Am 8. Juni, 20 Uhr, startet die Open Air Saison im Theater Ravensburg mit dem Stück „Extrawurst“. Die bitterböse und urkomische Komödie wird aktuell an vielen deutschen Theatern aufgeführt. Die Regie hat Karsten Engelhard.
Theaterstücke unterm Sternenhimmel sind immer etwas Besonderes. Der lauschige Innenhof in Ravensburg bietet dafür die ideale Kulisse. Mit von der Partie am Samstag sind die Schauspieler Ercan Altun, Oliver Fobe, Sandra Jessica Förster, Marco Ricciardo und Bernd Wengert. Bei schlechtem Wetter finden die Vorstellungen im Theatersaal statt.
Was ist das Richtige?
Es ist dieser für Komödien so typische schmale Grat zwischen dem Sich-Ertappt-Fühlen als Zuschauer und dem Einstehen für das Richtige, aber was ist hier nun eigentlich das „Richtige“ und gibt es das überhaupt? In „Extrawurst“ werden unter der Oberfläche einer zunächst banalen Frage Stereotypen, Rassismen und die Grenzen von Gutmenschlichkeit mit viel Humor verhandelt und ausgelotet.
Die Mitgliederversammlung des TC Lengenheide ist fast zu Ende. Nur noch der letzte Tagesordnungspunkt ist abzuarbeiten: Die Anschaffung eines neuen Grills für den Verein. Gasbetrieben und zweistufig soll er sein und mindestens Platz für 50 Würstchen haben. Eigentlich eine Formsache, da platzt Melanie Pfaff mit einer Frage in die Abstimmung: Sollte man nicht einen zweiten Grill für die muslimischen Mitglieder kaufen, weil die ihr Grillgut nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen dürfen? Wäre doch eine nette Geste.
Meistgespielte Komödie aktuell
Doch Erol Oturan, das einzige muslimische Vereinsmitglied, möchte keine „Extrawurst“ beziehungsweise keinen Grill für sich. Aber Melanie lässt nicht locker. Bald zeigen sich in der friedlichen Fassade des harmonischen Miteinanders die ersten, winzig kleinen Risse.
„Extrawurst“ ist nicht ohne Grund die von deutschen Theatern aktuell meistgespielte Komödie. Die Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, die auch für TV-Formate wie „Stromberg, „Extra 3“ und die „heute-show“ schreiben, zeigen ebenso unterhaltsam wie anschaulich, durch welche Mechanismen gesellschaftliche Debatten zu Minenfeldern werden und komplett aus dem Ruder laufen können.
Vorstellungstermine: Premiere: 8. Juni. 14./15./21./22./28./29. Juni 4./5./12./13./25./26./27. Juli. Beginn jeweils 20 Uhr. Bei schlechtem Wetter finden die Vorstellungen im Theatersaal statt. Weitere Infos gibt`s unter www.theater-ravensburg.de.
(Quelle: Theater Ravensburg)