Für die TTF Ochsenhausen ist im Pokal Endstation

Für die TTF Ochsenhausen ist im Pokal Endstation
Sind im Pokal ausgeschieden: die TTF Ochsenhausen. (Bild: picture alliance / Joaquim Ferreira | Joaquim Ferreira)

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Saarbrücken – Von einem erfolgreichen Wochenende für die TTF Liebherr Ochsenhausen zu sprechen, wäre unangebracht. Der 2:3-Niederlage in der Bundesliga am Freitagabend in Fulda folgte am Sonntag ein 1:3 im Achtelfinale der Deutschen Pokalmeisterschaft beim 1. FC Saarbrücken, der in Meisterschaft und Pokal zu den großen Saisonfavoriten zählt.

Damit ist der große Traum, erneut beim Liebherr Pokal-Finale vor großer Kulisse zu spielen und dort etwas zu bewegen, ausgeträumt. Ein Saisonziel sei somit – laut Vereinsmitteilung – verfehlt worden. Doch ein Vorwurf an das junge Ochsenhauser Team wäre nicht berechtigt.

Die Schützlinge von Trainer Fu Yong haben – so die TTF weiter – auch in Saarbrücken alles gegeben und kämpferisch überzeugt. Das Endergebnis klinge deutlicher, als der Verlauf des Spiels es tatsächlich war. Bis zum letzten Ball sei auch ein 3:2-Sieg der Oberschwaben durchaus eine realistische Option gewesen.

Und das auch, weil man für ein mögliches Schlussdoppel eigentlich einen Tick besser aufgestellt schien als der Gegner. Aber: Es fehlte, wie schon in Fulda, ein wenig das Glück des Tüchtigen. Doch auch diesbezüglich wäre ein Jammern fehl am Platz, da Gauzy und Kollegen dieses Glück in anderen Partien der Saison auch schon hatten.

Dennoch sei das Duell gegen Saarbrücken das bisher wichtigste Spiel der Saison gewesen – und da hätte man eine Prise mehr Fortune schon dankend angenommen. Darko Jorgic, in den vergangenen Wochen auch international überragend, brachte Saarbrücken durch ein 3:0 über Simon Gauzy in Führung.

Allerdings gewann der Slowene die Durchgänge zwei und drei jeweils in der Verlängerung. „Simon war nach seiner Erkrankung, durch die er eine Woche nicht trainieren konnte, noch nicht spritzig genug“, lautete das Urteil des TTF-Präsidenten Kristijan Pejinovic.

Patrick Franziska, der das deutsche Nationalteam in Abwesenheit von Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov vor einer Woche erst zur Goldmedaille bei der EM geführt hatte, konnte nachlegen. Er war am Freitag in der Bundesliga geschont worden und spielte überragend.

Lediglich den zweiten Satz überließ er dem 21-jährigen Ochsenhauser Kanak Jha. „Franziska spielte stark und routiniert, da war nichts drin für Kanak“, analysierte Pejinovic. „Saarbrücken hatte clever aufgestellt mit Franziska an Position zwei statt an drei. Nach dem 0:2 standen wir schon heftig unter Druck.“

Samuel Kuczycki brachte die TTF durch einen Viersatzsieg gegen den Tschechen Tomas Polansky heran. „Eine starke Leistung von Samuel, der auch nervlich sehr stabil wirkte. Wir hofften in diesem Moment auf die Trendwende“, erklärte Pejinovic.

Doch anschließend musste Kanak Jha Jorgic bezwingen, um sein Team ins Schlussdoppel zu retten – im Punktspiel hatte er das geschafft, beim WTT-Turnier in Doha vor wenigen Wochen nicht. Und diesmal wurde es eine ganz knappe Niederlage in einem vollkommen offenen, ausgeglichenen Match auf hohem Niveau.

Im ersten Durchgang legte der US-Boy los wie die Feuerwehr, ging schnell mit 7:1 in Führung und gewann klar. Fast ebenso deutlich ging der zweite Satz an seinen Widersacher, während der dritte (15:13 für Jorgic) die ganze Dramatik des Spiels symbolisierte.

Jha schnappte sich Durchgang vier haushoch, doch im Entscheidungssatz war das Glück nicht auf seiner Seite. Drei Netzroller gegen ihn sorgten dafür, dass der Ochsenhauser ständig einem deutlichen Rückstand hinterherlaufen musste. Er kämpfte sich nach einem 0:6 dennoch wieder heran und scheiterte dann mit 10:12 in der Verlängerung.

„Gratulation an Saarbrücken“, sagte TTF-Cheftrainer Fu Yong. „Beide Teams haben eine super Leistung gebracht. Wir haben hart gekämpft, daher kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen. Leider hat es nicht gereicht.“

Das Spiel im Überblick:

Darko Jorgic – Simon Gauzy 3:0 (11:8, 12:10, 12:10)
Patrick Franziska – Kanak Jha 3:1 (11:4, 8:11, 11:8, 11:6)
Tomas Polansky – Samuel Kulczycki 1:3 (10:12, 11:7, 8:11, 6:11)
Darko Jorgic – Kanak Jha 3:2 (5:11, 11:6, 15:13, 3:11, 12:10)