Kirchenchöre und Quantum caritatum singen in Ravensburg für Erdbebenopfer in Syrien

Der Gründer von Spendahilfe, Mahmoud Dahi mit Kindern, die er in Syrien betreut. Noch müssen die Kinder in Zelten ausharren, bis ihr neues Zuhause fertig gebaut ist.
Der Gründer von Spendahilfe, Mahmoud Dahi mit Kindern, die er in Syrien betreut. Noch müssen die Kinder in Zelten ausharren, bis ihr neues Zuhause fertig gebaut ist. (Bild: Spendahilfe e. V.)

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Mahmoud Dahi, Gründer des Vereins Spendahilfe e. V. hat vor einigen Wochen die Malteser Weingarten um dringende Hilfe für die Erdbebenopfer in Nord-Syrien gebeten. Zustande gekommen war der Kontakt über die Koordinatorin Auslands-dienst der Malteser, Nicole Lichanin. Nach den ersten Berichten von Dahi, Fotos und Videos über die aktuelle Situation nach dem Erdbeben im Februar, war auch Norbert Scheffler, Diözesanauslandsbeauftragter der Malteser, schnell klar geworden, dass hier geholfen werden muss.

„Es war eine Eingebung Gottes, dass nahezu zur gleichen Zeit der Chor ‚Quantum caritatum‘ uns ein Benefizkonzert angeboten hat“, so Lichanin und Scheffler. Das Benefizkonzert findet am Sonntag, 11. Juni, um 18 Uhr in der St. Jodoks-Kirche in Ravensburg statt. Der Eintritt dazu ist frei und Spenden werden nach dem Konzert von den Helfern der Malteser gerne entgegen genommen.

Das so geplante Konzert hätte nach einer akuten Erkrankung des Chorleiters schon fast abgesagt werden müssen. Dank guter Beziehungen zu anderen Chören, war es für den Männerchor Eschach und den Kirchenchor St. Antonius Oberzell, unter der Leitung von Paul Keckeisen, eine Selbstverständlichkeit das Benefizkonzert mitzugestalten. Ein Solist und ein Musikstück am Klavier mit Querflötenbegleitung werden das Programm komplettieren.

Dahi hat den beiden Maltesern berichtet, dass zwar Hilfen nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei ankommen, in Nord-Syrien sieht das jedoch anders aus. „Keine einzige Hilfs-Organisation ist hier tätig, nur ich“, so der gebürtige Syrer mit deutschem Pass, der jahrelang in Deutschland gearbeitet hat. Sowohl in Kilis in der Türkei, wie auch auf syrischer Seite bei al-Salameh hat er mit Hilfe seiner Organisation Zeltstädte für die zahlreichen Obdachlosen errichtet und verpflegt sie seither.

Aktuell sind es 150 Familien, welche Dahi betreut. Schon früher hat Dahi bereits ein Waisenhaus gebaut, welches bis heute unterhalten wird. „Die ersten ‚meiner‘ Kinder gehen jetzt schon studieren“, berichtet er stolz. Aktuell baut er ein Waisenhaus auf syrischer Seite bei al-Salameh, das für 120 Waisenkinder geplant ist.

Ebenfalls entstehen soll noch eine Großküche zur Versorgung der Obdachlosen in dieser Region. Tatkräftige Unterstützung erhalten dabei die Wein-gartener Malteser durch die Malteser der Diözese Fulda und ihrem Bundesauslands-beauftragten Constantin von Brandenstein-Zeppelin. In einer Mai-Markt-Aktion wurden bereits Gelder gesammelt, so dass bei dem neuen Waisenhaus auch gleich noch eine Schule mit gebaut werden kann.

Weitere Unterstützung kam auch bereits durch die evangelische Kirchengemeinde Isny über Pfarrer Stefan Ziegler. Dazu haben Lichanin und Scheffler den Auftrag erhalten, die Spendengelder an Dahi zu übergeben und waren dazu vor kurzem vor Ort in der Türkei um sich ein Bild von der aktuellen Situation nach dem Erdbeben und der Flüchtlingssituation zu machen.

Nach dem etwa einstündigen Konzert wird Medi Dahi, der Sohn des Vereinsgründers von Spendahilfe e. V. über die Arbeit seines Vaters berichten. Auch Bilder über die Arbeit seines Vaters und des Vereins Spendahilfe in Syrien werden beim Konzert zu sehen sein.

(Pressemitteilung: Malteser Kreisgliederung Ravensburg-Weingarten)