Wetteraussichten bis Neujahr
Nachdem sich die Luftmassengrenze über Deutschland nach den Weihnachtsfeiertagen auflöst, sorgt eine Südwest- bis Südlage für rekordverdächtig milde Temperaturen. Mit um 15 Grad und mehr könnte sich das Wetter in diesem Jahr verabschieden.
Ist die Winterluft komplett chancenlos?
Über Heiligabend und besonders über die Weihnachtsfeiertage beschäftigte uns eine sogenannte Luftmassengrenze. Im Norden und Nordosten fiel das Weihnachtsfest 2021 ziemlich eisig aus, teils auch mit einer Schneedecke. Im Süden blieben wir im Einflussbereich von milden Luftmassen, die “weißen Weihnachten” einen Strich durch die Rechnung machten.
Durch die Luftmassengrenze entstanden hierzulande markante Temperaturunterschiede. Als plakatives Beispiel blicken wir auf die Tiefsttemperaturen der vergangenen Nacht: Im Norden liegt eine eisige Winternacht mit Tiefstwerten von -10 bis -18 Grad hinter uns. Gleichzeitig lagen die Tiefsttemperaturen im äußersten Süden bei 3 bis 6 Grad. Das ist ein Kontrast von über 20 Grad, der durch die Luftmassengrenze ausgelöst wurde.
Wetteraussichten 27.12. – 30.12.
Der Start in die neue Woche verläuft mit einigen Wolken und ein paar Wolkenlücken. Die Frühwerte dazu liegen entlang des Bodensees im positiven Bereich, während auf höheren Lagen leichter Luftfrost möglich ist.
Tagsüber ist der Himmel meist bedeckt. Regionale Wolkenlücken mit etwas Sonnenschein sind zwar möglich, bleiben aber nur kurzzeitig Thema. Insgesamt wird der Montag ein wolkenreicher Tag “zwischen den Jahren.”
Die Höchstwerte erreichen zudem recht einheitliche 4 bis 7 Grad.
Den Dienstag, Mittwoch und Donnerstag können wir grob über einen Kamm scheren. An allen drei Tagen stellt sich tristes Wetter samt Regenfällen ein. Zudem nähert sich ein Sturmfeld und erreicht uns am Dienstag spürbar.
Die Deutschlandkarte mit den Spitzenböen zeigt das Sturmfeld im Südwesten inklusive dem Bodensee. Der Wind weht mit Spitzenböen von 70 bis knapp 100 km/h also ziemlich stürmisch.
Wind- und Sturmböen aus Südwest begleiten uns auch am Mittwoch und Donnerstag. Dadurch wird gleichzeitig sehr warme Luft nach Mitteleuropa transportiert. Die Höchsttemperaturen klettern zum Sturm am Dienstag auf 6 bis 9, am Mittwoch und Donnerstag auf 9 bis 12, örtlich sogar schon bis 13 Grad.
Jahreswechsel: Frühlingserwachen im Winter
Eine satte Südwest- bis Südlage bringt uns am letzten Tag des Jahres 2021 ein regelrechtes Frühlingserwachen.
Wie die Wetterkarte mit den Luftmassentemperaturen in 1.500 m Höhe (850 hPa) anschaulich zeigt, strömen die Luftmassen von Nordafrika über die iberische Halbinsel und Frankreich bis nach Deutschland. In der Höhe liegen die Temperaturen zwischen Italien und Spanien bei nahe 15 Grad. Selbst über Deutschland kratzt die 10-Grad-Isotherme den Südwesten.
Um die bodennahen Tagestemperaturen zu berechnen, kann man auf diese ungewöhnlich warmen Luftmassen mit sogenannter “Durchmischung” (Wind) locker nochmal 5 Grad und mehr hinzuaddieren. Als Wettervorhersage für Silvester hieße das deutschlandweit 10 bis 17 Grad – mitten im Winter! Die Modellberechnungen für diese warmen Luftmassen werden übrigens auch vom ECMWF-Modell (europäisch) und vom kanadischen GEM-Modell in abgeschwächter Form unterstützt.
Die Winterluft ist bis zum Jahreswechsel komplett chancenlos, obwohl sie eigentlich gar nicht so weit weg ist. Verschieben sich die Druckgebilde (Hochs und Tiefs) anschließend nach Westen, kann plötzlich eine kalte Nordlage lauern.
Wir bleiben dran. Kommt gut durch den Endspurt des Jahres.