Orange Days mit vielen Aktionen – Stadt Ravensburg setzt sich gegen Gewalt an Frauen ein

Orange Days mit vielen Aktionen – Stadt Ravensburg setzt sich gegen Gewalt an Frauen ein
Das Straßentheater "Orange People" zeigte eine berührende Performance am Eröffnungsabend vor der beleuchteten Liebfrauenkirche und vor dem Frauentor. (Bild: Stadt Ravensburg)

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Über Vierzig orangefarbene Fahnen mit der Aufschrift „Respekt stoppt Gewalt“ in der Stadt, weitere 100 im Landkreis, Plakate an „fast jeder“ Straßenecke, Bauzaunbanner und orange beleuchtete Gebäude wie das Frauentor, das Polizeipräsidium oder das ZfP in Weißenau: 16 Tage, vom 25. November bis 10. Dezember, standen im Zeichen der Forderung, die Gewalt gegen Frauen zu beenden.

Nicht nur in Ravensburg, auch in weiteren Orten im Landkreis signalisierten Fahnen an Polizeigebäuden, Rathäusern und anderen Institutionen den Appell. Mit Straßentheater, der Verteilung von Orangen, der Verkauf von Cafésito-Kaffee zugunsten der Aktion, orangefarbene Schuhe in Wangens Altstadt, die auf das Unrecht aufmerksam machten, einer Ausstellung mit Bildern aus dem Frauenhaus in Leutkirch – auf vielfältige Weise wurde das Thema von unterschiedlichen Akteurinnen in den gesellschaftlichen Diskurs gebracht.

Viele Institutionen haben sich mit Fahnen beteiligt, auch die DHBW.
Viele Institutionen haben sich mit Fahnen beteiligt, auch die DHBW. (Bild: Stadt Ravensburg)

Die jährliche Kampagne anlässlich des UN-Aktionstages am 25. November trifft auf breite Unterstützung. Auch dieses Jahr haben sich weitere Kooperationspartner der Kampagne angeschlossen. Die Organisatorinnen setzen dabei mit zahlreichen Veranstaltungen auf Prävention – mit Workshops z.B. an der Edith-Stein-Schule. Mit Vorträgen der Polizei konnten auch junge Menschen erreicht werden. „Wir können nicht früh genug damit anfangen, zu lernen, wie Beziehungen gelingen können: eigene Grenzen spüren und setzen, die Grenzen des Gegenübers respektieren, Empathie lernen.“ betont Elvira Birk von der Frauenberatungsstelle.

Viele Postkarten wurden eingereicht mit Gedanken dazu, was es für gelingende Beziehungen braucht. Diese wurden von der Musikerin Vera Aggeler beim abschließenden Frauenfrühstück am Sonntag im Café Kamala einfühlsam in Poesie und Musik dargebracht. Gewürdigt wurde am Tag der Menschenrechte die iranische, inhaftierte Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi, die sich seit vielen Jahren für Frauenrechte einsetzt und besonderer Solidarität bedarf.

Auf Postkarten teilten viele ihre Gedanken dazu mit, was es für gelingende Beziehungen braucht.
Auf Postkarten teilten viele ihre Gedanken dazu mit, was es für gelingende Beziehungen braucht. (Bild: Stadt Ravensburg)

Die Bereitschaft und der Mut der betroffenen Frauen, sich Hilfe zu holen, wird durch solche Kampagnen gestärkt. So suchen viele Frauen Beratung bei Frauen und Kinder in Not, speziell geschulte Opferschutzbeauftragte und Ansprechpartnerinnen häusliche Gewalt bei der Polizei sind bestrebt, Betroffene zu unterstützen.

Nicht zuletzt erhöht sich durch solche Kampagnen die Spendenbereitschaft für Hilfsangebote, die nach wie vor nicht ausreichend öffentlich finanziert sind und auf Spenden angewiesen sind.

Die Koordinatorinnen der Kampagne in Stadt und Landkreis – die Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis, der Kreisjugendring, der Soroptimist Club Ravensburg/Weingarten und Frauen und Kinder in Not e.V. – sind dankbar für die Unterstützung durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, das den Löwenanteil der Finanzierung trägt. Mit der Kampagne werden viele Menschen erreicht. Aber es bleibt eine Aufgabe – auch im nächsten Jahr.

(Pressemitteilung: Stadt Ravensburg)