Ein Großaufgebot an Rettungskräften wurde am Mittwochmittag zu einem vermeintlichen Unglücksort in Weißensberg gerufen, nachdem die Notruf-App Nora eine Meldung über eine verschüttete Person in der Nähe des Edeka-Marktes in Rotkreuz absetzte.
Gegen 11:40 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle in Kempten ein, doch aufgrund eines fehlenden Rückrufs und ungenauer Ortsangaben musste die Feuerwehr Weißensberg und Sigmarszell, unterstützt von Rettungsdienst und Polizei, den gesamten Bereich rund um den Supermarkt absuchen. Trotz intensiver Suche fanden die Einsatzkräfte keine Anzeichen eines Unfalls.
Person wohlauf und zu Hause
Etwa 30 Minuten nach Einsatzbeginn konnte die Polizei Entwarnung geben. Die gesuchte Person wurde wohlbehalten zu Hause angetroffen und gab an, zur fraglichen Zeit nur beim Einkaufen gewesen zu sein. Der Notruf war unbeabsichtigt ausgelöst worden, und aufgrund der unbekannten Rückrufnummer hatte die Person nicht auf Kontaktversuche der Leitstelle reagiert. Die Einsatzkräfte konnten nach rund 45 Minuten wieder abrücken.
(Bilder: Davor Knappmeyer)
Insgesamt waren 37 Einsatzkräfte an der Suchaktion beteiligt: Die Feuerwehr Weißensberg und Sigmarszell rückte mit 22 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen aus, der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen, einem Notarzt und sieben Einsatzkräften, sowie die Polizei Lindau mit zwei Streifenwagen und vier Beamten. Auch die Kreisbrandinspektion unterstützte den Einsatz vor Ort.
Der Rettungshubschrauber „Christoph 45“ aus Friedrichshafen war alarmiert worden, konnte jedoch aufgrund dichter Nebelschwaden nicht starten und blieb daher außer Einsatz.
Hintergrund zur Nora-App
Die Nora-App ist eine bundesweit verfügbare Notruf-App, die besonders Menschen mit Hör- und Sprachbehinderungen ermöglicht, schnell Hilfe zu rufen. Die App übermittelt genaue Standortdaten und wurde entwickelt, um Rettungskräften die Arbeit in Notfällen zu erleichtern. In diesem Fall führte jedoch ein Missverständnis zu dem umfangreichen Einsatz.