Die Stadt Lindau hat sich erfolgreich für das vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr ausgeschriebene Modellprojekt „Lastenrad mieten“ beworben. Damit will sie Besuchern und Einwohnern die Möglichkeit geben, kostengünstig von A nach B zu kommen. Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons hat das System der Öffentlichkeit vorgestellt.
Daran wurde, so Alfons, in den letzten eineinhalb Jahren mit Hochdruck gearbeitet. Dabei setzt die Stadt anstatt auf Einschränkungen und Verbote auf sogenannte „Pull-Faktoren“, um neben dem eigenen Auto eine kostengünstige und flexible Art der Mobilität anbieten zu können.
Ausgeklügeltes Verleihsystem
Dank eines ausgeklügelten Verleihsystems von sogenannten Lastenrädern sollen die Nutzer samt jeder Menge Gepäck bzw. Zuladung problemlos an ihr Ziel kommen können. Damit biete die Stadt, so die Oberbürgermeisterin, eine klimafreundliche und attraktive Alternative zum Auto.
Handy und App sind nötig
Für die kommenden zwei Jahre hat die Stadt Lindau mit der Firma sigo GmbH einen Partner gefunden, der das System betreibt, wartet und für den Nutzerservice zur Verfügung steht. Für die Ausleihe an acht festgelegten Stationen braucht man ein Handy sowie die Lastenrad-Bayern-App, die vom Unternehmen TeilRad GmbH entwickelt wurde.
In acht ausgewählten Modellkommunen, darunter auch Passau, Würzburg, Lechbruck, Freising und einige mehr ist künftig die Ausleihe möglich. Der Freistaat Bayern fördert dieses Modellprojekt großzügig.
Acht Stationen im Stadtgebiet mit je zwei Rädern
Acht Stationen stehen in Lindau zur Verfügung: Inselhalle, Stadttheater, Alfred-Nobel-Platz, Lindaupark, Münchhof, Mini Maxi, Aeschacher Markt und Kopernikusplatz. An den jeweiligen Standorten stehen jeweils zwei Lastenräder zur Verfügung. Die erste halbe Stunde ist kostenlos, dann kostet jede angefangene halbe Stunde 1,50 Euro.
Ein kleiner Wermutstropfen mischt sich hier ein: Die Räder müssen wieder zur Abholstation zurückgebracht werden. Sigo rechnet je nach Geschwindigkeit und Nutzlast mit einer Akkuleistung von 50-70 km.
Anbieter sorgt für Reparatur und Wartung
Der Anbieter kümmert sich um Reparatur und Wartung. Licht und Reifendruck werden ständig geprüft. Die Räder stehen rund um die Uhr zur Verfügung.
OB Claudia Alfons: „Aufgrund der Größe des Lastenrades findet man viel schneller einen kostenlosen Parkplatz. Die Stadt Lindau will den Radverkehr auch in Zukunft weiter fördern. Das ist ein klares Symobol für die Verkehrswende in unserer Stadt!“
Das rund 20 kg schwere Rad lässt sich mühelos fahren, allerdings sollte der Fahrer bzw. die Fahrerin schon ein bisschen Übung im Gebrauch von E-Bikes haben. 70 kg lassen sich zuladen. Die Lenker sind abgesehen von grober Fahrlässigkeit versichert.
Auf jeden Fall ist jede Menge Fahrspaß garantiert.
Die Firma sigo versichert: „Für den Sharing-Betrieb wurden eigene, auf die Vermietung angepasste Lastenräder entwickelt: hochwertige Technik, robust, einfach zu bedienen. Die Räder werden an einer stationären Ladestation induktiv aufgeladen, sodass sie schnell verfügbar sind. Die Ausleihe ist dank einer App nicht an Öffnungszeiten gebunden. Unsere PartnerInnen profitieren von der Full-Service-Dienstleistung, denn sigo stellt nicht nur die Räder, sondern auch eine App zur Verfügung, übernimmt die Installation der Ladestationen, den Kundensupport, die Wartung und Instandhaltung der E-Lastenräder.
Durch das Sharing-Modell werden Quartiere attraktiver. Unsere Lastenräder sind ein Beitrag zur Beruhigung der Städte und zum Klimaschutz.
Lastenräder erhöhen die Lebensqualität
Wir wollen Menschen begeistern, allen einen einfachen, nachhaltigen und leicht zugänglichen Transport in den Städten ermöglichen und so die Lebensqualität erhöhen und euch den Alltag erleichtern.
Bei Verarbeitung und Sicherheit setzen wir neue Standards. Deshalb verbauen wir auch nur hochwertige Komponenten. Denn wir wollen euch sorglose Fahrten de luxe bieten.
Wir tragen zum Klimaschutz bei und helfen, den CO2-Ausstoß in den Städten zu verringern. E-Lastenräder von sigo sind die nachhaltige Alternative zum Auto. Wir produzieren keine Emissionen – aber viel Fahrspaß“.
Unterstützt hat die Stadt Lindau die Firma Think aus Konstanz in allen dazu nötigen Schritten.
Das Lastenrad kostet im Einkauf rund 6.500 Euro. Mit 90 % hat der Freistaat Bayern die Anschaffung einmalig gefördert.
Lastenräder sind Teil des Lindauer Mobilitätskonzeptes
OB Alfons abschließend: „Die Stadt Lindau will den Radverkehr auch weiter fördern. Das Lastenrad steht dabei als ein Symbol für die Verkehrswende. Durch Maßnahmen wie z.B. das Förderprogramm „Ich entlaste Lindau“ wurden dabei Fördermittel für die Anschaffung von Lastenrädern bereitgestellt. Das Radverkehrsnetz wird weiter ausgebaut. Diese Maßnahmen helfen, die Ziele des Lindauer Mobilitätskonzeptes zu erreichen“.
Das Wochenblatt wünscht allzeit gute Fahrt und viel Erfolg!