Funkenfeuer in der Region Adieu Winter! Hier brennen die Funken

Adieu Winter! Hier brennen die Funken
Beim Funkenfeuer wird traditionell jedes Jahr ein großer Holzturm abgebrannt. (Bild: picture alliance / Andreas Reimund | Andreas Reimund)

Bald wird der Winter verbrannt! Das hört sich zuerst ziemlich radikal an, jedoch ist der „Funken“ eine Jahrhunderte alte Tradition im schwäbisch-alemannischen Raum (Vorarlberg, Schweiz, Schwarzwald, Allgäu und Oberschwaben), mit der zum Ende der Fasnetszeit gleichzeitig nicht nur der Winter verabschiedet wird, sondern auch auch alles Dramatische: Krankheit, Hunger, Tod und böse Geister.

Immer der erste Sonntag nach Aschermittwoch, dieses Jahr der 26. Februar, ist der Funkensonntag. An dem ersten Sonntag der Fastenzeit, auch teils am Samstag davor, werden beispielsweise ausgediente Christbäume, Paletten oder anderes Abfallholz zum Einbruch der Abenddämmerung verbrannt.

Bereits seit dem 11. Jahrhundert

Nachweisen lässt sich der Funkensonntag bereits seit Ende des elften Jahrhunderts. Der Name kommt von dem Brauch des Funkenfeuers. Wo der Brauch genau herkommt, ist unklar.

Unterschiedliche Rituale

Einige Thesen versuchen die Herkunft zu beschreiben. Während es die einen als Vertreibung des Winters sehen, interpretieren andere den Funken als christliches Ritual, weil der Funkensonntag immer am Sonntag nach Aschermittwoch und damit zu Beginn der Fastenzeit abgehalten wird.

Ein riesiger Turm aus Holz wird verbrannt

Bevor man den Funken anzündet, muss einiges vorbereitet werden. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Vorbereitungen in der Regel von der Dorfjugend erledigt.

Mittlerweile gibt es auch gut organisierte Funkenzünfte, die dafür zuständig sind und in der Woche zuvor ein Haufen Brennmaterial sammeln – dazu zählen, wie bereits genannt, oftmals alte Christbäume, Paletten oder anderes Abfallholz.

Auf dem sogenannten Funkenplatz werden diese Holzarten als meterhohen Turm gestapelt. Ob rund, eckig oder ungeordnet: Die Form ist vielerorts unterschiedlich.

In der Nacht auf Sonntag passt eine Funkenwache auf, damit der Funken nicht frühzeitig von der „Konkurrenz“ aus den Nachbardörfern angezündet wird.

Eine Bauernregel besagt, dass eine sternenklare Nacht zum Funkensonntag eine gute Kirschernte vorhersagt.

Oft ziert eine aus Stroh hergestellte „Funkenhexe“ die Turmspitze.
Oft ziert eine aus Stroh hergestellte „Funkenhexe“ die Turmspitze. (Bild: Pixabay)

Wenn die Hexe richtig brennt und explodiert, dann war der Funken ein Erfolg und das Dorf darf mit besonderem Glück rechnen. Fällt der Funken jedoch um, ohne dass die Hexe Feuer fängt, gilt dies grundsätzlich als böses Omen.

Bei Start der Dunkelheit geht’s los

Sobald es dunkel wird (meist zwischen 18:00 und 19:00 Uhr), wird der Funken entzündet. So gut wie jede Ortschaft hat einen oder mehrere eigene Funken, wo die Leute bei warmem Glühwein und leckerem Essen den Anblick des Feuers und das Ende des Winters genießen.

Hier könnt ihr den Funken genießen

Wir haben für Euch zwei Karten zusammengestellt. Hier könnt Ihr herausfinden, wo Ihr in Eurer Nähe das Funkenfeuer am Samstag den 25. und Sonntag den 26. Februar hautnah erleben könnt. Fehlt ein Eintrag? Schreibt uns gerne eine Mail an [email protected] – Vielen Dank.

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