Alles aus einer Hand Kindergartenanmeldungen laufen nun über ein zentralisiertes System

Kindergartenanmeldungen laufen nun über ein zentralisiertes System
Um einen Kindergartenplatz zu erhalten, müssen Eltern nun nicht mehr mehrere Parallelbewerbungen bei Kindergärten einreichen, sondern können ein zentralisiertes System nutzen // Symbolbild. (Bild: Uwe Anspach/dpa)

WOCHENBLATT

Alles aus einer Hand: Dieses Motto gilt für die Anmeldung an Kindergärten und Kindertagesstätten in Sigmaringen seit dem 1. September 2024.

Während sich Eltern bisher an ihrer Wunsch-Einrichtung direkt bewerben mussten, läuft dieser Prozess nun zentralisiert über das zentrale Vormerksystem der Stadt. Und das nicht nur für städtische Kindergärten und Kitas: Nachdem auch die freien Träger von Kindertageseinrichtungen zugestimmt und sich dem System angeschlossen haben, erfolgt zukünftig die Vormerkung für alle Betreuungsplätze in Sigmaringen ausschließlich auf diesem Weg.

Der Vorteil: Eltern können bei der Wahl des Kindergartens ihre Wünsche und drei favorisierte Einrichtungen nennen und müssen sich nicht mehr an jedem Kindergarten, der für sie infrage kommt, separat bewerben. Das bisher aufwändige Koordinierungsverfahren wird für Eltern und Einrichtungen übersichtlicher und schneller, doppelte Zusagen und Nachrückrunden entfallen. Für die Verwaltung werden so weniger Kapazitäten gebunden. Die Planungsgrundlage sowie Datenerhebung und -auslese für künftige Bedarfe kann somit präzisiert werden.

Die Eltern erhalten bei jedem neuen Bearbeitungsschritt eine Information über den Stand ihres Verfahrens. Individuelle Wünsche, etwa die Form des Betreuungsangebots oder die Berücksichtigung von Geschwisterkindern, können durch entsprechende Angaben im Bewerbungsverlauf weiterhin berücksichtigt werden.

In der Praxis sieht das so aus: Die Eltern füllen die im Online-Formular abgefragten Angaben aus und müssen nichts mehr weiter tun. Kann der Erstwunsch einer Familie von einem Wunsch-Kindergarten nicht oder nicht in der gewünschten Form erfüllt werden, so wird der Datensatz automatisch an die als Zweit- beziehungsweise Drittwunsch gelistete Einrichtung ausgespielt und dort bearbeitet.

Da die Kindergärten die aufkommenden Datensätze selbst bearbeiten, wird natürlich auch weiterhin im Einzelgespräch nach einer individuellen und passenden Lösung gesucht. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass kein angebotener Kindergartenplatz den Vorstellungen der Eltern entspricht, wird die Anfrage wieder zur Verwaltung gesendet – und dann im Gespräch beim Amt für Familie und Bildung eine passgenaue Lösung gesucht.

Binnen weniger Wochen haben alle Seiten Klarheit. „Bislang sind wir in Sigmaringen in der glücklichen Situation, dass allen Kindern mit Rechtsanspruch ein Platz angeboten werden kann“, so Amtsleiterin Ellen Valerius. Das neue System könne auch als Instrument zur mittel- und langfristigen Bedarfsplanung genutzt werden, da die Datengrundlage umfangreich ausgewertet werden kann. In einer Pilot-Phase wurde das zentrale Vormerksystem ausgiebig getestet und optimiert. „Unsere Testphase hat gezeigt, dass damit vor allem die Einrichtungsleitungen massiv entlastet werden“, so Ellen Valerius.

Ab 1. September können Eltern also eine digitale Vormerkung vornehmen. Die Software wird vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt und hält höchsten Datenschutzrichtlinien stand. Die Einführung, die auch der Gesamtelternbeirat befürwortet hatte, ist für die Stadt, sowie Einrichtungen und Eltern kostenlos. Sich vorab ein Bild von den Kindergärten zu machen, etwa bei persönlichen Führungen, wird weiterhin empfohlen.

Anfragen von Eltern, die sich bereits auf herkömmlichem Wege beworben hatten, sind durch das zentrale Vormerksystem nicht hinfällig. Eltern mit bereits bestehenden Vormerkungen werden, in einem persönlichen Schreiben gebeten, ihre Daten ins neue System zu übertragen. Nachteile durch die Neueingabe entstehen nicht.

Zum zentralen Vormerksystem geht es hier: https://www.sigmaringen.de/vormerkung.

Bei Fragen steht das Amt für Familie und Bildung der Stadt Sigmaringen zur Seite: [email protected].

(Pressemitteilung: Stadt Sigmaringen)