Revolution für autonomes Fahren ZF Mobility Solutions erhält bundesweite Erprobungsgenehmigung

ZF Mobility Solutions erhält bundesweite Erprobungsgenehmigung
Erster erfolgreicher ATS-Einsatz nach der erhaltenen, erweiterten Genehmigung in Nordrhein-Westfalen: Die ZF Mobility Solutions unterstützte die Rheinbahn AG bei der Umsetzung einer autonomen ÖPNV-Erprobung. (Bild: ZF/Rheinbahn)

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ZF Mobility Solutions hat vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die bundesweite Genehmigung zur Erprobung eines Level-4-Systems für autonomes Fahren auf öffentlichen Straßen erhalten. Bisher waren solche Einzelgenehmigungen auf bestimmte Streckenabschnitte oder Stadtgebiete beschränkt. Diese Freigabe markiert einen bedeutenden Fortschritt für die Entwicklung autonomer Mobilitätslösungen.

Als Entwicklungs- und Beratungsdienstleister kann die ZF-Tochter nun noch effizienter Partner bei der Umsetzung nachhaltiger Mobilitätsprojekte unterstützen. Besonders der öffentliche Nahverkehr könnte durch die neue Genehmigung deutlich profitieren.

Erste Anwendung in Nordrhein-Westfalen

Erstmals kam die erweiterte Genehmigung in einem Projekt mit der Rheinbahn AG in Düsseldorf zum Einsatz. Hier wurde im Februar ein autonomes Transportsystem (ATS) getestet. Während der Leitmesse für autonome Technologien und Robotik, XPONENTIAL, konnten sich ÖPNV-Betreiber, Städte und Kommunen ein Bild von der Technologie machen und autonome Testfahrten erleben.

Alexander Makowski, Leiter von ZF Mobility Solutions, betont die Bedeutung der Genehmigung: „Diese bundesweite Erprobungserlaubnis ist ein Katalysator für die gesamte Branche. Sie erlaubt uns, autonome Mobilitätssysteme in verschiedensten Umgebungen zu testen, ohne für jede neue Umgebung eine separate Genehmigung einholen zu müssen. Das spart Zeit und Kosten und bringt den autonomen Nahverkehr einen entscheidenden Schritt voran.“

Wegweisende Genehmigung für hochautomatisiertes Fahren

Die Erprobungsgenehmigung ermöglicht es, wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung autonomer Fahrzeuge zu gewinnen. Der Fokus liegt dabei auf dem städtischen und regionalen öffentlichen Nahverkehr, während Autobahnen und Kraftfahrstraßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von über 100 km/h von der Genehmigung ausgeschlossen sind. Die aktuell bis Ende 2026 gültige Erlaubnis kann bis Ende 2028 verlängert werden.

Annette Grabbe, Vorstandsmitglied der Rheinbahn AG, hebt hervor: „Autonomes Fahren ist ein Schlüssel zur Verkehrswende. Die bundesweite Genehmigung stärkt uns darin, gemeinsam mit Partnern innovative Mobilitätslösungen umzusetzen.“

Erfolgreiche Kooperation mit der Rheinbahn AG

ZF Mobility Solutions unterstützte die Rheinbahn AG in diesem Projekt sowohl organisatorisch als auch technisch. Das Unternehmen war unter anderem verantwortlich für die Auswahl und Bewertung geeigneter Strecken, deren Kartierung und die Definition von Hard- und Software-Anforderungen. Auch die Inbetriebnahme, Erprobung und die anschließende Analyse der Testergebnisse lagen in der Verantwortung der ZF-Tochter.

RABus-Projekt in Baden-Württemberg als Vorreiter

Bereits im Projekt RABus in Baden-Württemberg konnte ZF Mobility Solutions wertvolle Erfahrungen sammeln. Hier wurde in Friedrichshafen und Mannheim eine der ersten Level-4-Erprobungsgenehmigungen nach der Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs- und Betriebsverordnung (AFGBV) erteilt.

Gemeinsam mit dem Shuttle-Hersteller eVersum entwickelte ZF ein autonomes Shuttle, das speziell auf den Mischverkehr in Innenstädten ausgelegt ist. Das Projekt, gefördert vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, wurde Ende letzten Jahres verlängert, um die technische Entwicklung weiter voranzutreiben.

Verkehrsminister Winfried Hermann sieht in der bundesweiten Genehmigung eine Bestätigung der bisherigen Pionierarbeit: „Die bundesweite Zulassung ist ein Ritterschlag für das Projekt RABus. Die Erkenntnisse aus Baden-Württemberg können nun bundesweit genutzt werden, um die Marktreife von autonomen Mobilitätssystemen auf Level 4 voranzutreiben.“

Alexander Makowski von ZF Mobility Solutions ergänzt: „Mit RABus haben wir bewiesen, dass autonome Systeme im realen Betrieb funktionieren. Diese Erfahrung können nun auch andere Städte und Kommunen nutzen.“

Zukunftsperspektiven: Autonome Mobilität bundesweit vorantreiben

Die bundesweite Erprobungsgenehmigung für Level-4-Systeme ebnet den Weg für eine flächendeckende Nutzung autonomer Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr. Durch weitere Testprojekte können Technologie, Infrastruktur und betriebliche Prozesse weiter optimiert werden, um eine nahtlose Integration in den Verkehr zu ermöglichen.

ZF Mobility Solutions setzt sich dafür ein, autonome Mobilitätslösungen nicht nur in Großstädten, sondern auch in ländlichen Regionen voranzubringen. Damit rückt eine zukunftsfähige, effiziente und nachhaltige Mobilität für alle in greifbare Nähe.

(Quelle ZF)