Mit Sehnsucht wurde es erwartet. Doch das Oktoberfest in Konstanz scheint diese Erwartungen 2022 nicht erfüllen zu können. Kommentare von Besuchern über miserable Bedienung, astronomisch hohe Preise für schlechtes Essen, zu leise Musik und lieblose Deko häufen sich. Was steckt dahinter?
Nach der Corona-Pause finden 2022 endlich wieder Volksfeste statt. Auch das Konstanzer Oktoberfest öffnete am 16. September seine Pforten und dauert noch bis zum 3. Oktober an. Gerade am langen Feiertagswochenende werden wieder viele Gäste erwartet, die feiern, essen und trinken wollen. Dazu wünschen sich die Besucher natürlich in schönem Ambiente eine gute Zeit mit lieben Menschen.
Zu wenig und schlecht geschultes Personal?
So weit, so gut. Wen man mitbringt, hat man selbst in der Hand. Von wem man bedient wird, nicht. Und so machen sich viele Gäste im Internet Luft über den schlechten Service. So lautet ein Ausschnitt der Google-Rezension einer Festbesucherin: „Das die Bedienungen am ersten Tag noch nicht 100% fit sind verstehen wir, aber ein Grundverständnis von Service wäre von Vorteil…“. Andere sprechen weniger milde von einer Vollkatastrophe oder klagen: „Ich bin seit Jahren Gast auf dem Konstanzer Oktoberfest und liebe dieses Fest. Was ich dieses Jahr erlebt habe, hat mich wirklich extrem enttäuscht.
So etwas Liebloses habe ich noch nie erlebt. Vorgefunden haben wir das nackte Zelt. Auf Deko wurde komplett verzichtet, und das für den jährlich steigenden Preis. Das Essen, welches wir um ca. 18:30 Uhr bestellt haben, haben wir auch nach mehrfacher Nachfrage nicht erhalten. Leider mussten wir somit mit leerem Magen nachhause gehen. Unsere Verzehrgutscheine konnten wir somit auch nicht einlösen. Das Einzige was den Abend retten konnte, war die tolle Gruppe mit der wir dort waren. Echt schade und extrem enttäuschend…“
Berechtigte Kritik oder Einzelschicksale? – Das sagt der Veranstalter
Nun ist es im weltweiten Netz nicht unüblich, dass einzelne Menschen einen schlechten Tag oder Eindruck bekommen haben und anschließend ihren Unmut kundtun. Dazu sagt die Projektleiterin Marketing, Lisa Hage, vom Veranstalter Fetscher Zelte GmbH: „Es gibt immer Menschen, die sich beschweren. Wir haben aber auch sehr sehr viele Gäste, die begeistert gefeiert haben.“ Zur Personalfrage sagt Hage: „Wir haben ausreichend und vor allem junge Servicemitarbeiter.“
(Bild: picture alliance / johapress | Joachim Hahne)
Zustand der Toiletten, lange Wartezeiten, fehlende Dekoration
Doch abgesehen von Essen und Bedienung mokieren Besucher des Konstanzer Oktoberfestes auch noch weitere Punkte. Über Preise von über 8 Euro für einen halben Liter Cola-Weizen und über 14 Euro für die Maß Bier wird zwar gegrummelt, doch von vielen werden sie akzeptiert. Mag sein, dass es in Konstanz teurer ist als auf der Wiesen. Schließlich ist man hier auch nahe der Schweiz. Doch weitere Kritikpunkte, wie fehlende Dekoration, kostenpflichtige, unsaubere Toiletten und Musik, die so leise ist, dass man sie kaum hören kann, sind weitere Ärgernisse, die in vielen Kommentaren, unter anderem auch in Facebook-Postings, immer wieder auftauchen.
Festwirt „steht im nächsten Jahr nicht mehr zur Verfügung“
Derzeit wird viel um den Veranstalter diskutiert. Auf Anfrage bei der Stadt heißt es, dass lediglich der Platz zur Verfügung gestellt werden würde. Mit der Ausrichtung des Festes selbst habe sie nicht viel zu tun. Fest steht laut derzeitigem Veranstalter Fetscher Zelte GmbH, dass sie das Konstanzer Oktoberfest im nächsten Jahr nicht mehr ausrichten werden. Sie sagt: „Festwirt Hans Fetscher wird für ein zukünftiges Oktoberfest nicht mehr zur Verfügung stehen.“ Was das letztlich für das Volksfest auf Klein Venedig bedeutet, ist noch unklar. Doch manch ein Besucher wird nicht allzu traurig über diese Nachricht sein…