Seit dem Erdrutsch am 6. Mai 2015, bei dem eine Wanderin (72) starb, ist die Marienschlucht in Bodmann gesperrt. In den steilen Felswänden hat sich seither einiges getan und die Arbeiten zur Wiedereröffnung laufen auf Hochtouren. Ein Hingucker wird der neue Stahlsteg sein.
Die Marienschlucht ist eine Naturschönheit und beliebtes Wanderziel am Südufer des Überlinger Sees. Jährlich besuchten etwa 150.000 Besucher die Schlucht. Sie liegt bei Langenrain, zwischen Wallhausen und Bodmann-Ludwigshafen. Das gesamte Ufer ist ein Steilufer und stellenweise fällt der Berg fast senkrecht mehr als zweihundert Meter in die Tiefe. Mehrere schmale Bäche haben sich in das Gestein eingegraben. Die erste Eröffnung fand im Jahr 1897 satt. Seither kam es immer wieder zu Renovierungen, da bei starken Regenfällen große Wassermassen manchmal ganze Baumstämme mit sich führten, die die Holzstege stark beschädigten, so die Jakobsweg-Zentrale GmbH.
Stahltreppe mit vier Aussichtsplattformen
Im Jahr 2015 forderte ein riesiger Erdrutsch ein Menschenleben und die Schlucht ist seither unpassierbar und gesperrt. In den vergangenen zehn Jahren hat sich aber viel getan und eine Wiedereröffnung des Naturdenkmals ist für Ende März 2026 geplant, so die Gemeinde Bodmann-Ludwigshafen. Wegen der Brutzeit geschützter Vogelarten und teils schwieriger Arbeiten musste der Termin allerdings mehrfach verschoben werden. Die Bauarbeiten für die neue Treppenanlage in der Schlucht mit vier Aussichtsplattformen hatten im Herbst 2024 begonnen. Die Gesamtkosten für die Sanierung der Marienschlucht werden voraussichtlich rund sechs Millionen Euro betragen, schreibt der Südkurier.
Spannendes Bautagebuch
In einem Bautagebuch der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen werden Interessierte über den jeweiligen Baufortschritt auf dem Laufenden gehalten. Am 15. Oktober 2025 wurde beispielsweise eine neue Aussichtskanzel spektakulär montiert. Sie wurde per Seilkran angefahren, am Steg befestigt und ausgeklappt. Die neue Kanzel bietet atemberaubende Blicke tief in die Schlucht hinein und weit über den See hinaus. Sie ist das Highlight des Panoramastegs.
Alle Stahlteile sind bereits gefertigt und warten auf ihren Einsatz. Das letzte Stück wird dann millimetergenau angepasst, sobald alles ausgemessen ist. Sobald der Steg fertig ist, warten noch diverse Sicherungsarbeiten und umfangreiche Arbeiten um die Schlucht herum.
Daten zum Panoramasteg
- 300 Meter lang
- rund 55 Meter hoch
- 280 Stufen
- 1.900 lfm Rohre wurden verlegt
- ca. 90 Tonnen Gesamtgewicht.
Laut Clemens Schöpf, Bauingenieur und Geschäftsführer von Stahlbau Rettich, wurden zudem etwa 12.000 Schrauben verbaut. Der Steg ist so geplant, dass entstehendes Geröll unter oder seitlich vorbeirutschen kann.

Wer den neuen und spektakulären Stahlsteg vom Eingang bis rauf zum Aussichtspunkt erklimmen möchte, muss zahlreiche Treppen in Kauf nehmen. Gutes Schuhwerk, Trittsicherheit und eine gewisse Schwindelfreiheit sind erforderlich.
Weitere Infos: https://www.bodman-ludwigshafen.de/Aktuelles/Aktuelle-Meldungen/Aktuelle-Meldung-?view=publish&item=article&id=2437
(Quelle: Gemeinde Bodmann/bodensee.de/Südkurier/ Rettich Stahlbau GmbH)