Jahrelang stand es nicht nur etwas schief, sondern neigte sich bedrohlich zur Seite: das denkmalgeschützte Backhäusle im Musikerviertel. Nun aber kann die Eigentümerfamilie das Baudenkmal endlich wieder als traditionelles Backhaus nutzen, denn die Restaurierung ist nach zwei Jahren intensiver Arbeit abgeschlossen. Fachkundig begleitet wurde die Restaurierung durch Frank Mienhardt, den Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Konstanz.
Um das Backhaus, dessen Geschichte bis Anfang des 18. Jahrhunderts belegt ist, wieder instand zu setzen, brachten regionale Handwerksbetriebe aus Konstanz und Heiligenberg ihr Geschick ein. So wurde nicht nur der Boden komplett erneuert und das Häusle auf ein sicheres Fundament gestellt, sondern auch das Haus neu verputzt, der Ofen überholt, und die alten Ziegel einzeln schonend gereinigt, um dann erneut aufs Dach gedeckt zu werden. Bei den neu verlegten Bodenfliesen im Häusle handelt es sich um 200 Jahre alte Fliesen aus einem alten Gasthaus aus der Umgebung, die im Backhäusle ein neues Zuhause fanden – ein Glücksfall.
Der Charakter des Gebäudes an der Eichhornstraße kommt durch die liebevoll ausgeführte Restauration jetzt hervorragend zur Geltung. „Es ist ein Prunkstück daraus geworden“, freute sich folglich auch Besitzer Gerhard Burger, der gemeinsam mit seiner Frau Hildegund den Handwerkern und den Architekten dankte. Sein Dank galt ebenso der Stadt Konstanz und speziell der Abteilung Baurechts- und Denkmalamt, denn abgesehen von der Fachaufsicht steuerte die Stadt aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses aus dem Jahr 2018 auch 40.000 € bei, um das Gebäude vor dem Verfall zu retten.
Die anwesenden Gäste konnten sich durch knusprigen Flammkuchen, ofenfrisches Brot und Obstkuchen davon überzeugen, wie gut der im historischen Backhäusle verbaute Ofen funktioniert – es ist ein schön anzusehendes Denkmal mit praktischem Nutzen.
(Pressemitteilung: Stadt Konstanz)