El Clásico: Wenn die Fußballwelt gebannt nach Spanien schaut

El Clásico: Wenn die Fußballwelt gebannt nach Spanien schaut
Das weltweit bedeutendste Duell im Fußball: Am Sonntag bestreiten der FC Barcelona und Real Madrid den 247. Clásico. (Bild: picture alliance / Action Plus | Marc Gonzalez Aloma)

Kommenden Sonntag ist es endlich wieder soweit: El Clásico! Der große Real Madrid empfängt im heimischen Estadio Santiago Bernabéu den taumelnden FC Barcelona. Das von Fußballfans auf der ganzen Welt mit Sehnsucht erwartete Duell bietet auch dieses Mal Zündstoff.

Dabei scheint die Ausgangslage auf dem Papier klar zu sein: Die „Königlichen“ aus der spanischen Hauptstadt führen die Tabelle souverän an. Sie konnten sich bereits einen komfortablen Vorsprung von 15 Punkten auf den ungeliebten Nachbarn aus Katalonien erarbeiten. Also ein langweiliges Spiel ohne wirklich viel Bedeutung? Mitnichten! Wenn Real Madrid und der FC Barcelona aufeinandertreffen, zieht das weltweit durchschnittlich 500 Mio. Menschen vor den Fernseher. Dann schlägt das Fußballherz für gut zwei Stunden entweder für das weiße Ballett aus Madrid oder für die Blaugranas aus Barcelona.

Schwere Zeiten und ein Umbruch, der Hoffnung macht

Der FC Barcelona, jahrelang das Maß aller Dinge im europäischen Spitzenfußball, musste sich in den letzten Monaten mit einigen unschönen Geschichten beschäftigen. So hat der stolze Club aus Katalonien bis letzten Sommer immerhin stolze 1,35 Milliarden Euro Schulden angehäuft und im Zuge extremer Einsparmaßnahmen, auch noch sein absolutes Aushängeschild und gleichzeitigen Garanten für den sportlichen Erfolg der letzten Jahre, verloren. Mit dem Wechsel von Lionel Messi vom FC Barcelona zu Paris Saint Germain, war es mit der heilen Welt in Barcelona von heute auf morgen vorbei. Was folgte, waren triste Monate sowohl auf als auch neben dem Platz. Negativer Höhepunkt: Das unerwartet frühe Ausscheiden in der Gruppenphase der Champions League. Diesen, vor allem in monetärer Sicht herben Rückschlag, konnte selbst die im November 2021 als Trainer neu installierte Vereinslegende Xavi, nicht mehr abwenden. Ansonsten erwies sich diese spektakuläre Rückholaktion jedoch als Segen für den stark gebeutelten FC Barcelona. In der Liga konnte man sich dank zuletzt vier Siegen in Folge bis auf Platz 3 vorkämpfen und in der Europa League stehen die Chancen gut, ins Viertelfinale einzuziehen. Es läuft also aktuell wieder. Ein Sieg gegen den Erzfeind aus Madrid, und die schwierige Saison könnte womöglich doch noch zu einem versöhnlichen Ende für alle Blaugrana führen.

Eine vorgezogene Oster-Überraschung zum Clásico?

Die Ausgangssituation in der spanischen Hauptstadt könnte, vor dem prestigeträchtigen Duell der beiden fußballerischen Schwergewichte, dagegen kaum entspannter sein. Im Rennen um die spanische Meisterschaft führen die Königlichen mit 10 Punkten vor dem Zweitplatzierten aus Sevilla und können die Meisterfeier quasi jetzt schon planen. Zudem konnte letzte Woche der Einzug ins Viertelfinale der Champions League perfekt gemacht werden. Auch wenn dieser selbstverständlich fest eingeplant war, bedurfte es dennoch einer beeindruckend starken zweiten Halbzeit im Rückspiel gegen Paris Saint Germain, durch welche das Starensemble aus der französischen Metropole doch noch bezwungen werden konnte. Der Fokus kann in Madrid also bereits voll und ganz auf die Kaderplanung für die nächste Saison gerichtet werden. Getreu dem Motto: Nicht kleckern, sondern klotzen, versucht der ambitionierte Hauptstadtclub für die nächste Saison bereits die Weichen zu stellen. Mit dem, im Sommer ablösefrei zu habenden, französischen Ausnahmetalent Kylian Mbappé, soll man sich bereits vertraglich einig sein. Bei kolportierten 50 Mio. Handgeld (Unterschriftsprämie) und einem Jahresverdienst von 25 Millionen Euro –  netto versteht sich – kein schlechter Deal für den kommenden Fußball-Superstar. Lediglich Unterschrift und offizielle Verkündigung fehlen noch. Vielleicht am Tag des Clásico? Es wäre jedenfalls ein angemessener Rahmen dafür.

Das Hinspiel konnte Real Madrid übrigens mit 2:1 für sich entscheiden. Aber das spielt spätestens am Sonntag keine Rolle mehr. Dann nämlich entscheidet sich für beide Vereine, was diese Saison wirklich wert ist. Ein Sieg über den Erzrivalen ist und bleibt für beide Mannschaften das absolute Highlight der Saison.