Frau täuscht hunderte Künstler Betrug in 140 Fällen: Angebliche Kunsthändlerin (52) sitzt in der JVA

Betrug in 140 Fällen: Angebliche Kunsthändlerin (52) sitzt in der JVA
Eine falsche Kunsthändlerin soll serienweise Künstler betrogen haben – in Haft sitzt sie bereits. (Symbolbild: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Eine 52-jährige Frau soll innerhalb von zwei Jahren über soziale Netzwerke unzählige Kontakte zu Künstlern aufgenommen und für angebliche Ausstellungen kassiert haben. Die Polizei Langenargen und die Staatsanwaltschaft Ravensburg ermitteln in nahezu 140 Fällen.

Wegen des Verdachts des besonders schweren Falls des Betrugs, bei dem in rund 60 Fällen auch Gemälde erlangt wurden und ein entstandener Vermögensschaden von annähernd 900.000 Euro im Raum steht, wird gegen die Deutsche ermittelt.

Falsche Vertragsabschlüsse

Der Frau wird vorgeworfen, im Zeitraum zwischen Oktober 2023 und Februar 2025 jeweils über soziale Netzwerke Kontakt zu Künstlern aufgenommen und diesen diverse Leistungen als angebliche Kunsthändlerin angeboten zu haben. Nach entsprechenden Vertragsabschlüssen zahlten die Künstler jeweils in gutem Glauben angeblich fällige Vertragsgebühren von jeweils rund 2.000 Euro im Voraus und übersandten bzw. übergaben der Beschuldigten auch Kunstwerke für angeblich bevorstehende Ausstellungen und Vernissagen.

Beamte entdecken bei Durchsuchungen über 200 Kunstwerke

In keinem der Fälle erfüllte die 52-Jährige jedoch die jeweils vereinbarten Vertragsbedingungen, was von Beginn an nicht ihre Absicht war, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen stellten die Beamten bei Durchsuchungen über 200 Kunstwerke und Gemälde sicher, die in verschiedenen von der Tatverdächtigen genutzten Räumlichkeiten in Lindau, Kressbronn und Friedrichshafen deponiert waren.

Über Chatverläufe in Messenger-Diensten identifizierten die Polizeibeamten eine Vielzahl an geschädigten Künstlern und konnten diesen zwischenzeitlich nahezu alle Exponate wieder übergeben. Die 52-jährige deutsche Tatverdächtige sitzt derzeit aufgrund anderweitiger Betrugsdelikte bereits in einer Justizvollzugsanstalt ein.

Ehemann wird der Geldwäsche verdächtigt

Ebenso wird in Zusammenarbeit mit den Finanzermittlern der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen gegen den 57-jährigen Ehemann der Hauptverdächtigen wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt. Er steht im Verdacht, in rund zwei Dutzend Fällen versucht zu haben, die Geldflüsse über eine Vielzahl von Konten entsprechend zu verschleiern.

(Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ravensburg und des Polizeipräsidiums Ravensburg)