Bei einer feierlichen Veranstaltung im Landratsamt Sigmaringen wurden 94 Menschen aus 28 Nationen für ihren Entschluss zur deutschen Staatsbürgerschaft geehrt. Landrätin Stefanie Bürkle würdigte die persönlichen Geschichten und den gemeinsamen Schritt in eine neue Zukunft.
Feier im Zeichen von Vielfalt und Zugehörigkeit
Zwischen Januar 2023 und März 2025 haben 94 Frauen, Männer und Kinder aus 28 verschiedenen Nationen die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Im Landratsamt gratulierte Landrätin Stefanie Bürkle den neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern in feierlichem Rahmen. An der Einbürgerungsfeier nahmen neben den Familien der Eingebürgerten auch Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft teil.
„Es war ein langer Weg – und für manche von Ihnen auch ein steiniger“, sagte Bürkle in ihrer Ansprache. Sie würdigte die unterschiedlichen Lebensgeschichten und individuellen Wege, die die Menschen zu diesem besonderen Tag geführt haben.
„Ein bedeutender Schritt“
Die Landrätin betonte, dass der Weg zur deutschen Staatsangehörigkeit nicht nur von persönlichen Entscheidungen, sondern auch von klaren rechtlichen Voraussetzungen geprägt sei. Neben allen formellen Anforderungen, so die Landrätin weiter, sei vor allem der Entschluss zur Einbürgerung ein bedeutender Schritt. „An dem Punkt, an dem es sich richtig anfühlt, ist die Entscheidung für die Einbürgerung ein wichtiges und richtiges Signal“, sagte sie. „Sie zeigen damit, dass Sie dazugehören wollen, dass Sie Teil unserer deutschen Gesellschaft sein möchten – und dass Sie bereit sind, diese Verantwortung mitzutragen.“
Zum Abschluss ihrer Rede erinnerte Bürkle an den ersten Artikel des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Dieses Prinzip sei die Maßgabe allen staatlichen Handelns, Fundament unserer Freiheit und zugleich Verpflichtung eines jeden einzelnen von uns, die Freiheit jedes anderen zu achten.
Bewegende persönliche Geschichten
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Rede von Noori Mato. Der Jeside berichtete von seiner Vertreibung aus dem Irak durch den sogenannten Islamischen Staat, seinem Neuanfang in Deutschland und seinem heutigen Engagement als Erzieher im Landkreis Sigmaringen. Nach vielen Jahren des Engagements in der ehrenamtlichen Arbeit habe er hier eine neue Heimat gefunden, sagte er.
Auch andere neue Staatsbürgerinnen und Staatsbürger teilten persönliche Erlebnisse – von Menschen, die in Deutschland geboren wurden und nun den letzten Schritt gingen, bis hin zu jenen, die hier erstmals Freiheit und Geborgenheit erfuhren.
Begleitet wurde der Abend von vier Musikschülerinnen der Musikschule Mengen unter der Leitung von Erwin Welte, die mit ihren Beiträgen für einen festlichen Rahmen sorgten.
(Quelle: Landratsamt Sigmaringen)