Die neue Illertalbahn: Elektrisch und klimafreundlich auf der Schiene

Die neue Illertalbahn: Elektrisch und klimafreundlich auf der Schiene
Bahn und SWU stellen Ausbau-Projekte auf der 85 Kilometer langen Strecke zwischen Neu-Ulm und Kempten sowie Senden und Weißenhorn vor. (Bild: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben)

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Die Illertalbahn von Ulm über Memmingen und Kempten nach Oberstdorf ist eine der am stärksten ausgelasteten eingleisigen Strecken in Bayern. Noch fahren auf ihr Dieselzüge. Doch das soll sich ändern.

Der Freistaat Bayern hat die DB beauftragt, die Elektrifizierung der Strecke zu planen, die Stadtwerke Ulm/Neu Ulm (SWU) übernehmen diese Aufgabe für die Abzweigung nach Weißenhorn. Damit einher geht ein abschnittsweiser zweigleisiger Ausbau, denn künftig sollen auch mehr Regionalzüge fahren können.

DB-Projektleiter Thomas Hausruckinger: „Anwohnerinnen und Anwohner und Reisende profitieren dann von leisen und abgasfreien Zügen. Das schont die Umwelt und trägt dazu bei, die Klimaziele zu erreichen und den Bahnverkehr attraktiver zu gestalten. Die Region wird also einen großen Nutzen davon haben. Die für den Regionalverkehr verantwortliche Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) sieht vor, die Zugzahlen künftig um rund 20 Prozent zu steigern. Neben dem Ausbau und der Elektrifizierung des 85 Kilometer langen Abschnitts zwischen Neu-Ulm und Kempten wird auch die Abzweigung von Senden nach Weißenhorn elektrifiziert und für mehr Züge ertüchtigt.“

„Die Reaktivierung der Zugstrecke von Senden nach Weißenhorn im Jahr 2013 ist ein voller Erfolg. Die Fahrgastzahlen haben bewiesen, dass es sich lohnt, weiter in die Strecke zu investieren und diese technisch zusammen mit der Illertalbahn zu verbessern, so dass künftig das Angebot weiter ausgebaut werden kann. Nur mit einem guten Angebot für die Fahrgäste kann es gelingen, die Menschen für den Umstieg auf eine umweltfreundliche Mobilität zu gewinnen“, sagt Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr.

Planungen zur Elektrifizierung im Auftrag des Freistaats Bayern

Das klare Ziel ist, mehr Menschen zum Umstieg auf die klimafreundliche Bahn zu bewegen. Dafür muss das Schienennetz noch leistungsfähiger werden. Bahn und Bund investieren in den kommenden Jahren so viel wie nie in die Schieneninfrastruktur. Der Freistaat Bayern hat darüber hinaus im Rahmen seiner Elektromobilitätsstrategie zusätzliche Vorhaben angestoßen und der DB den Planungsauftrag für die Illertalbahn erteilt. Dieser Planungsauftrag gibt vor, welche einzelnen Maßnahmen nun angegangen werden, um auch deutlich mehr Zugverbindungen zu ermöglichen. 2022 hat DB Netz mit der Vorplanung begonnen.

Die geplanten Ausbau-Maßnahmen im Überblick:

Elektrifizierung:
Oberleitungsanlagen auf der 85 Kilometer langen Strecke zwischen Neu-Ulm und Kempten sowie auf der 10 Kilometer langen Abzweigung zwischen Senden und Weißenhorn.

Zweigleisiger Ausbau:
Zwei Gleise erhalten die Abschnitte Gerlenhofen – Senden sowie Kellmünz – Pleß.

Anpassung der Leit- und Sicherungstechnik:
Signale, Weichen und die Zugsteuerung werden auf den neusten Stand gebracht.

Moderne Bahnübergänge:
Bahnübergänge werden an Stellwerke angeschlossen (Entfall der mechanischen Technik).

Anpassungen an Stationen und Haltepunkte:  
Ein neuer Haltepunkt in Senden Nord wird geprüft. Der Halt Gerlenhofen wird in die Ortsmitte verlegt. Bahnsteige und Bahnsteigzugänge, die im Zuge des Streckenausbaus wesentlich verändert werden, werden barrierefrei ausgebaut.

Im Vorfeld sollen im Rahmen des Stationsprojektes „Memmninger Halte“ an der Illertalbahn sechs neue und barrierefreie Stationen gebaut werden: Pleß, Fellheim, Heimertingen, Memmingen-Amendingen, Memmingen Berufsbildungszentrum und Buxheim.

(Pressemitteilung: Deutsche Bahn)