Was kommt nach der Schule? Eine gute Frage, die sich Schüler manchmal mit einem unverbindlichen Praktikum beantworten möchten. Doch gerade in einer Region mit starkem Mittelstand und Weltmarktführern funktioniert das mit dem „mal eben Reinschnuppern“ nicht. Unternehmen suchen gezielt den Nachwuchs von morgen. Ein Praktikum ist daher nicht nur ein Häkchen auf der To-do-Liste, sondern eine wichtige Vorentscheidung für die spätere Ausbildung.
Wer also seine ersten beruflichen Schritte sichern möchte, wartet nicht auf seinen Schulabschluss. Im boomenden Wirtschaftsraum Bodensee-Oberschwaben sind Praktika gefragter denn je. Wer hier also mithalten möchte, muss gezielt vorgehen.
Wir zeigen, warum Bewerber mehr brauchen als nur gute Noten und wie sie sich erfolgreich auf den Wunsch-Praktikumsplatz vorbereiten.
Die Illusion des Spontanpraktikums
Kurz nachgefragt und schon steht der Praktikumsplatz beim Betrieb nebenan? Das sind Wunschvorstellungen, die schon lang nicht mehr der Realität entsprechen. Attraktive Plätze, etwa bei großen Technologie- oder Industrieunternehmen in Ravensburg, Konstanz oder Tuttlingen, sind oftmals bereits ein Jahr im Voraus vergeben.
Wer ein Praktikum absolvieren möchte, dass nicht nur gut auf dem Lebenslauf aussieht, sondern auch die ersten Weichen für die spätere Karriere legen wird, muss die Bewerbungsfristen ernst nehmen. Das betrifft besonders die beliebten technischen und kaufmännischen Berufe.
Lebenslauf und Anschreiben gezielt verfassen
Der Punkt, an dem viele Schüler bereits scheitern: die Bewerbungsmappe. Dass sie als Visitenkarte gilt, ist nicht nur richtig, sondern auch ein wichtiger Punkt im Vorbereitungsprozess. Doch was reinschreiben, wenn man noch keine Berufserfahrung hat?
Wichtig: Ruhe bewahren, denn Arbeitgeber sehen in jungen Talenten vor allem eins: eine Möglichkeit, den perfekten Mitarbeiter zu schmieden. Ziel ist es also, den Bewerber als Menschen in Worten, statt in Zahlen kennenzulernen – und das geht am besten mit einem Anschreiben, das dem Lebenslauf beigelegt wird.
Wir raten OnlineLebenslauf zum Verfassen des Anschreibens zu Rate zu ziehen. Neben einem ausführlichen Guide nehmen sie Schülern mit KI-unterstützten Vorlagen die erste Hürde und helfen dabei, branchenspezifische und dennoch individuelle Texte zu verfassen, die potenzielle Arbeitgeber überzeugen.
Digitales Auftreten zählt mehr als der Notenschnitt
Unternehmen in Biberach oder Sigmaringen erhalten heute die Mehrheit der Bewerbungen digital. Ein unprofessioneller E-Mail-Auftritt oder ein Social-Media-Profil mit unpassenden Inhalten sind sofortige Ausschlusskriterien. Willkommen im 21sten Jahrhundert.
Die gute Nachricht: Schüler haben hier die Kontrolle und können ihre digitale Präsenz (größtenteils) selbst bestimmen. Es lohnt sich immer, Privates auf einem ebenso privaten Profil zu teilen und ein zweites eher professionelles Profil zu pflegen. Früh übt sich – und Unternehmen wissen diese Professionalität im jungen Alter zu schätzen.
Praktikumssuche regional eingrenzen: Klasse statt Masse
Viele Schüler verschicken massenhaft Standard-Bewerbungen. Und besonders, wenn die Uhr tickt, kann man anhand der Formulierungen schon die Panik erkennen. Diese Taktik ist in der Bodenseeregion kontraproduktiv. Unternehmen legen Wert auf zielgerichtetes Interesse an ihrem spezifischen Geschäftsfeld.
Denn was Schüler nicht ahnen: Der Markt ist überschaubar. Ein Personalverantwortlicher kennt die Konkurrenz. Man tauscht sich aus. Landet ein Bewerber also im Posteingang diverser Branchen, signalisiert das mangelndes Engagement.
Die Lösung: Wissen, was man will – bzw. was zu einem passt. Dazu eine gezielte Recherche und schon haben Schüler eine individuelle Liste an Praktikumsplätzen, die sie wirklich interessieren. Die Bewerbungsmappe sollte entsprechend verfasst sein.
Unterschätzte Branchen in der Region
Der Fokus vieler Schüler liegt oft auf den großen, bekannten Namen. Dabei bieten gerade der Handwerkssektor und der Pflegesektor in der Region Oberschwaben hervorragende Einstiegsmöglichkeiten und dringend gesuchte Ausbildungsplätze.
Diese Branchen haben oft weniger Bewerber und bieten daher eine höhere Chance, ein Praktikum mit anschließendem Übernahmeangebot zu erhalten. Eine realistische Karrierechance, die oft übersehen wird.
Auch hier gilt natürlich: Richtig und zeitnah bewerben!
Das Gespräch: Nicht nett, sondern vorbereitet sein
Die Bewerbung hat überzeugt – nun steht der nächste Schritt an: Das Vorstellungsgespräch zum Praktikum. Hier möchten Personaler den Bewerber richtig kennenlernen, seine Soft Skills testen und einschätzen, ob er oder sie ins Team passen würden.
Kein Kaffeekränzchen, sondern ein Gespräch mit Ziel. Oftmals scheitern viele Schüler an der Vorbereitung – denn es reicht nicht, nur nett und offen zu sein. Ein paar Klicks durch die Webseite des Unternehmens helfen bereits, um sich eine Grundvorstellung des potenziellen Arbeitgebers zu machen. Bewerber sollten ebenfalls eine realistische Vorstellung des Berufsfeldes haben – auch hier hilft Google.
Besonders wichtig ist: Aktiv sein. Zuhören. Fragen beantworten. Fragen stellen.
Nach dem Praktikum – Wie geht’s weiter?
Egal ob sich das Wunschpraktikum zum wirklichen Traumjob entpuppt oder man erst während des Praktikums bemerkt, dass das Berufsfeld zu einem passt – jetzt ist es wichtig, am Ball zu bleiben. Denn die Praktikumszeit ist nicht hier zum Füße hochlegen.
Wer jetzt aktiv ist und Engagement zeigt, kann sich einen Ausbildungsplatz sichern. Denn wie kann man einen Arbeitgeber besser von sich überzeugen, als im Hier und Jetzt mit Leistung zu glänzen?
Schüler sollten zudem aktiv und so früh wie möglich das Gespräch mit ihren Vorgesetzten suchen, um ihr Interesse an einem Ausbildungsplatz zu besprechen. Das gibt beiden Seiten die Chance, sich zeitlich vorzubereiten.