Baindt (tmy) – Die „Munich Supporters Schwaben“ haben ihren ersten Ausflug seit März 2020 in vollen Zügen genossen. Der in Baindt im Landkreis Ravensburg ansässige Fanklub des FC Bayern München machte einen Abstecher an den Niedersonthofener See – und das mit reichlich guter Laune, einigen Anekdoten und vielen Kaltgetränken. Eine kleine Reportage.
Zünftig in Tracht und / oder Lederhosen sowie den Klubhemden oder T-Shirts versammeln sich die Mitglieder des 1998 gegründeten Fanklubs beim Baindter Tennisheim – und das unter dunklen Wolken und im Nieselregen. „Hoffentlich ist das Wetter in Waltenhofen besser“, sagt einer. „Zur Not trinken wir uns diese Veranstaltung eben schön“, scherzt ein anderer, während Busfahrer Alex pünktlich um 9 mit dem fahrbaren Untersatz, einem neuen Reisebus vorfährt.
Bevor die gut 30 Mann – nicht jeder hat an diesem Samstag Zeit – ihre Plätze einnehmen, heißt es: einmal bitte testen lassen. Eine in diesen Zeiten wichtige, sinnvolle und richtige Maßnahme, obwohl es so manchem ordentlich im Nasenflügel kitzelt. Kein einziger hat einen zweiten roten Strich auf seinem Teststreifen, der gemütlichen Ausfahrt ins bayrische Allgäu steht also nichts mehr im Wege. Wenn dieser Regen doch nur endlich mal nachlassen würde…
Nach kurzem Zwischenstopp bei Ehrmann-Reisen in Wurzach geht’s weiter in Richtung Waltenhofen an den Niedersonthofener See – ein echtes Paradies für Wanderer und Wassersportler, aber auch für die Jungs in den roten und weißen Hemden, T- und Poloshirts. Die hatten sich nach dem einen oder anderen Kaltgetränk schon in Stimmung gebracht – die passende Bordmusik durfte – na klar – auf der recht geselligen Fahrt natürlich nicht fehlen.
Dass am Nachmittag die Bayern gegen Ajax Amsterdam spielen, entgeht den Fans ebenso wenig, wie der Zehennagel-Witz von Thomas Müller, der doch mal „zum Nagelsmann“ müsste. „Gegen Gladbach wird das alles andere als einfach“, sagt einer zum Auftaktspiel gegen die Fohlen am 13. August. Erst recht, weil eben besagter Müller und viele andere Stammkräfte im Urlaub sind. So etwas wie Urlaubsstimmung herrscht auch in der Gruppe.
Kaum ist man aus dem Bus auf dem Parkplatz gestiegen, wird sich mit einem sogenannten „Weg-Bier“ auf den eben solchen gemacht – nämlich zur ersten Verpflegungsstation nebst Badestrand. Kühl geht’s nicht nur am Wasser, sondern darüber hinaus im Biergarten zu – und zwar von innen. Kurze Ansage des Vize-Präsidenten Heiko Bayer: „Um halb geht’s weiter!“ Und zwar „weiter“ um den langgezogenen See im Schatten der Bäume – das Wetter passt.
Denn inzwischen ist ein weiß-blauer Himmel über der Reisegruppe aus Oberschwaben zu sehen – wie soll es auch anders sein, wenn man sich in eben diesem Bundesland befindet. Während manche schon mit der Kondition zu kämpfen haben und eine Taxi-Bestellung ins Auge fassen, marschieren andere tapfer voran. Schon von weitem grüßen die Fahnen einer bekannten Biermarke aus München, die es schon seit 1328 gibt. Ein Gustl auf die Hand, bitte.
Kurz bevor der Parkplatz erreicht ist, springen einige ins kühle Nass, oder hängen zumindest mal die Füße rein – andere bleiben lieber an Land. Auf der Rückfahrt herrscht schon Vorfreude auf den kulinarischen Ausklang im „Grünen“, der Stammkneipe in Grünenberg bei Baindt. Das Büffet mit Wurstsalat, Braten und Salaten schmeckt, die Getränke ebenso. Inzwischen ist auch Präsident Mladen Petar Renic mit dabei – er hatte Kinderdienst gehabt.
Nach einer kurzen Ansprache von „Felsa“ – wie Renic von allen Mitglieder genannt wird – geht es gesellig weiter. Erst recht, nachdem nicht weniger als 13 neue „Munich Supporters Schwaben“ ohne Gegenstimmen aufgenommen sind. Bleibt nur noch die alles entscheidende Frage offen, die das zentrale Thema des Abends ist: „Wann dürfen wir mal wieder ins Stadion?“
Bis das soweit ist, wird es wohl noch dauern – und doch sind alle froh, sich mal wieder gesehen zu haben. Zwar nicht auf einer Fahrt zum Spiel, aber zum spaßigen Ausflug.