Bundestrainer Alfred Gislason hat jede Menge Arbeit vor sich

Bundestrainer Alfred Gislason hat jede Menge Arbeit vor sich
Hält in letzte Sekunde das hart erkämpfte Remis fest: DHB-Stammkeeper Andreas Wolff. (Bild: Sascha Klahn-DHB)

Kairo (tmy) – Die deutsche Handballnationalmannschaft der Männer hat sich im letzten Hauptrundenspiel bei der WM in Ägypten nicht mit Ruhm bekleckert. Beim 23:23-Unentschieden gegen Polen fand die DHB-Auswahl insbesondere im Angriff nicht zu ihrer Form und konnte sich am Ende bei Torwart Andreas Wolff bedanken, der das glückliche Unentschieden festgehalten hatte.

Allen voran Wolffs Gegenüber Adam Morawski brachte die deutschen Handballer über weite Strecken der Partie zur Verzweiflung, hatte phasenweise eine Fangquote von über 50 Prozent und heimste hinterher völlig zurecht die Auszeichnung „Man of the Match“ ein. Diesen Preis hätte sich zunächst eh kein deutscher Handballer verdient, die aus dem Rückraum völlig überhastet und unvorbereitet abschlossen. Auch die Außenspieler fanden mitunter so gut wie gar nicht statt.

Und wenn die Mannen um Kapitän Uwe Gensheimer, der den Vorzug vor Marcel Schiller erhalten hatte, dann doch den Weg zum gegnerischen Gehäuse freigeräumt oder sich durchgesetzt hatten, war „Teufelskerl“ Morawski in schönster Regelmäßigkeit zur Stelle. Auf der Gegenseite agierte Deutschland am eigenen Kreis wiederholt nicht aggressiv genug und ließ viel zu viele Kreisanspiele zu. Folgerichtig ging es mit einem knappen, aber verdienten 12:11-Halbzeitvorsprung für Polen in die Pause.

Selbst nach dem Seitenwechsel schaffte es die Auswahl der Bundesrepublik nicht, ihre Durchschlagskraft in der Offensive zu verbessern und erzielte bis Mitte der zweiten Halbzeit gerade einmal vier Treffer zum 15:19-Zwischenstand. Erst als die polnische Auswahl so manche Unterzahlsituation zu überstehen hatte und sich DHB-Keeper Wolff steigerte, wurde es noch einmal spannend.

Als dann auch noch Schiller von der Siebenmeterlinie Nerven zeigte und den Ball an die Werbebande neben dem Tor hämmerte, war der Sieg für Polen zum Greifen nahe. Bis, ja bis Andreas Wolff phasenweise über sich hinauswuchs und auch den letzten Angriff der Polen wegfischte. Kurz zuvor hatten die Deutschen selbst den Sieg auf der Hand. Doch man schaffte es unter angezeigtem Zeitspiel nicht, einen Wurf anzusetzen. Der Rest war Glück und Wolff.

Ansonsten wäre dieses ohnehin durchwachsene Turnier unter der ägyptischen Sonne mit einigen dunklen Wolken zu Ende gegangen. Doch auch so war das Auftreten des personell veränderten DHB-Teams mehr wolkig als heiter und es bleibt aus deutscher Sicht zu hoffen, dass manche Stammkraft zeitnah wieder dabei ist. Erst recht im Innenblock des schwächelnden Defensivverbundes der DHB-Handballer.