Gewinner des ZF-Kurzfilmpreises 2025 Gabriel Grosclaude triumphiert mit „LUX CARNE“

Gabriel Grosclaude triumphiert mit „LUX CARNE“
Gabriel Grosclaude, Gewinner ZF‑Kurzfilmpreis 2025. (Bild: Gabriel Grosclaude)

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Der Schweizer Regisseur Gabriel Grosclaude wurde für seinen eindringlichen Umwelt-Thriller LUX CARNE mit dem renommierten ZF-Kurzfilmpreis 2025 ausgezeichnet.

Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Kurzfilme. Den Publikumspreis der ZF Kunststiftung, dotiert mit 1.000 Euro, erhielt der deutsche Filmemacher Linus von Stumberg für seinen Film SYNCOPE.

16. Filmtage Friedrichshafen – Ein Festival voller Highlights

Am vergangenen Wochenende fanden die 16. Filmtage Friedrichshafen – Jetzt oder Nie statt, organisiert vom Kulturbüro Friedrichshafen. Herzstück des Festivals war der Wettbewerb um den ZF-Kurzfilmpreis und den Publikumspreis der ZF Kunststiftung. Zwölf Kurzfilme von aufstrebenden Filmemacher aus unterschiedlichen Genres wurden präsentiert – von Animation über Dokumentation bis hin zu Science-Fiction.

Das Publikum erlebte eine spannende Wettbewerbsnacht im atmosphärischen Kiesel-Kino und fieberte der Jury- und Publikumsentscheidung entgegen. Der Thriller SYNCOPE von Linus von Stumberg, der Machtstrukturen in der Kunstwelt beleuchtet, wurde zum klaren Favoriten des Publikums und gewann den Publikumspreis.

LUX CARNE – Ein Umwelt-Thriller mit Tiefgang

Den Hauptpreis des Festivals sicherte sich Gabriel Grosclaude mit seinem Film LUX CARNE. Der Film entführt in eine Welt, in der der Fleischkonsum streng reguliert ist: Wer Fleisch essen will, muss zuvor selbst ein Tier töten. Die junge Reporterin Elie will diesen Prüfungsprozess dokumentieren und sieht sich schließlich gezwungen, sich dem Akt des Tötens selbst zu stellen. Ein moralisches Dilemma entfaltet sich – ihre Überzeugungen geraten ins Wanken.

Mit dieser fesselnden Thematik überzeugte Grosclaude die Jury: „Der Film stellt existenzielle Fragen über Verantwortung, Moral und Konsum, ohne dabei zu moralisieren. Er zeigt uns eine Welt, die sowohl dystopisch als auch utopisch anmutet. Die hervorragende Dramaturgie, die eindrucksvolle Inszenierung und das herausragende Schauspiel machen LUX CARNE zu einem würdigen Gewinner.“

Hochkarätige Jury entscheidet einstimmig

Die Jury, bestehend aus Regina Michel (Geschäftsführerin und Kuratorin der ZF Kunststiftung), Nihan Sivridag (Mitglied des Berlinale Shorts Auswahlgremiums), Regisseur und Autor Andreas Utta, Sylvain Vaucher (Berater für Kurzfilme bei SWISS FILMS) sowie Laura Walde (Kuratorin der Internationalen Kurzfilmtage Winterthur), entschied einstimmig für LUX CARNE als Gewinner des ZF-Kurzfilmpreises 2025.

Über den Regisseur

Gabriel Grosclaude, geboren 1997 in Neuchâtel, Schweiz, studierte zunächst Umweltingenieurwesen an der EPFL in Lausanne, bevor er sich dem Filmstudium an der ZHdK in Zürich zuwandte. 2020 absolvierte er ein Austauschsemester an der ENSLL in Paris. Seit 2021 realisiert er Dokumentarfilmprojekte bei Doc’it Yourself. Sein Bachelorfilm LUX CARNE feierte 2024 Premiere beim Locarno Film Festival und gewann dort den Preis für den Best Swiss Newcomer. Mit dem ZF-Kurzfilmpreis setzt er seine Erfolgsgeschichte nun fort.

Ein starkes Signal für den Kurzfilm

Die 16. Filmtage Friedrichshafen haben erneut bewiesen, dass der Kurzfilm als eigenständige Kunstform eine starke Plattform verdient. Mit beeindruckenden Werken wie LUX CARNE und SYNCOPE zeigt sich, wie vielschichtig und tiefgründig Kurzfilme gesellschaftliche Themen reflektieren können. Der ZF-Kurzfilmpreis bleibt damit eine wichtige Auszeichnung für junge Filmschaffende – und ein Garant für cineastische Qualität.

(Quelle: ZF Kunststiftung)