222 Milliarden Euro parken die Deutschen in Steueroasen

222 Milliarden Euro parken die Deutschen in Steueroasen
Insbesondere wohlhabendere Deutsche legen ihr Geld im EU-Ausland an. (Bild: moerschy auf Pixabay)

Nicht nur die Schwaben wollen sparen: Insgesamt rund 222 Milliarden Euro haben die Deutschen in den Steueroasen außerhalb der EU angelegt.

Alleine auf der bescheidenen britischen Kanalinsel Guernsey lagerten im Jahr 2019 etwa 11,9 Milliarden Euro von Deutschen Bürgern und fast der gleiche Betrag wurde von Liechtenstein gemeldet. Auf den bekannten karibischen Cayman Islands wurde von den Deutschen 8,5 Milliarden Euro gebunkert, in Singapur fast die Hälfte mit 4,3 Milliarden Euro.

Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) schreibt, fehle die Schweiz in der Aufstellung, weil sie der Veröffentlichung widersprochen habe. 2018 hatte die Schweiz einen Betrag von rund 133 Milliarden Euro gemeldet. So viel Geld haben Deutsche Bundesbürger bei den Schweizer Banken geparkt.

222 Milliarden Euro bunkern die Deutschen

Dem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge berichtet das Finanzministerium von rund 222 Milliarden Euro die von Deutschen außerhalb der EU-Länder geparkt werden. 

Doch auch in der EU wird das Geld gern angelegt. Das EU-Land und Großherzogtum Luxemburg meldete für 2019 einen Betrag von rund 117 Milliarden Euro, den die Deutschen dort auf den Konten gebunkert haben.

USA blockt bei Veröffentlichung der Steuerdaten

Die Zahlen stammen aus einer kleinen Anfrage der Linksfraktion (DieLINKE) im Bundestag. Der finanzpolitische Sprecher der Linken, Fabio De Masi kritisierte die Transparenzverschlossenheit einiger Staaten: „So verhindern diese Staaten Transparenz und schützen Steuerkriminelle“ sagte De Masi der Süddeutschen Zeitung.

Neben einigen kleinen Staaten blockt auch die Wirtschaftsmacht USA. Beim internationalen Steuerdatenaustausch hat sich die USA rausgenommen und erklärt, dass man eigene Regeln anwenden würde. „Die USA sind das schwarze Loch beim steuerlichen Informationsaustausch“, kritisierte De Masi in dem Bericht der SZ.