Eulen crashen Rückkehr der HSG Konstanz in die Schänzle-Hölle

Eulen crashen Rückkehr der HSG Konstanz in die Schänzle-Hölle
Raivis Gorbunovs im Spiel gegen die Eulen Ludwigshafen. (Bild: Michael Elser)

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Die Eulen Ludwigshafen haben die stimmungsvolle Rückkehr der HSG Konstanz in ihre frisch renovierte Schänzle-Hölle und die Heimpremiere in der neunten Zweitliga-Spielzeit gecrasht. Die Gäste entführten mit 30:27 (13:11) beide Punkte.

„Haben gezeigt, dass wir schnell lernen“

„Wir befinden uns in einem Prozess“, stellte Vitor Baricelli nach einem heiß umkämpften Match fest. „Aber“, das war die positive Nachricht für die HSG Konstanz, die viel Mut für die nächsten schweren Aufgaben geben dürfte, „wir haben gezeigt, dass wir schnell lernen.“ Im Vergleich zum Auftaktspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen zeigte sich seine Mannschaft deutlich verbessert und hatte das Topteam aus Ludwigshafen am Rande einer Niederlage.

Kleinigkeiten in der Crunchtime verhinderten jedoch den ersten Punktgewinn. Oder, je nach Lesart, die zu große Hypothek aus der Anfangsphase. Zunächst sah es noch nach einer klaren Angelegenheit für die Eulen aus, die die vielen Fehler und große Anfangsnervosität der HSG eiskalt bestraften.

Offener Schlagabtausch

Mit der 10:5-Führung im Rücken gewannen allerdings nicht die Rheinland-Pfälzer mehr Sicherheit, sondern Konstanz setzte auf dem neuen Handball-Boden erste Akzente. Ein Doppelschlag von Nikita Pliuto und ein weiterer Treffer – trotz der Auszeit von Gästecoach Johannes Wohlrab – von Aron Czako brachten richtig Atmosphäre und Intensität.

Von nun an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe. „In den ersten zehn Minuten fehlte uns noch die Dichte in der Abwehr, sodass wir viele Tore über die Mitte kassiert haben“, hatte Baricelli ausgemacht. Dies wurde alsbald besser und Konstantin Poltrum brachte seine Mannschaft mit starken Paraden zurück ins Spiel.

HSG dreht die Parte und geht in Führung

Spätestens nach dem Seitenwechsel waren die Gelb-Blauen endgültig am Drücker. Felix Sproß und Lars Michelberger besorgten den Ausgleich zum 13:13 – und ließen die Schänzle-Hölle kochen. Als Raivis Gorbunovs gar auf 17:16 erhöhte und die erste Führung für seien Farben markierte, wackelte der Favorit aus Ludwigshafen.

Erst recht, als sich die HSG nun mit einer guten kämpferischen Vorstellung und viel Tempo auch von einem neuerlichen 18:20-Rückstand nicht aus der Bahn werfen ließ und das Match erneut drehte. Lukas Köder vom Siebenmeterpunkt stellte auf 21:20, Felix Sproß auf 22:21 nach knapp 47 Minuten. „Dann haben wir es leider nicht geschafft“, so Baricelli, „in der Crunchtime gut zu spielen.“

„Müssen in der Crunchtime noch ruhiger, geduldiger und konsequenter spielen“

Die Gäste zeigten sich in der entscheidenden Phase ruhiger, abgeklärter und hielten dem Druck der HSG stand. Bis zum 25:25 ging es Kopf an Kopf hin und her, danach legten die Eulen immer ein Tor vor, Konstanz zog nach. Nach dem 27:28 durch Lars Michelberger setzten die Gäste die beiden Schlusspunkte und erhöhten zum 30:27-Endstand. „Wir haben ein paar Fehlwürfe zu viel“, fasste der jüngste Trainer der 2. Bundesliga zusammen und sagte: „Wir müssen jetzt weitermachen und lernen, in der Crunchtime noch ruhiger, geduldiger und konsequenter zu spielen. Dann gewinnen wir auch solche Spiele, die eng sind, gegen Topgegner.“ Die nächste Chance dazu bietet sich am Samstag in Lübeck, ehe am 29. September der TuS Ferndorf zum nächsten Heimspiel in der Schänzle-Hölle gastiert.

(Vereinsmitteilung: Andreas Joas, HSG Konstanz)