Für die 16 Bewohnerinnen und Bewohner des Agnes-Moll-Hauses in Schemmerhofen begann Weihnachten in diesem Jahr schon im November. Mit der Übergabe eines neuen „WG-Busses“ konnte die St. Elisabeth-Stiftung ein ambitioniertes Projekt realisieren: Erstmals wurde ein Fahrzeug durch Sponsoren finanziert. Die Freude bei den Beteiligten war groß, als der Neunsitzer Ford Transit offiziell übergeben wurde.
Starke Unterstützung aus der Region
Bei einer feierlichen Dankesveranstaltung in der Zentrale der Stiftung in Bad Waldsee wurde das Fahrzeug präsentiert. Vertreter von rund 50 Unternehmen aus dem Landkreis Biberach, die dieses Projekt finanziell unterstützt haben, konnten den geräumigen Kleintransporter in Augenschein nehmen. Vom Fahrradladen über den Friseur bis hin zum Logopäden: Vor allem kleine Betriebe zeigten sich großzügig und ermöglichten mit ihren Spenden einen spürbaren Beitrag zu einem entspannten WG-Alltag.
„Dieses Engagement macht uns stolz“, erklärte Anna Weber, Leitung Fundraising und Fördermanagement bei der St. Elisabeth-Stiftung. Die Initiative, koordiniert von der Agentur Caritiva, umfasste nicht nur die Finanzierung, sondern auch die Gestaltung des Fahrzeugs mit den Logos aller Sponsoren.
Alltagserleichterung für Bewohner und Betreuer
Der Bus wird vielseitig eingesetzt – von Arztbesuchen über Therapietermine bis hin zu Ausflügen. Ein besonderer Pluspunkt ist die barrierefreie Ausstattung, wie Einrichtungsleiter Daniel Guter betonte: „Dank der geräumigen Bauweise können Personen im Rollstuhl ohne Umbauten transportiert werden. Das ist ein großer Komfort für unsere Hausgemeinschaft.“
Die Freude über den neuen Bus ist bei den Bewohnern und dem Betreuungsteam gleichermaßen groß. „Dieses Fahrzeug bedeutet für uns Mobilität und Unabhängigkeit – ein Geschenk, das wir nicht hoch genug schätzen können“, ergänzte Guter dankbar.
Nachhaltige Förderung mit Zukunftsperspektive
Das Fahrzeug wurde für fünf Jahre geleast und kostete insgesamt 60.000 Euro. Anna Weber hob hervor, dass sich danach neue Sponsoring-Möglichkeiten eröffnen: „Das Konzept erlaubt es, den Bus auch in Zukunft flexibel zu gestalten und weiterhin als Plattform für soziales Engagement zu nutzen.“
Inklusion im Mittelpunkt des Agnes-Moll-Hauses
Seit Januar leben 16 Erwachsene mit körperlichen und geistigen Einschränkungen der Pflegegrade 1 bis 4 im Neubau des Agnes-Moll-Hauses. Das moderne Gebäude in Schemmerhofen ist Teil eines Dezentralisierungsprojekts der Stiftung. Mitten in einem Wohngebiet gelegen, ermöglicht es den Bewohnern eine aktive Teilhabe am Gemeindeleben – ein zentraler Ansatz der St. Elisabeth-Stiftung, um Inklusion voranzutreiben.
„Unser Ziel ist es, Menschen mit Einschränkungen als selbstverständlichen Teil der Gesellschaft zu integrieren“, erklärte Guter. Im Agnes-Moll-Haus wird dieses Prinzip gelebt: 15 Mitarbeitende betreuen die Bewohner im 24-Stunden-Dienst und schaffen so eine familiäre, unterstützende Atmosphäre.
Ein gelungenes Projekt mit Signalwirkung
Das Sponsoring-Projekt für den neuen „WG-Bus“ zeigt, wie durch regionale Zusammenarbeit Großes bewirkt werden kann. Es ist ein Beispiel für gelebte Solidarität und ein Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft. Für die Bewohner des Agnes-Moll-Hauses ist der Bus nicht nur ein Fortbewegungsmittel – er ist ein Symbol für neue Möglichkeiten und ein aktives Leben in der Gemeinschaft.
(Quelle St. Elisabeth-Stiftung)