Sebastian Sailers „Schwäbische Schöpfung“ im Bibliothekssaal am 23. Oktober

Sebastian Sailers „Schwäbische Schöpfung“ im Bibliothekssaal am 23. Oktober
Die Schwäbische Schöpfung" von Sebastian Sailer - am Samstag, 23. Oktober um 19.30 Uhr im Bibliothekssaal Kloster Schussenried. (Bild: Klosterverwaltung Schussenried)

WOCHENBLATT

Bad Schussenried – Es ist der Klassiker der Mundartdichtung und bis heute lebendig und ein großer Spaß zum Hören: Die „Schwäbische Schöpfung“ von Sebastian Sailer aus dem 18. Jahrhundert. Am 23. Oktober ist die fantasievolle Nachdichtung der biblischen Geschichte am passenden Ort zu erleben: im Bibliotheksaal von Kloster Schussenried.

Der liebe Gott schwätzt schwäbisch

Es muss exotisch geklungen haben zur Zeit seiner Entstehung im 18. Jahrhundert, als auf den Bühnen vor allem italienisch gesungen wurde und in den Klöstern lateinisch: Sebastian Sailers „Schwäbische Schöpfung“ fällt auch heute noch aus dem Rahmen des Üblichen. Für Joachim Moll, den Leiter der Klosterverwaltung Schussenried, kam die Anfrage des Vereins „Alte Musik am Bodensee e.V.“ daher ganz passend, um im ausgehenden Jahr 2021 nochmals das Jahresthema der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg „Exotik- Fantasie und Faszination“ aufzugreifen. Am Samstag, 23. Oktober, wird der oberschwäbische Komödienklassiker im Bibliothekssaal von Kloster Schussenried zu erleben sein.

Der Begründer der Mundartdichtung

Sebastian Sailer lebte von 1714 bis 1777. Der Schöpfer der „Schwäbischen Schöpfung“ war selbst Prämonstratenserpater – wie die Mönche im Kloster Schussenried. Mit dem erfolgreichen Stück wurde er zu einem Begründer der schwäbischen Mundartdichtung. Das Stück erzählt von der Schöpfungsgeschichte, von Adam und Eva, vom Sündenfall und der Verbannung aus dem Garten Eden.

Sailer übersetzt die biblische Handlung dabei in den bäuerlich-schwäbischen Alltag seiner Zeit und lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer an Gottes oft menschlichen Gedanken teilhaben: „Adam, schwätz, sei it so faul, sonscht schlägt di Gott Vattr uf’s Maul!“. Der Weingartner Mönch Meingosus Gaelle (1752-1816) hat „Die Schwäbische Schöpfung“ im Jahr 1796 als Kammeroper für drei Gesangssolisten vertont.

Originalklang im Bibliothekssaal

Der englische Regisseur Martin Butler inszeniert „Die Schwäbische Schöpfung“ in Bad Schussenried halbszenisch mit humorigem Charakter. Drei Gesangssolisten und das vierköpfige Originalklang-Ensemble „Société Lunaire“ teilen sich dabei die Bühne vor dem Baum der Erkenntnis, gestaltet nach dem Werk der deutschen Scherenschnittkünstlerin Lotte Reiniger. Aufgeführt wird die Kammeroper auf originalgetreuen Kopien historischer Instrumente. Die Veranstaltung des Wangener Vereins „Alte Musik am Bodensee e.V.“ wird ermöglicht durch das Förderprogramm Landmusik des deutschen Musikrats. Karten zu 15 € gibt es im Vorverkauf auf www.alte-musik-am-bodensee.com und an der Abendkasse (ab 18.30 Uhr). Für den Besuch der Veranstaltung gilt die 3G-Regel.

Service und Information

Kloster Schussenried
Bibliotheksaal
Samstag, 23.10. ,19.30 Uhr

Die schwäbische Schöpfung

Ensemble Opernwagen & Alte Musik am Bodensee e.V.
Theresa von Bibra – Sopran (Eva)
Arndt Krueger – Tenor (Adam)
Ulrich Maier – Bass (Gottvater)
Société Lunaire
Regina Gleim – Flöte
Julia Krikkay – Viola
Annekatrin Beller – Violoncello
Maximilian Ehrhardt – Harfe
Martin Butler – Regie

KARTENVERKAUF

Der Ticket-Verkauf erfolgt über die Website der Veranstalter: www.alte-musik-am-bodensee.com oder direkt über den Eventbrite-Link:

https://www.eventbrite.de/e/opernwagen-die-schwabische-schopfung-tickets-188890264867

Öffnung nach inzidenzwert

Für den Besuch der Veranstaltung gilt, ebenso wie für den Besuch in Kloster Schussenried, die 3G-Regel. Das Tragen einer FFP2- oder OP-Maske in den Gebäuden ist verpflichtend.

(Pressemitteilung: Kloster Schussenried)