne Hallen da. Die Volleyballer konnten mit den Profis und dem Bundesstützpunkt (Nachwuchs-Kaderathleten/Volley YoungStars) in eine Messehalle ausweichen. In dieser Saison blieb dem Bundesligateam keine andere Wahl als seine Spiele in der ratiopharm arena in Ulm/Neu-Ulm auszutragen. Soweit die Vorgeschichte.

Jetzt gilt es nach vorne zu blicken. „Wir brauchen eine Planungssicherheit von mehreren Monaten“, sagt Thilo Späth-Westerholt. „Das betrifft sowohl die Spieler und unsere Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle als auch die Sponsoren und vor allem unsere Fans.“ Ralf Hoppe steckt in einem ähnlichen Dilemma: „Unsere Jungs entscheiden sich mit 16 Jahren für eine Volleyballausbildung bei den YoungStars. Gleichzeitig planen sie ihre schulische Laufbahn und müssen sich in einer Häfler Schule anmelden.“ Friedrichshafen hätte sowohl europaweit bei den Profis als auch in Baden-Württemberg und darüber hinaus beim Nachwuchs einen guten Ruf.

(Pressemitteilung: Bündnis 90/DIE GRÜNEN)