Oberschwabenklinik 343 Absolventen in 25 Jahren: OP-Assistenten-Schule feiert Geburtstag

343 Absolventen in 25 Jahren: OP-Assistenten-Schule feiert Geburtstag
Im Bild (Foto: OSK) unter anderem die beiden Lehrer-Pioniere Roland Steeb und Günther Schmid, die Schulleiterin Cornelia Bille (Mitte) jeweils mit einer Schärpe bedachte. (Bild: OSK)

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Weingarten – Die Schule für Operationstechnische Assistenten (OTA) in Weingarten, die zur Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben in Weingarten gehört, feiert derzeit Jubiläum, ihren  25. Geburtstag nämlich. Die Bildungseinrichtung in der Hähnlehofstraße ist somit exakt gleich alt wie die Oberschwabenklinik, die ebenfalls 1997 gegründet wurde und mit 74,8 Prozent auch die Hauptgesellschafterin der GA ist.

Im letzten Vierteljahrhundert haben 343 junge Menschen erfolgreich ihre OTA-Ausbildung absolviert. Nicht nur die Anzahl der Auszubildenden ist stetig gestiegen, Jahr für Jahr konnten auch neue Kliniken als Kooperationspartner für die Ausbildung gewonnen werden – über die Landes- und viele Landkreisgrenzen hinweg. Inzwischen hat sich die OTA-Schule nicht nur etabliert, sie ist auch renommiert – und die drittgrößte Ausbildungsstätte für diesen Beruf im süddeutschen Raum.

25 Jahre ist es her, dass die ersten Sondierungsgespräche zur Gründung einer Schule für Operationstechnische Assistenz stattfanden. Die damaligen Gesprächspartner waren das Städtische Krankenhaus Friedrichshafen, die Kliniken Landkreis Biberach und das Krankenhaus St. Elisabeth. Nachdem alle Hürden genommen waren, konnte die erste OTA-Schule in Baden-Württemberg am 1. April 1997 ihren Betrieb mit 15 OTA-Auszubildenden starten.

Derzeit finden die Prüfungen des Abschlussjahrgangs statt, nicht mehr lange, und die Absolventen dürfen im OP-Saal ihre Frau und ihren Mann stehen. Die Ausbildung und der Beruf sind spannend, „action- und abwechslungsreich“, sagen Laura Würstle, 21, Arlinda Hoxhaj, 24, und Paulina Köbach, 19, unisono. Alle drei sind in der Abschlussklasse des 22er-Jahrgangs und lieben nicht nur die sozialen, fachlichen und wissenschaftlichen Aspekte des Berufs, sondern auch den Nervenkitzel.

„Ich mag die medizinischen Aspekte und die Vorfreude, jeden Tag etwas Neues zu sehen, nicht immer das Gleiche zu machen. Bei uns weiß man morgens nie, was den Tag über passiert“, sagt Paulina Köbach, die am Westallgäu-Klinikum der Oberschwabenklinik in Wangen lernt. „Im OP ist kein Tag wie der andere, da ist immer Adrenalin. Ich habe nach dem Abitur eine Alternative zum Medizinstudium gesucht und sie gefunden. Der Job passt zu mir“, ergänzt Laura Würstle.

Und Arlinda Hoxhaj fügt an: „Man muss in Notfallsituationen funktionieren, man sollte wissen: Wo liegt was, welche Instrumente reiche ich an. Es geht alles sehr schnell, und das kann dir auch einen Kick geben: Du weißt, du kannst das, du gehst das Tempo mit. Du bist den Operateuren immer einen Schritt voraus, die können sich auf dich verlassen.“

Die OTAs tragen mit ihrer Expertise zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in den Krankenhäusern bei. Und egal, ob man nach den drei Jahren Ausbildung in OP-Abteilungen, in der Endoskopie, in der Aufbereitung von Medizinprodukten oder einer chirurgischen Ambulanz arbeitet, der Beruf ist extrem zukunftssicher. Operationstechnische Assistenten können in jedem Land arbeiten und in jeder Stadt, die über ein Krankenhaus verfügt.

„Die Ergebnisse der letzten 25 Jahre zeigen, dass man mit dieser eigenständigen, spezialisierten Ausbildung hervorragend qualifizierte Mitarbeiter gewinnen kann“, sagt Dr. Günther Waßmer, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie in Wangen und seit Jahren auch Dozent an der OTA-Schule. „Die Lehrpläne wurden immer genauer auf den Beruf zugeschnitten und die Verkürzung von sieben Jahren, einer Zeit, in der man ein Medizinstudium abschließen kann, auf die heutigen drei Jahre war wichtig. Für mich als Lehrer hat die Ausbildung zudem einen doppelten Vorteil: Ich kann hier die Theorie im Klassenzimmer lehren und in Wangen das Praktische im OP.“

Wichtig für die OTA-Schule und die verwandte ATA-Schule, in der seit fünf Jahren Anästhesietechnische Assistentinnen geformt werden, ist, dass die beiden Abschlüsse nach Jahren des Wartens endlich staatlich anerkannt sind. Auch für die derzeit neun Partnerkliniken im Umkreis von 80 Kilometern, die in Weingarten ausbilden lassen, ist dies ein wesentlicher Vorteil, und für die OTA-Schulleiterin Cornelia Bille und die Gesundheitsakademie-Leiterin Christine Brock-Gerhardt war es eine Art Geburtstagsgeschenk.

Die GA-Chefin dankte dementsprechend „dem ganzen Team und allen, die an diesen Erfolgen in 25 Jahren beteiligt waren. Hunderte unserer Auszubildenden arbeiten inzwischen in OPs und Kliniken in ganz Baden-Württemberg, da ist ein wunderbarer Kooperationsverbund entstanden. Und dass unsere Lehrer in den Kliniken auch Praxisbegleitung machen, ist eine weitere von vielen Besonderheiten, auf die wir stolz sein können“, sagte Christine Brock-Gerhardt.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurden die Pädagogen Roland Steeb und Günther Schmid, die noch heute unterrichtenden „Lehrer der ersten Stunde“, unter großem Beifall geehrt. Schulleiterin Cornelia Bille dankte mit persönlichen Worten für die Pionier- und Aufbauarbeit und betonte, wie wichtig die unaufhörliche Motivation und wie groß die Lust an der Lehre im gesamten Lehrerteam sei. „Das spüren auch unsere Auszubildenden.“

(Pressemitteilung: Oberschwabenklinik)