Kommunale Gesundheitskonferenz berät aktuelle Versorgungsthemen

Kommunale Gesundheitskonferenz berät aktuelle Versorgungsthemen
Vertreter des Alb-Donau-Kreises und der Stadt Ulm sowie aus dem Gesundheitswesen tauschten sich auf der sechsten Kommunalen Gesundheitskonferenz im Haus des Landkreises in Ulm aus. (Bild: Landratsamt Alb-Donau-Kreis)

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„In Zeiten zunehmender Problemstellungen und Engpässe im gesamten Gesundheitswesen ist eine sektorenübergreifende Vernetzung und ein regelmäßiger Austausch der Akteure wichtiger denn je. Und grade in einer Region wie unserer, wo sowohl im Stadtkreis Ulm als auch im Alb-Donau-Kreis eine große Bandbreite an medizinischer und pflegerischer Expertise vorhanden ist, lohnt es sich, die gesundheitliche Versorgung gemeinsam und ganzheitlich zu betrachten“, sagten Landrat Heiner Scheffold und Bürgermeisterin Iris Mann bei der gestrigen Sitzung der Kommunale Gesundheitskonferenz, die unter Vorsitz von Landrat Scheffold im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Alb-Donau-Kreis stattfand.

An der gemeinschaftlich vom Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm eingerichteten Kommunalen Gesundheitskonferenz nahmen neben dem Landrat und der Bürgermeisterin weitere Vertreter der Stadt Ulm, des Alb-Donau-Kreises, der Kreis- und Gemeinderatsfraktionen, der Kliniken, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Kreisärzteschaft, des Rettungswesens sowie der Notärzteschaft, der Krankenkassen, des Medizinischen Dienstes, des öffentlichen Gesundheitsdienstes und weiterer Organisationen aus dem Gesundheitsbereich teil. Als neue Mitglieder wurden in dieser Konferenz die kommunale Suchtbeauftragte und die kommunalen Behindertenbeauftragten aufgenommen.

Die Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz ist beim Landratsamt im Fachdienst Gesundheit angesiedelt. Da die Kommunale Gesundheitskonferenz zu einer guten und zukunftssicheren Gesundheitsversorgung für die Menschen in Kreis und Stadt beitragen kann, wurde die Geschäftsstelle zum 1. März 2023 mit einer weiteren Vollzeitkraft besetzt. Frau Janna Aldenhoff ist nun zusammen mit Frau Carolin Blank für die Kommunale Gesundheitskonferenz zuständig.

Kommunale Gesundheitskonferenz als Plattform zu Fragen der Gesundheitsversorgung im Kreis

Die Kommunale Gesundheitskonferenz dient als Plattform zur Beratung, Vernetzung und Koordination von Fragen der Gesundheitsversorgung und -vorsorge. Viele Entscheidungen im Gesundheitswesen werden auf Bund- und Länderebene getroffen, jedoch kann auch regional durch die Vernetzung vor Ort eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung bewirkt werden.

Die Einrichtung einer Kommunalen Gesundheitskonferenz wurde mit der Verabschiedung des Landesgesundheitsgesetzes in allen Stadt- und Landkreisen gesetzlich verankert. Mit der Eröffnungssitzung am 16. Januar 2019 nahm die Kommunale Gesundheitskonferenz des Alb-Donau-Kreises und der Stadt Ulm ihre Arbeit auf.

Sektorenübergreifende Versorgung, Kommunale Pflegekonferenz und Befragung der Notfalleinrichtungen

Derzeit bestehen drei Arbeitsgruppen, welche in der Auftaktveranstaltung der Kommunalen Gesundheitskonferenz des Alb-Donau-Kreises und der Stadt Ulm gegründet wurden. Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der sektorenübergreifenden Versorgung, der Pflege sowie der Notfallversorgung in Land- und Stadtkreis.

Die Arbeitsgruppe „Sektorenübergreifende Versorgung“ hat zum Ziel, die Hürden zwischen dem ambulanten und stationären Bereich abzubauen und die Vernetzungsmöglichkeiten zu stärken. Das Entlassmanagement ist hierbei ein aktuelles Thema. So soll die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure intensiviert werden, um hierdurch bestenfalls eine Verbesserung des Entlassmanagements zu erzielen.

Sobald die Eckpunkte der vom Bund geplanten Krankenhausrefom bekannt sind, wird sich die Arbeitsgruppe „Sektorenübergreifende Versorgung“ intensiv damit beschäftigen müssen. Dann müssen in regionalen Strukturgesprächen die Bedürfnisse der Region und die Vorschläge für eine gute gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung vor Ort erarbeitet und formuliert werden.

Die Arbeitsgruppe „Kommunale Pflegekonferenz“ beschäftigt sich unter anderem mit der Schaffung von altersgerechten Quartiersstrukturen und dem Aufbau integrierter Unterstützungs-, Entlastungs- und Vernetzungsstrukturen. Sie ist weiterhin bei der Stadt Ulm angesiedelt, wobei bei der Durchführung eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis stattfindet.

Themenschwerpunkte der Kommunalen Pflegekonferenz sind die Parksituation für ambulante Dienste im Innenstadtbereich von Ulm, das Verordnungsmanagement sowie das Projekt „Einzelhelfer“, über welches Menschen mit Unterstützungs- und Hilfebedarf (ab Pflegerad 1) und ihre Angehörigen durch geschulte, engagierte Einzelhelfer entlastet werden sollen.

Da die Kommunale Pflegekonferenz in dem Projekt „Einzelhelfer“ einen großen Mehrwert für die Region sieht, wurde das Projekt auch der Kommunalen Gesundheitskonferenz durch Frau Sandra Eichenhofer (Altenhilfeplanung – Stadt Ulm) vorgestellt und im Anschluss gemeinsam mit dem Plenum diskutiert.

Die Arbeitsgruppe „Notdienste“ beschäftigt sich derzeit mit der Frage, wie die Notfallversorgung in Stadt- und Landkreis verbessert werden kann. Hierfür wurde von November 2022 bis Januar 2023 eine Befragung in den Notfalleinrichtungen in Stadt- und Landkreis durchgeführt. Ziel der Befragung war eine Betrachtung der Notfallversorgungsstrukturen in der Region. Derzeit findet die Auswertung in Zusammenarbeit mit der Universität Ulm statt. Die Ergebnisse werden in der 7. Kommunalen Gesundheitskonferenz im Mai 2024 präsentiert.

Kommunale Gesundheitskonferenz tauscht sich über weitere Themen der Gesundheitsversorgung aus

Im Anschluss an die Vorstellung der Arbeitsgruppen berichtete Herr Christian Peschl (Strategische Sozialplanung – Stadt Ulm) über die medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung und die Bestrebung der Stadt Ulm eine „Clearingstelle Soziale Gesundheit“ zu initiieren. Des Weiteren wurde den Akteuren Raum und Zeit für Austausch und Diskussion geboten.

(Pressemitteilung: Landratsamt Alb-Donau-Kreis)