Schon in Kindertagen wurde uns beigebracht, bloß keine Schneeglöckchen anzufassen. In manchen Gemeinden müssen Tagesmütter die Frühblüher sogar aus ihren Gärten entfernen. Doch sind Krokus, Primeln und Märzenbecher wirklich so gefährlich? Das klären wir hier.
Am liebsten würde man die duftenden Blumen alle in den eigenen vier Wänden unterbringen. Schließlich heben sie allein durch ihre Farbenpracht schon die Stimmung. Doch so schön sie auch sein mögen, viele haben es faustdick hinter den Blättern. Gerade für Kinder und Tiere können sie schnell zur (tödlichen) Gefahr werden.
Vorsicht: Diese Frühlingsblumen enthalten tatsächlich Gifte
Bei diesen Frühblühern muss man besonders achtsam sein, denn diese sind mehr oder weniger giftig:
- Maiglöckchen
- Krokusse
- Märzbecher
- Löwenzahn
- Tulpen
- Narzissen
- Schachblumen
- Pfingstrosen
- Primeln
- Schlüsselblume
- Buschwindröschen
- Leberblümchen
- Schwertlilien
Größtenteils sind es einzelne Pflanzenteile, die Gift enthalten – oft sind es die Blumenzwiebeln. Dass dort jemand herzhaft hineinbeißt, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Der Kontakt mit Blumenwasser kann übrigens auch Folgen haben. Daher lautet die Empfehlung, beim Weggießen des Wassers darauf zu achten, nicht mit der schlierigen Flüssigkeit in Berührung zu kommen. Anderenfalls drohen Hautirritationen.
Mögliche Symptome bei Kontakt mit giftigen Blumen
Falls es doch passiert, dass ein Kind in der Matschküche Krokus und Co. verarbeitet oder auch ein Tier in Kontakt mit einer giftigen Blume gerät, kommt es meist zuerst zu Schleimhautreizungen, zunehmendem Speichelfluss, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
Bei Hautkontakt kann es zu Rötungen, Juckreiz oder Bläschenbildung kommen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Lieber einmal umsonst als einmal zu wenig Hilfe suchen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme wird folgendes Vorgehen empfohlen:
Wenn eine kleine Menge Pflanzenteile gegessen wurde:
- den Mund mit Wasser ausspülen,
- schluckweise Wasser nachtrinken,
- auf keinen Fall Erbrechen auslösen!
Der Märzenbecher ist mit am giftigsten
Zu den giftigsten Blühern des Frühlings gehört der Märzenbecher, der genauso giftig wie das ähnlich aussehende Schneeglöckchen ist. Während die Berührung schon zu Hautirritationen führen kann, führt der Verzehr gerade für die Kleinen auch schon bei geringer Dosis zu schwerwiegenderen Folgen: Da der Märzenbecher in allen Teilen Gift enthält, können Durchfall, Erbrechen, Krämpfe und sogar Herzrhythmusstörungen auftreten. Für Tiere gilt dies natürlich auch.
Wie geht man mit giftigen Blumen um?
Am Beispiel des Märzenbechers; Wer die Blume bei sich im Garten wachsen lässt, muss so Einiges beachten. Vor allem in der Nähe von Kindern und Haustieren.
Wenn die Kinder oft im Garten spielen, sollte die Pflanze – wenn schon – dort sein, wo sie für den Nachwuchs und Haustiere unzugänglich ist. Da der Märzenbecher unter Schutz steht, darf man ihn nicht einfach so entsorgen.
Bei der Umsiedlung des Gewächses sind wichtige Punkte zu beachten:
- Es empfiehlt sich, Handschuhe zu tragen, wenn die Blumen (an)geschnitten werden, um Kontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden. Auch in den erwähnten Blumenzwiebeln steckt das Gift.
- Anschließend die Pflanze ausgraben
Kinder sollten auch nicht in Kontakt mit dem Saft der Pflanze kommen. Da reicht es schon, wenn ein wenig Saft von der Hand in den Mund gelangt, um erste Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.
Das ist bei Vergiftungserscheinungen zu tun
Bei der Einnahme von größeren Mengen oder sehr giftigen Pflanzen können schwerere Symptome dazukommen. In diesem Fall die Vergiftungsinformationszentrale unter 01/406 43 43 kontaktieren, bzw. zum (Tier)arzt gehen.