Ein Festtag für die ganze Ortschaft Neue Gut-Beth-Kinderkrippe in Reute eingeweiht

Oberbürgermeister Matthias Henne bei der Begrüßung.
Oberbürgermeister Matthias Henne bei der Begrüßung. (Bild: Rudi Heilig)

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Mit einem Jubiläumsgottesdienst in der Pfarrkirche startete am Samstag die Inbetriebnahme der neuen Kleinkindergruppen sowie das 50-jährige Bestehen des Kindergartens Gute Beth. 

„Von Kindern können wir Erwachsene ungemein viel, ganz besonders aber ein bedingungsloses Vertrauen lernen“, mit diesem Satz begann Pfarrer Thomas Bucher in der vollbesetzten Kirche den Wortgottesdienst. Herzlicher Dank galt neben den 25 Erzieherinnen Claudia Köfer als Leiterin des inzwischen auf weit über 100 Kinder gewachsenen Kindergartens. „Ihrem Einsatz, ihrer Hartnäckigkeit, aber auch ihrem Elan haben wir es zu verdanken, dass wir heute dieses Fest feiern können“, so der Geistliche, „Jetzt dürfen sich unsere Kleinkinder auf ein schönes und einladendes Haus – eine zweite Heimat – freuen“.

Pfarrer Bucher erinnerte auch an die Gründungszeit des Kindergartens: „Vor 50 Jahren begann diese Arbeit im Josefshaus und im Sommerhäusle des Klosters. Noch in guter Erinnerung sind hier die Schwestern Venustina, Margot, Aquila und Birgitta. Die Stadt kann gut bauen – wir können gut betreuen“, mit diesem Slogan wertschätzte der Pfarrer das gute Verhältnis zur Kommune.

Zum Abschluss des feierlichen Gottesdienstes galt es noch, Erzieherin Erna Hausch für 42 Jahre Einsatz im Kindergarten zu danken. Unter großem Beifall der Kirchenbesucher überreichten Franziska Tessling als 2. Vorsitzende des Kirchengemeinderats und Pfarrer Bucher der bei Kindern und Eltern allseits beliebten „Erna“ ein Blumengebinde.

Bei strahlendem Sonnenschein begaben sich Kinder, Eltern und auch Großeltern zum Festakt am neuen Gebäude. Oberbürgermeister Matthias Henne war die Freude anzusehen, in Reute nach einer doch kurzen Bauzeit einen so schmucken Kindergarten auf dem Schulgelände zu haben.

„Mit diesem Gebäude wollen wir ein deutliches Signal an die Ortschaft Reute-Gaisbeuren und an die hier lebenden jungen Familien senden“, so der Oberbürgermeister. Und weiter: „Die Gruppen für die größeren Kinder bieten das ganze Spektrum der Möglichkeiten in der Kinderbetreuung – und zwar von der Halbtagesbetreuung über die herkömmliche Vor- und Nachmittagsbetreuung und die verlängerten Öffnungszeiten, bis hin zur Ganztagesbetreuung, die es in zwei Gruppen gibt. In allen vier Kindergartengruppen können zusammen maximal 100 Kinder betreut werden. Die beiden neu hinzugekommenen Kleinkinder- oder auch Krippengruppen werden mit verlängerten Öffnungszeiten geführt und bieten Platz für bis zu 20 Kinder“.

Ein Kompliment galt der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Reute für die immer gute Zusammenarbeit während der Planungen und in der Bauphase, ebenso für die Übernahme der Trägerschaft der neuen Kleinkindeinrichtung. „Wir haben hier einschließlich der Einrichtung und der Außenanlagen rund 3,1 Millionen Euro investiert. Das Gebäude wurde in Holzbauweise errichtet, die Außenhülle besteht aus naturbelassener Schwarzwälder Weißtanne“, so ein gut gelaunter Oberbürgermeister, welcher für die Kinder noch einen Bollerwagen als Geschenk im Gepäck hatte.

Für Ortsvorsteher Achim Strobel ist das Thema „Kurze Beine brauchen kurze Wege“ ein Selbstverständnis. „Auch aus Umweltgesichtspunkten kann man Kinder heutzutage kaum mit dem Bus in die nächste Stadt schicken“, so der Familienvater. Strobel erinnerte an die Planungen der früheren Stadtspitze vor über drei Jahren, hier war vorrangig eine weitere Einrichtung in der Kernstadt vorgesehen. „Für Oberbürgermeister Matthias Henne war sofort klar, dass neue Einrichtungen dort entstehen müssen, wo der Bedarf am größten ist“. 

Dass rund zweieinhalb Jahre nach dem Amtsantritt des neuen Bürgermeisters das Gebäude in Betrieb gehen konnte, sei eine unglaubliche Meisterleistung, die auch von der Stadtverwaltung viel abverlangt hat, lobte der Ortsvorsteher. „Reute dürfe ungemein stolz sein, somit einen ‚kleinen Bildungscampus‘ mit Krippe, Kindergarten und Grundschule zu besitzen“. Er beglückwünschte auch Kindergartenleiterin Claudia Köfer. Ihr sei die Meisterleistung gelungen, in Zeiten, in der die Einrichtungen händeringend um Personal buhlen, alle Stellen zu besetzen. 

Als letzte Rednerin trat Daniela Weizenegger ans Rednerpult. Sie freute sich als Geschäftsführerin von Objektbau Weizenegger (und auch als Mama von Zwillingen) über das sehr gelungene Bauwerk. „Wir haben rund 480 cbm Holz verarbeitet, 6000 Stunden für den Neubau benötigt und in Summe erfreuen sich die Kinder über 900 qm Spielraum“.

Mit dem Segen von Pfarrer Bucher über die neue Kinderkrippe wurde der Festakt beendet. Im Anschluss besichtigten viele Hundert Kinder und Erwachsene neben dem Neubau auch den bestehenden Kindergarten. Mit einem großen Gemeindefest unter Mitwirkung der Musikkapelle Reute-Gaisbeuren klang dieses Kindergartenfest aus.

(Pressemitteilung: Rudi Heilig / Stadt Bad Waldsee)